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Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia

Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia

Titel: Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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schuld an Ihrem Unfall! War mitten auf der … Fahrbahn. Das Auto … nein, das … das wollte ich nicht … Sie sind doch ausgewichen! Ich … Sie hätten einfach weiterfahren sollen. Ich war … unauf… unauf… so durcheinander …“
    Wieder wich er einige Schritte zurück, über die rechte Fahrbahn, näherte sich den Bäumen.
    „Bleiben Sie hier“, bat Melanie. „Gehen Sie nicht! Wir müssen reden. Ich habe so viele Fragen.“
    „Ja, aber ich kann sie Ihnen nicht beantworten!“, stieß der Mann hervor. „Lassen Sie mich … Es tut mir leid. Glauben Sie mir!“
    „Ich habe Angst“, krächzte Melanie. „Lassen Sie mich hier nicht alleine, bitte! Ich weiß nicht, was geschehen ist, aber … wenn wir zusammenbleiben …“
    Der Mann warf ihr einen Blick voll tiefsten Entsetzens zu, drehte sich dann stolpernd um und lief in den Wald hinein, den Hang hinauf. Er musste keine zehn Schritte gehen, dann hatte ihn die Dunkelheit bereits vollständig verschluckt. „Folgen Sie mir nicht!“, vernahm Melanie seine überschnappende Stimme aus der Finsternis. Irgendwie klang sie elektronisch. Fremd.
    Dann war sie alleine.
    Eine Zeitlang stand sie auf der nassen Fahrbahn. Der Regen ließ nach.
    Ihren Rücken wandte sie dem Auto zu. Sie sah zu den Bäumen auf der anderen Seite hin, beobachtete auch die Wolken über ihr. Nur zu dem Hyundai blickte sie nicht hinüber. Der war für sie tabu. Sie wollte nicht wissen, wie ihre Leiche aussah, zerquetscht und mit zersplitterten Knochen hinter dem Steuer. Ihr kam es vor, als wäre der Wagen die Hölle und alles andere der Himmel. Überallhin durfte sie gehen, nur nicht zurück zum Wagen, zu ihrem sterblichen Leib, der nur noch ein Stück Abfall war. Der Teufel lauerte dort auf sie.
    Sie versuchte nachzudenken, und dabei wurde sie gestört, als sie ein Motorengeräusch vernahm. Ein Auto näherte sich! Ihr erster Gedanke war, es anzuhalten, den Fahrer um Hilfe zu bitten.
    Hilfe wobei?
    Vermutlich würde er auf der Stelle überschnappen, wenn er sie sah. Ihren halbtransparenten, flimmernden Leib, dazu das verunfallte Auto, in dem sie sich noch ein zweites Mal befand. Und das war noch längst nicht das Schlimmste, was passieren konnte. Viel wahrscheinlicher war es, dass ihn ihre Erscheinung so erschreckte, dass er ebenfalls die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, von der Straße abkam oder in den auf die Fahrbahn ragenden Hyundai fuhr.
    Die Worte des fremden Mannes hallten in ihren Ohren wider: „Ich habe Sie getötet … Ich bin schuld an Ihrem Unfall. War mitten auf der Straße …“
    Nein, sie musste weg von hier, sonst ereignete sich das gleiche Unglück noch einmal mit veränderten Vorzeichen!
    Melanie tauchte zwischen die dicht stehenden Bäume ein, fast genau an der Stelle, an der auch der Mann verschwunden war. Jetzt konnte sie nur noch beten, dass hinter dem Steuer des Wagens ein vorsichtigerer Fahrer saß, als sie es gewesen war. Glücklicherweise brannten die Heckleuchten ihres Koreaners noch.
    Sie musste nicht lange warten. Aus ihrem Versteck zwischen den Tannen erkannte sie, wie ein weißer Mercedes mit quietschenden Bremsen an dem Kleinwagen vorüberschlitterte und wenige Meter danach zum Stehen kam. Eine volle Minute lang tat sich nichts. Das Auto stand dort, ohne dass jemand ausstieg. Dann öffnete sich die Tür, und eine große, kräftige Frau in mittlerem Alter verließ den Wagen. Sie hielt ein Handy in der Rechten und sprach aufgeregt mit jemandem. Melanie verfolgte das Geschehen wie einen Film.
    „Nein“, sagte sie laut. „Nein, ich glaube nicht, dass es eine Falle ist. Da ist wirklich ein Unfall passiert. Das Auto hängt auf einem Baum. Es ist vollkommen zer... Sei doch mal still und hör mir zu – ich weiß selbst, dass es gefährlich ist, in so einer Situation auszusteigen. Aber damit muss ich wohl leben. Ich kann nicht einfach weiterfahren, siehst du das nicht ein? Kein Mensch fährt ein Auto so zu Schrott, nur um … Was? Ja, klar kann ich wieder einsteigen und einen Notarzt rufen. Aber das dauert doch eine Ewigkeit, bis die hier sind. Ja. Ja, natürlich, ich gehe jetzt zu dem Wagen hinüber. Sieht schlimm aus. Auf dem Beifahrersitz ist niemand, so wie es aussieht. Ich gehe jetzt auf die andere Seite zum … oh mein Gott. Oh mein Gott!“
    Melanie konnte erkennen, wie die Frau das Handy vom Ohr nahm, sich krümmte und sich gleich neben den Baum übergab, der ihren Hyundai gestoppt hatte.
    Sie ertrug den Anblick nicht mehr. Drehte sich um. Ging

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