Melrose Avenue
Jobs. Deshalb machen viele es nicht jah rzehntelang. Also mach’ dir um mein Privatleben keine Gedanken. Das ist nicht so wichtig im Moment.“
Sie wollte nicht weiter nachfragen. Maggie gähnte versteckt, aber selbst das blieb ihm nicht verborgen. Wieder wurde ihr klar, dass sie ab sofort nicht mehr allein wohnte.
„Du bist müde. Es war ein anstrengender Tag !“
„Ja“, gab sie zu. Ich werde mich jetzt hinlegen.“
„Wenn dich irgendetwas an Abläufen stört in den nächsten Tagen Maggie, dann sag’ es mir bitte. Wir können über alles reden, okay? Du bist schließlich der Boss!“
„Der Gedanke gefällt mir“.
„Ich bringe noch schnell das Babyfon.“
Steve hatte noch das Fahndungsfoto gefaxt, welches sie Shane übe rgab. Sie hatte ihm auch alle wichtigen Details zu Snider gesagt, damit er wusste, mit wem er es zu tun hatte. Auch die Briefe hatte sie ihm in Kopie gegeben.
Als Maggie schlafen ging, schüttelte sie nur den Kopf. Ein Baby fon in ihrem Schlafzimmer. Wenn sie das Sam erzählte, die würde sich vor Lachen biegen.
Shane schloss die Tür zu seiner Wohnung. Er schüttelte den Kopf, wie schnell sich mal wieder seine Lebensumstände geändert hatten. Das kannte er schon. Seine Wrestlingkarriere hatte eigentlich von heute auf morgen begonnen, und so hatte sie auch geendet. Das mit seiner eigenen Firma war auch eine Idee gewesen, die er innerhalb kürzester Zeit umgesetzt hatte.
Und jetzt dieser Job. Gestern noch in seinem 300 qm Haus, heute in einer 100 qm Wohnung. Na ja, er hätte es schlechter treffen können. Zumal er den Job nicht brauchte, bei Gott nicht. Er verdiente große Summen mit seiner Firma und während seiner Sportlerkarriere hatte er auch nicht geprasst. Nein, er war hier , weil Mark sein Freund war, Maggie seine Schwester und sie ihm leid tat. Oh das würde sie sicher nicht gerne hören. Sie erschien ihm ziemlich gefestigt und sie stand sicher nicht auf Gefühle wie Mitleid. Dazu war sie zu hart im Nehmen. Er hatte sie immer als sehr selbstbewusst erlebt, und daran hatte sich eigentlich nichts geändert. Mark hatte ihm nichts zum Gemütszustand seiner Schwester erzählt, er würde es sowieso mit der Zeit herausfinden. Aber der Angriff war sicher nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Shane hatte noch nie mit verrückten Stalkern zu tun gehabt, jedoch mit völlig besessenen und hartnäckigen Fans, die fast alles taten, um an ihren Star heranzukommen. Das war für einen Bodyguard eine große Herausforderung und für solche Fälle benötigte man im Normalfall mehrere Leibwächter. Mit einem Stalker würde er allein fertig werden. Er setzte sich und las sich die Briefe durch, die Maggie ihm gegeben hatte. Das war schon ziemlich heftig. Der Mann hatte eindeutig eine psychische Störung, was ihn natürlich noch gefährlicher machen konnte. Solche Leute wuchsen im Wahn oft über sich selbst hinaus. Shane beschloss, sich Lektüre über Stalker zu besorgen. Aber Maggie hatte ihm auch die Krankheit genannt, unter der Snider litt. Darüber wollte er auch nachlesen. Er setzte sich an seinen Laptop und gab den Suchbegriff „dissoziative Identitätsstörung“ ein. Es kamen über 30.000 Ergebnisse. Er konzentrierte sich auf die Informationen aus offiziellen Psychiater-Berichten. Er las:
„Die Patienten bilden zahlreiche unterschiedliche Persönlichkeiten, die abwechselnd die Kontrolle über ihr Verhalten übernehmen. An das Handeln der jeweils „anderen“ Personen kann sich der Betroffene en tweder nicht – oder nur schemenhaft – erinnern oder er erlebt es als das Handeln einer fremden Person. Folgestörungen sind Depressionen, Angst, psychosomatische Körperbeschwerden, Selbstverletzung, Essstörungen, Suchterkrankungen und Beziehungsprobleme. Die Ursache soll eine posttraumatische Belastungsstörung sein, insbesondere in Folge von Kindesmisshandlungen.“
Das passte zu dem Bericht von Sniders Psychologin. Obwohl die Pol izei keine Informationen über das genaue Trauma bekommen hatte, aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht. Aber das war für Shane jetzt auch nicht wichtig. Er musste sich sowieso abgrenzen. Jedes einzelne Schicksal von Menschen konnte schlimm sein, aber sein Job war es, Maggie vor dem Resultat eines solchen Schicksals, nämlich ein Mensch mit möglichen psychischen Störungen, zu beschützen.
Er hatte Maggie auch gesagt, dass es sicherlich ein paar nette Schlagzeilen geben würde, wenn die Presse herausfand wer ihr Bodyguard war. Schließlich kannte man
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