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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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halten.
    Adam taumelte. Seine Stöße wurden schwach und unsicher, und Yves hörte trotz des Waffenlärms seinen keuchenden Atem. In einer plötzlichen, unkontrollierten Raserei stürzte sich Adam auf ihn, fuchtelte wild mit der Klinge, überforderte seine Lunge, sodass Yves zur Seite treten musste, um ihm auszuweichen.
    Adam hatte überhaupt keine Deckung mehr. Wollte der Kerl vielleicht sterben?
    Yves ließ die Gelegenheit verstreichen. Er wollte, dass Adam den Atem des Todes im Nacken spürte, bevor er das Spiel beendete. Ein Ohr, dachte Yves, während er Adam wieder zwei Schritte zurücktrieb. Das wäre angemessen als Strafe für das, was er Nicolette angetan hat.
    Donnernder Hufschlag und das Aufblitzen eines goldenen Schimmers lenkten ihn für einen Augenblick ab, aber er konzentrierte sich sofort wieder. Adams wilde Unberechenbarkeit machte ihn jetzt wirklich gefährlich.
    Yves ging nach vorn. Er würde der Sache ein Ende bereiten.
    »Halt! Aufhören!«
    »Miss Johnston!«, schrie Roland. »Bleiben Sie zurück!«
    Marianne? Yves drehte den Kopf.
    In diesem Moment stieß Adam zu. Yves parierte sofort, konnte ihn aber nicht richtig abwehren, weil er gleichzeitig versuchte, Marianne zu beobachten, die auf sie zustolperte und ihre Röcke hinter sich herzog.
    Die Wucht hinter Adams ungebremstem Stoß durchdrang Yves Deckung. Er versuchte, sich wieder auf den Kampf zu konzentrieren, und hob den Degen, um Adams Klinge von seiner Brust abzulenken, aber dabei wurde er an der Schulter getroffen, und die Wunde erblühte rot unter seinem weißen Hemd.
    Marianne schrie auf.
    Adam ließ den Degen los und wich zurück. Er schüttelte den Kopf, die Augen weit aufgerissen. »Das habe ich nicht gewollt!«
    Yves sah auf den Degen hinunter, der noch in seiner Schulter steckte, und schwankte. Adam fing ihn auf und legte ihn auf die Seite, wobei die Klinge immer noch vorn und hinten aus der Schulter ragte, genau unter dem Schlüsselbein.
    Yves lachte leise. Adam hatte ihn getroffen, hatte ihm eine blutende Wunde zugefügt. Marcel würde nicht besonders erfreut sein, aber selbst er würde zugeben müssen, dass die Ironie der Situation köstlich war. Je länger er darüber nachdachte, desto komischer kam ihm das Ganze vor, und er schüttelte sich vor Lachen.
    »Er hat einen Schock!« Marianne schob Adam zur Seite, und ihr blassgoldenes Kleid breitete sich über dem Gras aus. »Gebt ihm einen Schluck Brandy!«
    Yves grinste. »Hallo, Marianne!«
    »Du elender Narr! Ihr seid beide elende Narren. Einer von euch könnte jetzt tot sein.«
    Sie berührte den Degen, der in seiner Schulter steckte. »Das Ding muss da raus.«
    »Warte …«, sagte Yves, aber Marianne war schon aufgestanden und hatte ihm ihren Fuß mit dem Satin-Slipper auf die Brust gestellt. »Moment mal!«, protestierte Yves. »Der Arzt …«
    Aber da stand sie schon mit dem herausgezogenen Degen in der Hand vor ihm.
    Yves wurde schwarz vor Augen. »Yves!«, hörte er sie rufen, dann spürte er, wie sie ihm ins Gesicht schlug. »Yves, nicht ohnmächtig werden!« Sie schlug ihn wieder, bis er die Augen aufschlug.
    Ihre Augen waren noch blauer, als er jemals gedacht hatte. Und sie machte sich offenbar Sorgen um ihn.
    Er grinste. »Mein Gott, Frau, ich möchte wirklich nicht wissen, was du mit einem Mann anstellst, in den du nicht verliebt bist.«
    »Blödmann«, sagte Marianne, und dann liefen ihr die ersten Tränen übers Gesicht.
    »Miss, gestatten Sie, dass ich mich um den Patienten kümmere«, sagte der Arzt und versuchte, Marianne von Yves Seite zu verdrängen.
    »Aber sie bleibt hier«, bestimmte Yves und hielt sie fest. Während der Arzt die Wunde untersuchte, gab sie Yves noch einen Schluck aus dem Branntweinfläschchen.
    »Keine pulsierende Blutung, offenbar ist keine Arterie verletzt. Er wird es überleben.« Der Arzt nahm die Flasche und schüttete Alkohol über die Wunden an der Vorder- und Rückseite der Schulter, dann ließ er Yves im kalten, feuchten Gras liegen und bereitete einen Verband vor.
    Yves kümmerte sich nicht um die Kälte. Marianne war da, sie sah ihn an und hielt seine Hand. Es war, als hätten all diese Wochen voller Selbstzweifel, voller Zweifel an ihr, nie stattgefunden. Die Morgensonne ließ ihr kastanienbraunes Haar rot aufleuchten, das von dem kühnen Ritt durch den Park lose und zerzaust herunterhing.
    »Du bist sogar mit Zweigen im Haar noch schön«, sagte er.
    Adam legte seiner Schwester eine Hand auf die Schulter.
    »Verdammt noch mal,

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