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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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ziehen müssen. Geduldig schlüpfte sie aus ihrem Mantel. „Du hast mir noch gar nicht gesagt, wo du vorher studiert hast.“
    „Ich habe an der Michigan State einen ersten Abschluss gemacht.“ Seine Brillengläser waren wieder beschlagen und tauchten Natasha in einen mysteriösen Nebel. „Als ich hörte, dass Dr. Kimball hier lehrt, beschloss ich sofort, bei ihm hier weiterzustudieren.“
    „Du bist extra wegen Spence … Dr. Kimball hergekommen?“
    „Die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Letztes Jahr bin ich sogar nach New York gefahren, um ihn zu hören.“ Terry hob eine Hand und hätte fast den Zuckertopf umgestoßen. „Er ist einfach unglaublich.“
    „Ist er wohl“, murmelte sie, während ihnen von Joe Kaffee gebracht wurde.
    „Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?“ fragte der Barkeeper und drückte ihr kurz die Schulter. „Seit einem Monat habe ich dich hier nicht mehr gesehen.“
    „Viel zu tun, Joe. Wie geht’s Darla?“
    „Ist in die Geschichte eingegangen.“ Er zwinkerte ihr freundschaftlich zu. „Stehe dir jetzt ganz und gar zur Verfügung.“
    „Merke ich mir.“ Lachend drehte sie sich wieder zu Terry um. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ fragte sie, als er nervös an seinem Kragen zupfte.
    „Ja. Nein. Ist das dein … Freund?“
    Um ihn nicht auszulachen, trank sie hastig einen Schluck Kaffee. „Joe? Nein. Wir sind einfach nur …“ Sie suchte nach dem richtigen Wort. „Kumpel.“
    „Ach so.“ Terry klang erleichtert. „Ich dachte nur, weil … Na ja, schon gut.“
    „Joe hat nur gescherzt“, erklärte Natasha ihm. „Und du? Hast du eine Freundin zu Hause in Michigan, die auf dich wartet?“
    „Nein. Es gibt niemanden. Überhaupt niemanden.“
    Sein Tonfall war unmissverständlich. Und vor allem sein Blick. Wie hatte sie das nur nicht merken können? Er himmelte sie geradezu an. Sie musste vorsichtig sein. Sehr vorsichtig.
    „Terry“, begann sie, „du bist sehr … süß.“
    Das reichte schon. Seine Hand begann zu zittern, und Sekunden später rann ihm der Kaffee übers Hemd. Natasha rückte ihren Stuhl an seine Seite und setzte sich. Sie zog eine Papierserviette aus dem Ständer und tupfte den Kaffee ab.
    „Gut, dass er hier ohnehin nicht heiß ist“, sagte sie lächelnd.
    Die plötzliche Nähe gab Terry den Rest. Er packte ihre beiden Hände. „Ich liebe dich“, platzte er heraus und spitzte die Lippen. Die Brille rutschte ihm erneut auf die Nasenspitze.
    Natasha fühlte, wie sein Mund ihre Wange traf, kalt und zitternd. Weil sie ihn mochte und Mitleid mit ihm hatte, blieb sie ganz ruhig.
    „Nein, das tust du nicht“, erwiderte sie mit fester Stimme und rückte weit genug von ihm ab, um mit der Serviette die Pfütze auf der Tischplatte aufzusaugen.
    „Das tue ich nicht?“ Ihre Antwort hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Es lief nicht so, wie er es sich in seiner Fantasie ausgemalt hatte. Da war die Version, in der er sie vor einem ins Schleudern geratenen Lastwagen rettete. Und die, in der er ihr den für sie komponierten Song vorspielte und sie sich ihm anschließend zu Tränen gerührt in die Arme warf. Aber dass sie Kaffee aufwischte und ihm erklärte, er liebe sie gar nicht, so weit hatte seine Fantasie beim besten Willen nicht gereicht.
    „Doch, das tue ich“, sagte er trotzig.
    „Also gut. Warum liebst du mich?“
    „Weil du wunderschön bist“, stieß er hervor. „Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe.“
    „Und das ist Grund genug?“ Sie zog ihre Hand unter seiner hervor und verschränkte die Finger, um das Kinn aufzustützen. „Und wenn ich nun eine Diebin bin? Oder mit dem Wagen Jagd auf kleine niedliche Tiere mache? Vielleicht war ich schon dreimal verheiratet und habe alle meine Ehemänner ermordet, während sie schliefen.“
    „Tash …“
    Sie lachte, widerstand aber dem Drang, ihm die Wange zu streicheln. „Ich meine, du kennst mich doch gar nicht genug, um mich zu lieben. Wenn du das wirklich tätest, wäre dir mein Aussehen egal.“
    „Soll das heißen, dass du nicht mit mir ausgehst?“
    Er klang so jämmerlich, dass sie es riskierte, seine Hand zu berühren. „Das tue ich doch gerade.“ Sie schob ihm ihre Tasse hin. „Aber nur als gute Freunde“, fügte sie hinzu, bevor seine Augen wiederaufleuchteten. „Ich danke dir für das Kompliment, Terry, aber mehr können wir füreinander nicht sein. Ich bin doch viel zu alt für dich.“
    „Nein, das bist du nicht.“ Ihm war anzusehen, dass er

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