Melodie der Leidenschaft
Paris fliegen und sich auf ihren Soloauftritt vorbereiten. Das unangenehme Gefühl im Magen hatte bestimmt mit Lampenfieber zu tun und nicht damit, dass sie Nicolaj eine Woche lang nicht sehen würde.
Einige der geplanten Stücke waren sehr schwierig, besonders die von Paganini. Ella hatte zwar Intensivunterricht bei dem berühmten ungarischen Geiger Joseph Schranz bekommen, fühlte sich aber noch immer nicht sicher. Vor Nervosität konnte sie nicht mehr einschlafen, obwohl es noch vor fünf war.
Ella nahm ihre Geige, die immer neben dem Bett lag, ging auf den Balkon und schloss die Türen, um Nicolaj nicht zu stören. Die Luft war kühl und frisch, und das Gefühl der Geige an ihren Fingerspitzen machte sie glücklich. Bald war sie ganz in ihrer eigenen Welt, der Musik.
Die Balkontüren gingen auf. „Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“ Nicolaj betrachtete voller Sehnsucht die schlanke junge Frau in dem Morgenmantel aus grauer Seide. Er hatte ihn ihr gekauft, weil die Farbe ihn an ihre Augen erinnerte.
„Ähm … ziemlich früh“, sagte Ella schuldbewusst. „Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe, aber das Taxi zum Flughafen kommt um acht, und ich wollte noch einmal die Stücke von Paganini durchgehen.“
„Liegt es an deiner Künstlernatur, dass du in den letzten Tagen beim Morgendämmern aufgewacht bist?“ Ihm war nicht entgangen, wie angespannt Ella seit einigen Tagen war und wie wenig Appetit sie hatte. „Bist du vor Konzerten immer so nervös?“
„Leider ja“, gestand sie verlegen. Besonders vor Soloauftritten litt sie unter quälendem Lampenfieber.
„Das brauchst du aber nicht“, sagte Nicolaj sanft und war selbst erstaunt über seinen starken Wunsch, sie zu beschützen. „Du bist unglaublich talentiert und spielst fantastisch. Und wenn du schon um acht wegfährst, musst du jetzt wieder ins Bett kommen.“ Er zog sie an sich und schob ihr eine Hand in den Morgenmantel, um ihre Brust zu umfassen.
„Ich … ich sollte mich anziehen.“ Ella hielt den Atem an, als ihre Brustspitze unter Nicolajs Fingern fest wurde.
Trotz ihres halbherzigen Protests hob er sie hoch, küsste sie wie ausgehungert und trug sie zum Bett. Er streifte ihr den Morgenmantel von den Schultern und schob ihre Beine auseinander. Dann sah Nicolaj ihr tief in die Augen, und sein Blick machte seine Liebkosungen noch inniger.
„Bitte …“ Ella umfasste seine Schultern, um ihn zu sich hinunterzuziehen, und seufzte beglückt, als er sich kraftvoll in sie hineinschob und sie vollständig ausfüllte. Alles – ihre Musik, ihre Nervosität vor dem Konzert – trat in den Hintergrund, als sie sich Nicolajs erotischen Liebeskünsten hingab. Er war ein erfahrener Liebhaber und wusste genau, wie er sie an den Rand der Ekstase bringen und dort verharren lassen konnte, bis Ella ihn anflehte, ihre Sehnsucht endlich zu stillen. Er selbst schien immer vollkommen die Beherrschung zu behalten.
Doch an diesem Morgen spürte sie plötzlich eine neue Dringlichkeit in seinen kraftvollen Bewegungen. Nicolaj liebte sie mit ungestümer Leidenschaft, die sie beide schnell immer näher zum Gipfel der Lust brachte. Ella spürte, wie das beglückende Ziehen tief in ihrem Innern begann. Sie legte die Beine um Nicolaj, damit er noch fester, noch tiefer in sie stoßen konnte …
„Nicolaj …“, flehte sie, als lustvolle Schauer sie erfassten und fast um den Verstand brachten. Wie verzweifelt krallte sie die Fingernägel in seine Schultern und triumphierte, als er laut aufstöhnte und gleichzeitig mit ihr lustvoll erbebte. Ihr gemeinsamer Höhepunkt war so machtvoll, dass sein starker Körper noch eine Weile immer wieder erschauerte.
Ella hatte das Gefühl, dass sich nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Seelen verbunden hätten. Das ist natürlich albern, ermahnte sie sich, als Nicolaj auf sie sank und sein Herzschlag sich langsam wieder beruhigte. Es war einfach nur guter Sex.
Aber als er aufstand und ins Badezimmer ging, wünschte sie sehnlichst, er möge sie in die Arme nehmen.
Was, verdammt noch mal, ist da eben passiert? grübelte Nicolaj, als er sich unter der Dusche einseifte. Der Sex mit Ella war immer gut – vielleicht der beste Sex, den er je gehabt hatte. Doch er hatte noch nie so die Beherrschung verloren wie eben. Wie intensiv und leidenschaftlich sie auf ihn reagierte, war einfach überwältigend. Und dass sie sich eine Woche lang nicht sehen würden, hatte sein Verlangen noch stärker angefacht – und zu
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