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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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einen Zweig und skizzierte einen menschlichen Fuß im Sand. Sie zeigte ihr, wie die Knochen angeordnet waren, soweit sie sich selbst an die Zeichnungen in ihrem Medizinbuch erinnerte, und erklärte ihr dann, wie die Zehen »entfernt« worden waren. Als sie wieder hineingingen und Marianne ihr zeigte, wie man den Verband abnahm, war Simone gut vorbereitet.
    »Miss Marianne und ich kommen schon zurecht«, sagte Gabriel. Nett von ihm, dachte Marianne, er wollte seine Geliebte schonen. Aber Simone stemmte die Hände in die Hüften. »Du hältst mich für unnütz und zu weich«, erklärte sie, »aber du gehörst zu mir, Gabriel Chamard, und ich werde jetzt für dich sorgen.«
    Und das tat sie von diesem Moment an. Sie reinigte die Wunde und legte einen neuen Verband an. Gabriel beobachtete sie die ganze Zeit schweigend. Als sie den letzten Knoten mit einem weißen Streifen aus ihrem Unterrock gebunden hatte, sah sie ihm in die Augen.
    Plötzlich kam sich Marianne an diesem Krankenbett sehr überflüssig vor. Gabriels dunkle Augen loderten förmlich, und Simone schien kaum noch Luft zu bekommen. Sie verließ die beiden leise und zog die Tür hinter sich zu. Wenn mich jemals ein Mann so ansieht, bin ich hoffentlich bereits verheiratet, dachte sie.
    Genau in diesem Augenblick kam das Objekt ihrer eigenen Fantasien ins Haus, sodass sie errötete, als hätte sie etwas Ungehöriges getan.
    »Ist was?«, fragte Yves, der plötzlich stehen blieb. Ihr wurde noch heißer, und sie konnte ihm kaum in die Augen sehen. »Nein, nein, alles in Ordnung, es ist nur so warm hier drinnen.«
    »Weißt du«, sagte Yves, der langsam auf sie zu kam und sie dabei die ganze Zeit ansah, »in dieser Gegend gibt es keine Gesellschaftsdamen.« Er sah die Knöpfe an ihrem Halsausschnitt an und tippte mit einem Finger auf den obersten. »Du könntest dir ein kleines bisschen Luft verschaffen.«
    Seine Stimme klang sanft, leise und vernünftig.
    Aber auch elektrisierend.
    Er nahm ihre Hand, und ohne um Erlaubnis zu fragen, knöpfte er ihren Ärmel auf und rollte ihn sehr langsam hoch. Sie beobachtete, wie seine Finger geschickt mit dem Stoff umgingen, fast ohne sie dabei zu berühren. Dann kümmerte er sich um den zweiten Ärmel, erlaubte sich allerdings diesmal, ihre nackte Haut zu spüren. Niemand hatte sie jemals dort berührt, an der Innenseite ihres Unterarms. Er streichelte die Haut, und sie erzitterte. Wo seine Finger entlanggefahren waren, bekam sie eine Gänsehaut.
    Sie erwartete ein Lächeln, ein Necken, aber er war ebenso feierlich ernst wie sie. Er bewegte seine Finger zu ihrem Hals und öffnete den ersten Knopf. Öffnete das Mieder so weit, wie das mit einem offenen Knopf möglich war. Als sie sich immer noch nicht rührte, öffnete er den zweiten.
    Er stand sehr nah vor ihr, aber jetzt kam er noch etwas näher und pustete ihre erhitzte Haut an, genau unter ihrem Schulterbein. Sie erzitterte wieder und wartete, was als Nächstes geschehen würde.
    Yves sah ihre Brüste an. Er sah, was seine Berührung in ihr auslöste. Wenn er sie jetzt dort berührte … Er senkte den Kopf und küsste die entblößte Haut. Zu viele Knöpfe, dachte sie, hob den Kopf und bot ihm ihren Hals dar.
    Seine Lippen lagen unter ihrem Kinn, berührten sie hinter dem Ohr, an den Wangen und schließlich ihren Mund. Sie kam ihm mit ihrem Mund entgegen, so heiß wie sein eigener, ebenso begierig wie er. Sie legte ihre Arme um ihn, spürte seine Wärme. Sein Rücken war breit, fest, und sie wollte …
    Mit einer Hand umfasste er ihre Brust. Sein Daumen fuhr über ihre Brustwarze, und sie spürte, wie ihr die Knie weich wurden. »Yves?«, flüsterte sie. Er nahm sie in beide Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
    »Haben Sie vergessen, weshalb Sie hineingegangen sind, Mr Yves?« Valentine kam ins Haus.
    Marianne fuhr zurück, aber Yves hielt sie fest. »Wir müssen reden«, flüsterte er ihr ins Ohr, dann atmete er tief durch und ließ sie los. »Ich war auf der Suche nach Ginnys Schmalztopf«, sagte er laut.
    »Genau, Sir«, antwortete Valentine mit kräftiger Stimme. »Und wir brauchen jetzt das Schmalz. Haben Sie es gefunden?«
    Marianne ging an eins der Regalbretter an der Wand und griff nach dem weißen Emailletopf. Yves berührte ihre Finger, als sie ihm den Topf entgegenstreckte.
    »Die Achse wartet, Monsieur.«
    Yves sah sie mit einem seltsamen Blick an, wie sie fand, und folgte Valentine nach draußen.
    Immer noch mit weichen Knien, ließ sich Marianne auf

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