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Melina und die vergessene Magie

Melina und die vergessene Magie

Titel: Melina und die vergessene Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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spürte, dass Lisa sich wünschte, sie könnte ihren Körper durch diese Tür hindurchdrücken. Wie sie selbst vor … langer Zeit.
    »Angst?«, hauchte sie in Lisas Ohr.
    Dann wandte sie sich zu dem Wächter um und kraulte ihm den Nacken. »Du kannst mich jetzt allein lassen, ich komme schon klar. Viel Glück!«
    Das Tier drückte seinen gewaltigen Kopf noch einmal gegen Melinas Hüfte, wandte sich um und verschwand mit einem kraftvollen Sprung in dem Tunnel aus Licht, der sich sofort hinter ihm schloss.
    Auf einmal öffnete sich die Tür quietschend, und es wurde deutlich heller. Stimmengemurmel drang herein, und Melina erkannte, dass fast ihre gesamte Klasse dort versammelt stand.
    »Ich will raus!«, weinte Lisa und stürzte ihren Klassenkameraden entgegen. Doch zwei Jungs hielten sie auf, während alle anderen Melina anstarrten.
    Von hinten drängelte sich jemand nach vorn. Jenny! Sie strahlte erleichtert, als sie Melina unversehrt sah.
    »Wo warst du?«, fragte sie und kam auf sie zu, als wollte sie sie umarmen. Dann bremste sie sich aber und reichte ihr nur die Hand.
    »Wir haben dich nach der Erdkundestunde gesucht, als uns klar wurde …«
    »Wir haben Lisa eingesperrt«, erklärte Jonas mit einem Grinsen. »Sie fand es witzig, dass du Angst hattest. Da haben wir uns gedacht, sie findet es vielleicht auch witzig, wenn sie mal allein im Dunkeln hockt.«
    »
Sie
war nicht allein«, weinte Lisa. »Die ist echt nicht ganz dicht, sie hatte einen Panther oder so was dabei. Eine Raubkatze! Riesig und ganz schwarz.«
    Verblüfftes Schweigen legte sich über den Raum.
    »Ich weiß, das klingt verrückt, aber gerade als ihr gekommen seid, hat sie das Ding durch das Fenster weggeschickt, in so ein komisches Licht. Es hat das Tier komplett verschluckt.«
    Die Schüler sahen sich gegenseitig an, und dann prusteten die ersten los. Sie schütteten sich aus vor Lachen und schubsten Lisa in den Gang, wo sie von ihren beiden Freundinnen mitleidvoll erwartet wurde.
    »Tolle Story, Lisa!«, kicherte Jonas. »Willst du jetzt auch Geschichten schreiben?«
    Und Jenny raunte Melina zu: »Was Angst so alles bewirken kann, wenn man sie mal selber zu spüren bekommt. Ich glaube, die Abreibung war überfällig.«
    Lisa boxte sich den Weg frei und flüchtete über die Treppe nach oben.
    »Jetzt mal ehrlich: Wo hattest du dich versteckt?«, fragte ein blondes Mädchen neugierig.
    Melina runzelte die Stirn. »In einem Schrank. Da bin ich wohl eine Weile eingeschlafen. Wie lange war ich denn hier drin?«
    »Nur während der Erdkundestunde«, sagte Jenny ernst. »Wir hätten euch vielleicht gleich auf dem Schulhof auseinanderbringen sollen, aber sie hatte dich wohl besonders auf dem Kieker, als sie von dem eigenen Pferd hörte. Beim Reitstall wird gerade darüber diskutiert, ob sie rausgeschmissen werden soll, weil sie harmlos grasenden Pferden auf der Koppel auf den Rücken gesprungen ist.«
    Melina begann zu begreifen, warum sie Lisas Feindbild war.
    »Als du dich nicht gegen ihren blöden Auftrag mit der Karte gewehrt hast, dachten wir uns noch nichts dabei«, fuhr Jenny fort, »und du wirktest so … unnahbar, als ob du unsere Hilfe auch nicht wolltest. Aber als Lisa dich so nett bei Geller entschuldigt hat, weil es dir angeblich schlecht ging, haben wir Verdacht geschöpft. Jonas und Patrick haben sich Lisa geschnappt, und wir haben sie gezwungen uns zu sagen, wo du bist. Wir waren völlig platt, als sie uns die Wahrheit erzählte, so was hat sie noch nie gebracht.«
    »Wird sie wohl auch nicht so schnell wieder!«, schnaubte Patrick.
    Jenny sah Melina betreten an. »Sorry! War bestimmt ein mieser erster Eindruck von unserer Klasse.«
    Melina lächelte in die Runde. »Nee, eigentlich nicht. Ich bin wirklich baff, dass ihr alle da seid. Vielen Dank! Starker Einsatz von euch!«
    Auf dem Weg nach oben wich Jenny nicht von ihrer Seite. Melina nutzte die Gelegenheit, um etwas loszuwerden.
    »Ich war heute Morgen wohl auch nicht ganz schuldlos. Ich meine nicht wegen Lisa … Du hast dich bemüht, mit mir zu reden, und ich hab mich in mein Schneckenhaus verkrochen, weil alle mich angestarrt haben.«
    Jenny zuckte mit den Schultern. »Wir haben gestarrt, weil wir neugierig waren.«
    Melina nickte und dachte an die Blicke, unter denen sie am liebsten im Boden versunken wäre.
    »Ist mir jetzt auch klar.« Sie schenkte Jenny ein schiefes Grinsen. »Hättest du vielleicht Lust, heute Nachmittag ein Eis essen zu gehen? Gibt es hier nicht irgendwo

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