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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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ich das möchte. Oder warum.“
    Er küsste sie so kurz, dass sie gar nicht darauf reagieren konnte. „Da ist etwas“, flüsterte er. „Und das ist Grund genug.“
    „Vielleicht ist da wirklich etwas“, begann sie. „Nein.“ Sie wich zurück, als er sie erneut küssen wollte. „Nicht. Ich bin heute Abend nicht sehr stark.“
    „Dann will ich Ihre Schwäche nicht ausnutzen, sonst habe ich hinterher ein schlechtes Gewissen.“ Er ließ sie los, und sie verspürte Erleichterung und Enttäuschung zugleich.
    „Ich koche Ihnen ein Abendessen“, sagte sie spontan.
    „Jetzt?“
    „Morgen. Nur ein Abendessen“, fügte sie rasch hinzu und fragte sich, ob sie die Einladung bereits bedauern sollte. „Vorausgesetzt, Sie bringen Freddie mit.“
    „Sie wird sich freuen. Und ich auch.“
    „Gut. Sieben Uhr.“ Sie griff nach seinem Mantel und hielt ihn ihm hin. „Und jetzt müssen Sie gehen.“
    Spence nahm den Mantel. „Nur eines noch.“Blitzschnell zog er sie an sich und küsste sie lang und tief. Als er sie wieder losließ, registrierte er zufrieden, wie sie sich mit weichen Knien auf die Sofalehne sinken ließ.
    „Gute Nacht“, sagte er, ging hinaus und atmete die kalte Luft ein.
    Es war das erste Mal, dass Freddie zu einem Abendessen der Erwachsenen eingeladen worden war. Ungeduldig wartete sie darauf, dass ihr Vater endlich mit dem Rasieren fertig wurde. Normalerweise sah sie gern zu, wenn er mit dem Rasierer durch den weißen Schaum fuhr. Manchmal wünschte sie sich sogar insgeheim, ein Junge zu sein und das Ritual an sich selbst veranstalten zu können. Doch heute Abend fand sie ihren Vater schrecklich langsam.
    „Können wir jetzt gehen?“
    Spence spülte sich den Schaum vom Gesicht und sah auf seinen Bademantel hinunter. „Vielleicht sollte ich mir doch besser noch eine Hose anziehen.“
    Freddie verdrehte die Augen. „Und wann tust du das?“
    Spence hob sie hoch und biss ihr zärtlich in den Hals. „Sobald du mir die Ruhe dazu lässt.“
    Sofort raste sie nach unten, um in der Halle auf und ab zu gehen und dabei bis sechzig zu zählen. Nach der fünften Runde setzte sie sich auf die untersteTreppenstufe und spielte mit der Schnalle ihres linken Schuhs.
    Freddie hatte sich schon alles genau überlegt. Ihr Vater würde entweder Tash oder Mrs. Patterson heiraten, weil die beiden hübsch waren und so nett lächelten. Danach würde die, die er geheiratet hatte, mit ihnen in dem neuen Haus wohnen. Bald würde sie eine neue kleine Schwester haben. Ein Bruder würde auch reichen, war aber eindeutig zweite Wahl. Alle würden glücklich sein, weil alle sich mochten. Und ihr Daddy würde abends spät wieder seine Musik spielen.
    Als sie Spence herunterkommen hörte, sprang sie auf. „Daddy, ich habe eine Trillion Mal bis sechzig gezählt.“
    „Ich wette, du hast wieder die Dreißiger ausgelassen.“ Er holte ihren Mantel aus dem Garderobenschrank und half ihr hinein.
    „Nein, habe ich nicht.“ Jedenfalls glaubte sie das. „Du hast ewig gebraucht.“ Seufzend zog sie ihn zur Tür.
    „Wir kommen immer noch zu früh.“ „Das macht ihr nichts aus.“
    In genau diesem Moment zog Natasha sich gerade zum dritten Mal um. Anschließend sah sie in den Spiegel. Der weite blaue Sweater und die Jeans beruhigten sie irgendwie. Ihre Kleidung war ungezwungen, und sie würde es auch sein. Sie befestigte die silbernen Ohrringe, warf ihr Haar zurück und eilte in die Küche. Kaum hatte sie nach der Soße gesehen, da klopfte es auch schon.
    Sie sind zu früh, dachte sie ein wenig verärgert. Und sie sehen wunderbar aus. Die Missstimmung verschwand in einem Lächeln. Natasha konnte nicht anders, sie musste sich einfach zu Freddie hinabbeugen und sie auf beide Wangen küssen. „Hi.“
    „Danke, dass Sie mich zum Essen eingeladen haben.“ Freddie sagte den Satz auf und sah ihren Vater fragend an. Er nickte anerkennend.
    „Gern geschehen.“
    „Wollen Sie denn Daddy nicht auch küssen?“
    Natasha zögerte und registrierte Spences herausforderndes Grinsen. „Natürlich.“ Ihre Küsse fielen äußerst förmlich aus. „Dies ist eine traditionelle ukrainische Begrüßung.“
    „Ich bin sehr dankbar für Glasnost.“ Noch immer lächelnd, hob er ihre Hand an die Lippen.
    „Gibt es Borschtsch?“ wollte Freddie wissen.
    „Borschtsch?“ Natasha half ihr aus dem Mantel.
    „Als ich Mrs. Patterson erzählte, dass ich und Daddy bei Ihnen essen würden, sagte sie, dass Borschtsch das russische Wort für Kohlsuppe

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