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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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einen Stuhl sinken. Er würde ihr einen Heiratsantrag machen. Seine Küsse, seine Hand auf ihrer Brust – hatte er seine Absichten nicht mehr als deutlich gemacht? Lindsay Morgan hatte niemals irgendetwas auch nur im Entferntesten ähnlich Intensives oder Intimes im Zusammenhang mit Yves erwähnt. Er spielte nicht mit ihr, wie er es mit den anderen Mädchen getan hatte, da war sie sicher.
    Und sie würde ja sagen. Sie starrte aus dem Fenster, beobachtete eine Amsel, die davonflog, und ihr Herz schwang sich mit ihr in die Höhe. Ja. Sie würde Yves Chamard heiraten.
    Nach dem Abendessen ging Marianne zum Schuppen, wo Luke und Pearl nebeneinander auf der Bank saßen und den Sonnenuntergang hinter den Baumwipfeln betrachteten. DuPree saß rittlings auf Lukes Knie und lachte schallend, wenn Luke sein Bein auf und ab hüpfen ließ.
    Marianne setzte sich auf einen Hocker. Sie würde den beiden einen Vorschlag machen, der ihr Leben entscheidend verändern würde. Sie musste herausfinden, ob Luke bereit war, sich für ein Leben auf dieser Farm zu entscheiden. »Ich habe nachgedacht«, sagte sie.
    »Ja, Madam?«
    »Das hier könnte eine richtig gute Farm sein.«
    »Ja, Madam, das stimmt.«
    »Miss Ginny hat keine Familie, und sie braucht Hilfe. Könntest du dir vorstellen, mit Pearl hierzubleiben?«
    Pearl griff nach Lukes Hand.
    »Allerdings, Luke«, fuhr Marianne fort, »werde ich Pearl hier nicht zurücklassen, wenn du nicht die Absicht hast, mit ihr hierzubleiben. Ohne dich wäre sie mit DuPree bei mir zu Hause besser dran.«
    Marianne wartete, während die beiden weiterhin mit ihren verschränkten Händen und mit Blicken kommunizierten.
    Mit flehendem Blick wandte sich Pearl an Marianne. »Wir könnten hier auf dieser Farm bleiben? Ich und Luke und DuPree?«
    Marianne nickte und hielt Lukes abschätzendem Blick stand. »Wenn du nicht mehr wegläufst.«
    DuPree saß auf Lukes Knie und machte Schaumblasen aus Spucke.
    Luke sah Pearl an, die Frau, die seit so langer Zeit sein Herz in ihren Händen hielt. Dann sah er die Frau an, die als Eigentümerin seines Körpers galt.
    »Sie würden uns Miss Ginny schenken? Sie wäre dann unsere neue Besitzerin?«
    Marianne schüttelte den Kopf. »Ich stelle mir vor, dass ihr hierbleibt und für Miss Ginny sorgt, solange sie lebt. Und sie soll euch die Farm vererben.«
    Lukes stolzes Gesicht veränderte sich, als wären seine Augen plötzlich angeschwollen. »Das würden Sie für uns tun?«
    »Ich habe dir ja schon gesagt, sie ist anders«, bemerkte Pearl.
    Marianne war die Reaktion ein wenig peinlich. »Wenn Miss Ginny zustimmt, ja.«
    Pearl stand auf. »Ich gehe sie holen.« Sie legte Luke eine Hand auf die Schulter. »Ja? Du machst das, oder? Du bleibst mit mir hier.«
    »Ja, Liebes«, sagte er mit einer Stimme voller Hoffnung und Tränen. »Ich bleibe mit dir und DuPree hier.«
    Pearl lief zwei Schritte, kam noch einmal zurückgerannt, umarmte Marianne und eilte dann davon, um Ginny zu holen. Als sie die alte Frau mit zurückbrachte, zerrte sie sie förmlich am Arm hinter sich her. »Luke, lass Miss Ginny da sitzen. Gib ihr DuPree.«
    Ginny nahm DuPree auf den Schoß und lehnte sich gegen die Wand des Schuppens. »Also, jetzt bin ich da. Was hat das Mädchen denn?«
    »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen, Miss Ginny.« Marianne erklärte, wie gut Ginny Luke gebrauchen konnte und wie sehr Luke und Pearl eine Farm für sich brauchten.
    Ginny überlegte, das Kinn auf DuPrees müden Kopf gestützt. »Und was du da vorschlägst, ist nicht gegen das Gesetz?«
    »Soweit ich weiß, muss man es nur richtig anfangen, dann ist es legal.«
    Abwesend klopfte Ginny DuPree aufs Bäuchlein und sah Luke scharf an. »Der andere Caleb geht ja weg. Und du willst bei mir bleiben?«
    »Ja, Madam. Ich mache wieder eine gute Farm daraus. Wenn die Farm eines Tages meine wird, habe ich keinen Grund mehr, wegzulaufen.«
    Ginny grunzte irgendetwas Unverständliches. »Und du kannst sowieso besser arbeiten als der andere Caleb, wo er doch nur noch einen halben Fuß hat.« Dann stand sie auf und reichte DuPree an seine Mama weiter. »Also, dann machen wir das so.«
    Marianne und Miss Ginny überließen es Pearl und Luke, über eine Zukunft nachzudenken, von der sie nie zu träumen gewagt hatten, und gingen zurück zum Haus. Yves saß auf einem Stuhl, den er an die Wand der Veranda gelehnt hatte. Die alte Frau ging ins Haus, Marianne setzte sich auf eine Stufe.
    »Wollen wir ein bisschen spazieren gehen?«,

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