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Melodie der Leidenschaft

Melodie der Leidenschaft

Titel: Melodie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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dann konnte sie Nicolaj nicht länger warten lassen.
    Er betrachtete die Fotos von ihrer Mutter auf dem Kaminsims und drehte sich um, als Ella hereinkam. Sofort flammte heiße Begierde in seinem Blick auf, und um Ellas mühsam errungene Gelassenheit war es wieder geschehen. „Du siehst toll aus. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dein Outfit soll ein Statement sein.“
    Damit hatte er ins Schwarze getroffen, und Ella errötete. „Soll ich lieber einen Kartoffelsack tragen?“, fragte sie angespannt.
    „Du würdest immer toll aussehen, egal was du trägst.“ Nach kurzer Pause fügte er hinzu: „Und atemberaubend ohne Kleidung.“
    Er trat auf sie zu und stand nun so nahe vor ihr, dass der Duft seines Aftershaves – Sandelholz und Zitrus – sie einhüllte.
    „Aber einen Verbesserungsvorschlag habe ich.“ Bevor sie reagieren konnte, wischte er ihr mit dem Daumen das Lipgloss ab. „Deine Lippen laden eindeutig mehr zum Küssen ein, wenn sie nicht von klebrigem Zeug bedeckt sind.“
    „Du bist wirklich dreist.“ Ella war so aufgebracht, dass sie zitterte. „Mir ist gerade der Appetit vergangen – du wirst wohl allein essen gehen müssen.“
    „Wie schade. Ich bin nämlich ganz ausgehungert.“ Nicolajs Augen glitzerten, als er den Blick von ihrer eleganten Frisur bis hinunter zu ihren roten Stilettos gleiten ließ. „Und ich esse nur sehr ungern allein. Wie dem auch sei – du musst ja zu Abend essen, und in deinem Kühlschrank ist nur ein Joghurt mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum.“
    Ella war sprachlos. Das nutzte Nicolaj aus, indem er sie küsste. Dann wirbelte er sie herum und klopfte ihr zu ihrer Empörung auf den Po.
    „Ein warnendes Wort, mein Engel: Ich habe wenig Geduld mit schmollenden Frauen“, sagte er liebenswürdig. „Gehen wir?“
    „Du bist wirklich der arroganteste, überheblichste …“ Ella, deren Wangen dieselbe Farbe angenommen hatten wie ihr Kleid, riss Handtasche und Stola an sich und marschierte hinaus.
    Ella war erleichtert, dass Nicolaj sich auf dem Weg zum Restaurant offenbar nicht unterhalten wollte. Andererseits verstärkte sein grüblerisches Schweigen ihre Anspannung. Als er den CD-Spieler einschaltete und ihre neueste Einspielung von Mendelssohns Violinkonzerten ertönte, sah sie ihn überrascht an.
    „Ich habe dich vor einem Jahr zum ersten Mal spielen hören und war absolut begeistert von deinem überragenden Talent“, erklärte er ruhig. „Du wirst sicher noch sehr viel Erfolg haben.“
    Die CD hatte ausgezeichnete Verkaufszahlen erzielt. Hunderte, vielleicht sogar Tausende Menschen hatten Ella spielen gehört. Doch als jetzt auf diesem engen Raum die eindringlichen Töne dieser wunderschönen Komposition erklangen, hatte sie erneut das Gefühl, Nicolaj ihre tiefsten Gefühle zu offenbaren. Sie fühlte sich sehr verletzlich und war froh, als sie in Mayfair ankamen.
    Simpson-Brown galt als eins der besten Restaurants Londons, und man musste Monate im Voraus einen Tisch reservieren. Doch als sie die elegante Bar im vorderen Bereich betraten, wurde Nicolaj vom Oberkellner wie ein lang vermisstes Familienmitglied begrüßt.
    „Kommst du oft her?“, fragte Ella, als sie schließlich saßen.
    Auf dem Weg zum Tisch war Nicolaj mehrmals stehen geblieben, um mit anderen Gästen zu sprechen, die ihn erfreut begrüßt hatten. Ihr war auch nicht entgangen, dass mehrere sehr hübsche Frauen ihn interessiert gemustert hatten. Doch das lag nicht nur an seinem durchtrainierten Körper und den attraktiven Zügen: Nicolaj strahlte etwas Urtümliches, zutiefst Maskulines aus, das ihn zusammen mit seiner Aura von Macht und einem Hauch Gefährlichkeit einfach unwiderstehlich machte.
    Er zuckte die Schultern. „Ich esse hier etwa zwei oder drei Mal im Monat. Ich habe noch keine dauerhafte Bleibe in London, also wohne ich seit einem halben Jahre in einem Hotel in Bloomsbury.“ Er warf ihr einen rätselhaften Blick zu. „Aber das wird sich bald ändern.“
    „Gehst du wieder nach Paris? Ich habe irgendwo gelesen, dass du dort ein Haus hast.“
    „Ja, ich habe ein Apartment an den Champs-Élysées, aber ich werde mich für die nächste Zeit in London niederlassen, um verschiedene … Interessen zu verfolgen.“
    Natürlich geschäftliche, redete Ella sich schnell ein, konnte jedoch nichts dagegen tun, dass ihr Herz angesichts des unverhohlenen sexuellen Verlangens heftig zu schlagen begann, das sein Blick ausdrückte. Wie benommen betrachtete sie seinen sinnlichen Mund, der

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