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Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Melodie der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wings
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hatte.
    »Sabine, was quält dich nur so? Was ist denn so schlimm daran, wenn ich den Laffen ein oder zweimal in den Staub schicke? Wobei das keineswegs sicher ist, er gilt als sehr starker Kämpfer. Schließlich hat Jules de Caresse ihn ausgebildet, und er hat vor Montségur Blut getrunken. Das wird also kein Spiel, meine Liebste. Aber selbst wenn ich gewinne. Was wäre so schlimm daran?«
    Sabine zuckte die Schultern. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, Florimond. In Caresse war es klar, da hätte ein Duell uns verraten. Aber hier ... mein Verstand sagt mir, es wäre ein Turnierkampf wie jeder andere. Aber mein Herz lässt mich um dich fürchten. Und um mich, Geliebter. Die Caresses sind Hitzköpfe. Alle beide, Florimond. Und eifersüchtig bis aufs Blut. Sie meinen, dass ich ihnen gehöre.«
    Florimond nahm sie in die Arme. »Der Alte mag ja gewisse Rechte an dir haben«, bemerkte er. »Aber was bewegt den Jungen zu dieser Ansicht?«
    Sabine schmiegte sich schutzsuchend an ihn. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich ihn brüskiert habe. Und nicht nur ihn. Ich habe auch Philippe d’Ariège brüskiert. Wenn der von unserer Liebe erfährt, hast du noch einen unversöhnlichen Feind. Ach, Florimond, ich wünschte, du würdest gar nicht kämpfen. Kannst du nicht einfach wegreiten und behaupten, der König hätte dringend nach einem neuen Lied verlangt?«
    Florimond lachte nun wirklich. »Feige abziehen? Den Schwanz einziehen und wie ein Dieb in der Nacht verschwinden? Nein, Sabine, das kannst nicht mal du von mir verlangen! Ich kann dieses Turnier gewinnen, meine Liebste. Natürlich gibt es starke Gegner, es wird kein Spaziergang. Aber Chancen habe ich, und das bedeutet, neben der Ehre, auch noch ein Vermögen an Preisen und Geschenken. Du kannst mir nicht verbieten, sie zu nutzen. Bitte, Sabine! Auch wenn mir das Wort meiner Herrin Befehl ist.«
    Sabine nickte.
    »So lass mich dich noch einmal umarmen, mein Ritter. Ich will dich mit Küssen stählen für den Kampf.«
    Sehr langsam und zärtlich öffnete sie die Bänder seines Obergewandes und seines Hemdes und bedeckte seinen Hals, seine Schultern und seine Brust mit Küssen, so sorgsam einen neben dem anderen, als webe sie damit wirklich ein Kettenhemd der Liebe. Florimond konnte nicht widerstehen. Natürlich war dieser Zufluchtsort nicht so sicher wie ihre Insel, aber doch recht abgelegen. Schwer atmend vor Verlangen breitete er seinen Mantel im Gras neben dem Brunnen aus und lud Sabine ein, sich darauf niederzulegen. Sabine folgte seinem Drängen nur zu gern, gab es ihr doch die Möglichkeit, nun auch die Verschlüsse seines Beinkleids zu lösen und ihren magischen Schutz aus Küssen und Liebe über seine Lenden und seine Schenkel zu legen. Sie küsste auch sein Glied, als es sich lustvoll unter diesem Ansturm der Zärtlichkeit aufrichtete und ließ erst von ihm ab, als er erregt und voller Ungeduld ihr Mantelkleid öffnete, das Hemd kurzerhand hochschob und sich über ihr erhob. Er streichelte sie mit zitternden Fingern, aber sie war längst bereit und drängte ihm entgegen. Trunken vor Glück und im Vollgefühl der Unsterblichkeit vereinigten sich ihre Körper. Nichts und niemand würde ihnen und ihrer Liebe etwas anhaben können. Sabine und Florimond fühlten sich göttergleich wachsen in der Ekstase ihrer Vereinigung, beschworen ihre Unbesiegbarkeit im Ritt auf den Wellen der Lust. Schließlich lag Sabine an Florimonds Schulter geschmiegt und lauschte seinen zärtlichen Worten. Irgendwann, so raunte er ihr zu, würde er reich genug sein, um eine wehrhafte Burg sein Eigen zu nennen. Dann würde er Sabine rauben, sie vor sich auf sein Pferd nehmen und Tag und Nacht mit ihr reiten, bis sie die Feste erreichten. Sie würden sich dort verstecken, und alle Ritter der Welt konnten gegen ihre Mauern anrennen, ohne sie zu erobern.
    Sabine ließ ihn reden, auch wenn seine Worte die nagende Angst in ihr kaum betäubten. Sie hatte so ihre Erfahrungen mit unbezwingbaren Festungen. Seit dem Fall Montségurs glaubte sie nicht mehr an den Schutz von Mauern und Wehrtürmen.
    Später liebte Florimond sie noch einmal, umspann jetzt auch sie mit einem Netz von Küssen und Wärme, bevor er erneut in sie eindrang.
    »Ich schärfe mein Schwert in deiner Scheide«, flüsterte er ihr schließlich zu. »Jeder Sieg, den ich morgen erringe, bringt uns einer Zukunft näher, in der uns nichts mehr trennt.« ›Außer womöglich dem Tod‹, dachte Sabine in einem Moment der

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