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Melodie der Leidenschaft

Melodie der Leidenschaft

Titel: Melodie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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darüber nach, dem Vergnügen Vorrang vor seiner Arbeit zu geben. Als Chef seines Unternehmens konnte ihm schließlich niemand etwas vorschreiben. Wenn er wollte, konnte er den ganzen Morgen mit Ella im Bett verbringen. Doch dass sie so viel Macht über ihn hatte, gefiel ihm nicht. Er hatte nie wegen einer Frau sein Leben verändert. Und die Firma, die er aus dem Nichts aufgebaut hatte, war das Wichtigste in seinem Leben. Frauen sind für mich nur Abwechslung, erinnerte er sich.
    Trotzdem musste Nicolaj all seine Willenskraft aufbringen, um sich von ihr zu lösen. „Vergiss das Ausgehen. Wir werden nach dem Essen früh ins Bett gehen.“ Er lächelte amüsiert, als Ellas Wangen sich röteten. „Du musst in zwanzig Minuten fertig sein, denn dann fahre ich los.“
    Hastig streifte Ella den Morgenmantel über. „Du hältst dich wohl für Gottes Geschenk an die Frauen, stimmt’s?“ Wütend über seine Arroganz und über sich selbst, weil sie ihm nicht widerstehen konnte, marschierte sie hinaus.
    Hinter sich hörte sie Nicolaj spöttisch lachen. „Ich bin der einzige Mann, der dich erregt, mein Engel. Und das weißt du auch.“
    Seine Worte gingen Ella den ganzen Tag im Kopf herum. Sie konnte sich nicht konzentrieren, was dem Dirigenten des Royal London Orchestra sehr missfiel.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Jenny in einer Pause. „Du bist so blass!“
    „Ich habe letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen“, erwiderte Ella – und errötete dann heftig. Zum Glück bemerkte ihre Freundin es nicht.
    „Ja, das war wirklich ein unglaubliches Gewitter! Willst du lieber nach Hause?“
    „Ich kann doch das Orchester nicht im Stich lassen und muss nachher auch noch für meinen Soloauftritt proben.“
    Ella riss sich mit aller Macht zusammen, sodass Gustav während der restlichen Probezeit keine sarkastischen Bemerkungen mehr machte. Doch es erschütterte sie zutiefst, dass Nicolaj einen Teil ihres Lebens beeinträchtigen konnte, der ihr heilig war. Sie konnte keine Affäre mit ihm eingehen, wenn ihre Karriere als Musikerin darunter litt!
    Doch als sie ihm beim Verlassen der Cadogan Hall sah, wie er sich an seinen blaugrauen Aston Martin lehnte, machte ihr Herz einen Sprung. Trotzdem bemühte sie sich um einen lässigen Ton. „Hi!“
    Nicolaj schien genau zu wissen, was in ihr vorging. Geschmeidig wie ein Tiger kam er zu ihr, hob ihr Kinn an und gab ihr einen so langsamen, betörenden Kuss, dass ihr schwindelig wurde.
    „Wie war deine Probe?“
    „Nicht so gut.“
    „Mein Tag war auch nicht gerade toll.“ Stirnrunzelnd dachte er daran, wie die Erinnerungen an die heißen Liebesstunden mit Ella ständig sein sonst so scharfes analytisches Denken beeinträchtigt hatten. „Vielleicht haben uns dieselben Fantasien abgelenkt.“
    „Ich weiß nicht, was du meinst“, entgegnete sie steif.
    Lachend zog er sie an sich. „Ich erzähle dir von meiner, und dann kannst du mir sagen, ob du dieselben Fantasien hattest.“ Er flüsterte ihr die unfassbar erotischen Tagträume ins Ohr, die ihn während einer wichtigen Vorstandssitzung gequält hatten.
    „Und, waren deine so ähnlich?“ Nicolajs amüsiertes Lächeln verschwand, als er sie vor Begehren erschauern fühlte. Auch er war voller Verlangen.
    Ella war so überwältigt von der Vorstellung, wie er sie auf seinem Schreibtisch liebte, dass sie kein Wort herausbrachte. Leise fluchend bugsierte er sie in den Wagen. „Ich kenne ein kleines italienisches Restaurant, in das wir fahren werden. Das Essen ist ausgezeichnet. Und, was noch wichtiger ist: Man wird sehr schnell bedient.“
    Das begierige Glühen in seinen Augen sagte ihr, dass sie danach „früh ins Bett gehen“ würden, wie morgens angekündigt.
    Das Essen in der Trattoria Luciano war tatsächlich sehr gut, doch Ella schmeckte kaum etwas von ihrem Pollo alla Cacciatore und hatte auch wenig Appetit. Nicht eine Sekunde konnte sie den Blick von Nicolaj wenden, der seine Lasagne ebenfalls nicht aufaß, ein Glas Rotwein hinunterstürzte und sie dann praktisch aus dem Lokal zerrte.
    Während der Rückfahrt sagte er kein Wort und wirkte sehr angespannt. Hatte sie ihn irgendwie verärgert? Doch sobald sie aus dem Wagen gestiegen war, hob er sie hoch und trug sie eilig ins Haus.
    „Ich habe den ganzen Tag an dich gedacht“, sagte er rau, als er immer zwei Stufen auf einmal nahm, die Tür zum Schlafzimmer aufstieß und Ella aufs Bett sinken ließ.
    Sofort legte er sich auf sie und küsste sie so leidenschaftlich,

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