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Meister und Margarita

Meister und Margarita

Titel: Meister und Margarita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michail Bulgakow
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»alten« bzw. »neuen Iwan« auftrennt, um seine innere Wandlung anzudeuten.
    S. 120 »… auch Intellektuelle können manchmal bemerkenswert klug sein …«: Die Stelle zeigt die grundsätzlich polemische Einstellung der proletarischen Dichter gegenüber den Vertretern der Intelligenzia.
    Kapitel 9
    S. 125 Korowjew: Der Name »Korowjew« stammt vom russischen Wort »korova« (»Kuh«) ab und erweckt somit eine Assoziation mit Hörnern. Möglicherweise nennt Bulgakow seine Gestalt aber so, weil die ihm bestens vertraute atheistische Zeitschrift »Bezbožnik« (»Der Gottlose«) Jahrgang 1925 den Untertitel »Korovij« führte, um die russischen Bauern anzusprechen. Die besagte Zeitschrift beschäftigte sich mit landwirtschaftlichen Problemen (u.   a. auch mit der Viehzucht).
    S. 125 Nikanor Iwanowitsch Bossoi: vom Russischen »bossoj« (»barfüßig«).
    S. 126 »… in den fünften Stock …«: Die Übersetzung folgt hier der russischen Zählung der Stockwerke (bei der das Erdgeschoss als erster Stock gilt), um Bulgakows Zahlensymbolik zu wahren.
    S. 133 »Mit Ihnen spricht ein Mieter des eben zitierten Hauses […] Denn ich fürchte die Rache des oben geschilderten Vorsitzenden …«: Die krause Ausdrucksweise Kwaszows, die dem Wunsch entspringt, besonders amtlich zu reden, folgt dem russischen Original.
    S. 135 »Haben die Feinde mir untergeschoben! …«: Auch hier sind nicht etwa persönliche Feinde Bossois gemeint, sondern die Feinde der Sowjetunion.
    S. 135 »Beichte alles! Dann hast du was gut! …«: Durch das Wort »pokaisja« (»beichte«) erhält der Ausruf von Bossois Gattin abermals eine religiöse Komponente, die im materialistischen Klima der Familie deplatziert und grotesk wirkt. Später, in Kapitel 15, wird auch Bossoi selbst diese Linie fortsetzen, indem er sich andauernd bekreuzigt und ein Gebet spricht.
    Kapitel 10
    S. 138 »Schockschwerenot –, schnaubte Rimski, mit der Rechenmaschine schnarrend …«: Auch im Russischen eine scharfe Alliteration: »Čert znaet čto takoe, – šipel Rimski, ščelkaja na sčetnoj mašinke …«
    S. 139 »Folgende Mitteilung stand darin: ›[…] brünetter mann nachthemd hose barfuß …‹ … «: In Kapitel 7 beschreibt Bulgakow Stjopa beim Aufwachen als »im schmutzigen Hemd samt Schlips und Kragen«, dass er hier im Nachthemd geschildert wird, ist wohl einer Unaufmerksamkeit geschuldet.
    S. 140 Pseudo-Demetrius: Der entlaufene Mönch Grigori Otrepjew gab sich in der sogenannten »Wirren Zeit« als Sohn Iwans des Schrecklichen aus und wurde 1605 zum russischen Zaren gekrönt, bevor er 1606 einem Mord zum Opfer fiel.
    S. 141 »… starrender Fels mein Aufenthalt …«: eine Zeile aus dem Lied »Aufenthalt« von Franz Schubert (1797–1828):
    Rauschender Strom,
    Brausender Wald,
    Starrender Fels
    mein Aufenthalt.
    (Text: Ludwig Rellstab)
    S. 146 Puschkino: Ort nordöstlich von Moskau, sehr beliebt als Sommerfrische, für die Unterhaltung der Erholungssuchenden wurde 1896 ein Sommertheater erbaut, das durch Aufführungen unter Beteiligung prominenter Künstler (wie Konstantin Stanislawski, Fjodor Schaljapin) sehr bekannt wurde.
    S. 150 »Aus den Gassen sprudelten schäumende Ströme …«: »… izpodvorotnej bežali pennye potoki …«, stark rhythmisierte Alliterationen, wie diese, beherrschen im Russischen die gesamte Passage.
    Kapitel 11
    S. 151 Der doppelte Iwan: Hier wird der paulinische Begriff vom »alten« und »neuen Adam«, angewandt auf Iwan, weiter entfaltet. Was für den äußeren Blick als Schizophrenie erscheint, erweist sich in Wirklichkeit als tiefgreifende innere Wandlung.
    Kapitel 12
    S. 157 »Vom lauten Applaus erdröhnte das Haus …«: Auch im Russischen erscheint hier ein Reim: »Rukopleskanija potrjasli zdanie …« .
    S. 159 Pierre Bengalski: Im Original heißt der Ansager mit Vornamen »Georges«, was aber Französisch ausgesprochen wird, um ihm etwas Weltmännisches zu verleihen. Um im Deutschen gleich das richtige Bild entstehen zu lassen, verwendet die vorliegende Übersetzung einen von vornherein französisch klingenden Namen. Der Nachname bedeutet auf Russisch »der Bengalische« und spielt somit auf Bengalisches Feuer an.
    S. 160 Fagot: Zum ersten Mal im Roman fällt hier Korowjews eigentlicher Name. Auf Russisch wird der Name zwar genauso geschrieben wie der Name des Instruments Fagott ( »fagot« ). Doch es ist höchst zweifelhaft, ob damit tatsächlich diese Assoziation erweckt werden soll. Vielmehr scheint der Name aus

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