Melrose Avenue
Shane, auch wenn er schon drei Jahre aus dem Rampenlicht getreten war. Er hatte viele bekannte und berühmte Freunde und daher sah man ihn immer mal wieder auf Partys und Veranstaltungen.
Maggie. Er mochte ihre Serie, sah sie regelmäßig. Sie spielte die Staranwältin wirklich mit einer Leidenschaft, die sofort auf den Z useher übersprang. Jennifer Green war mit allen Wassern gewaschen, zielstrebig, energisch, vom Erfolg getrieben, egozentrisch und hatte ein Liebesleben, von dem manche nur träumten. Aber, sie verkörperte auch Mitgefühl, denn sie hatte eine magersüchtige Schwester in der Serie, um die sie sich rührend kümmerte.
Shane fragte sich, inwieweit einige dieser Charaktereigenschaften auch auf Maggie zutrafen. Er hatte schon mitbekommen, dass sie und Mark sich sehr nahe standen. Das gefiel ihm, war er doch selbst ein absoluter Familienmensch.
Shane war es immer wichtig zu wissen, wie seine Kunden tickten, schließlich musste er auch einschätzen können, wie sie in gewissen Situationen reagieren würden. Wenn Maggie wie die meisten Schauspielerinnen war, die er kannte, dann war sie oberflächlich und verwöhnt. Aber er konnte es derzeit noch nicht beurteilen. Da die Gespräche auf den Partys meistens nicht sehr tiefsinnig waren, hatte er mit ihr auch noch nicht wirklich über irgendwas geredet, an das er sich erinnerte. Na ja, er war jedenfalls gespannt, wie die Arbeit mit ihr sein würde.
Maggie hatte unruhig geschlafen. Sie hatte wirr geträumt und war i mmer wieder aufgewacht. Der Gedanke an das Babyfon auf ihrem Nachttisch hatte auch nicht gerade zur entspannten Nachtruhe beigetragen. Das konnte ja heiter werden, dachte sie sich. Nach dem Duschen wäre sie beinahe splitternackt in die Küche gegangen. Sie rechnete zwar nicht damit, dass Shane in ihren Räumen war, allerdings musste sie jetzt wirklich anfangen umzudenken. Sie konnte nicht mehr einfach so Dinge tun wie bisher. Schnell zog sie sich Jogginghose und T-Shirt über und machte sich Frühstück. Sie überlegte, was heute auf dem Programm stand. Also, Vormittag hatte sie einen Friseurtermin. Danach war sie zum Essen mit den Werbeleuten verabredet. Es ging darum, ob ihr Vertrag mit der Kosmetikfirma verlängert würde oder nicht. Das hing davon ob, ob Maggie die neue Kampagne gefiel. Ihr Manager würde natürlich auch dabei sein und sie müsste sich danach mit ihm beraten. Dann wollte sie noch ins Fitness-Center.
Sie hatte Shane mitgeteilt, dass sie normalerweise gegen 8 Uhr au fstand. Somit wusste er, dass er ab 9 Uhr bereit sein musste, wenn irgendwelche Aktivitäten geplant waren. Irgendwie hatte sie sich noch nie Gedanken über so ein Bodyguard-Leben gemacht. Es musste doch total langweilig sein, die Leute dahin und dorthin zu begleiten, zwischendurch immer zu warten, wenn die Schutzperson zum Beispiel im Restaurant war und so weiter. Sie stellte sich das komisch vor. Na ja, es war nicht ihr Problem. Die Leibwächter wurden extrem gut dafür bezahlt. Mark hatte den Deal mit Shane klar gemacht. Er bekam ein gutes Gehalt und Spesen. Außerdem Kost und Logis frei. Mark wollte alles bezahlen aber Maggie hatte ihm klar gemacht, dass sie das selbst übernehmen wolle. Sie hatte schließlich genug Geld. Da fiel ihr gerade ein, dass Shane wahrscheinlich gar kein Frühstück hatte. Er war so schnell eingezogen, dass sie dazu gar keine Zeit gehabt hatten. Sie mussten heute Abend noch einkaufen gehen, sie brauchte sowieso für sich selbst auch einige Sachen. Sie klopfte an seine Türe.
„Ist etwas passiert?“
„Ja.“
Er sah sie erschrocken an. Sie musste lachen. „Ich denke du hast kein Frühstück.“
Er atmete erleichtert aus und sah sie böse an. „Das ist nicht wi tzig, mir so einen Schreck einzujagen!“
Sie drückte ihm Toast, Butter und Marmelade in die Hand. „Ich hoffe das trifft deinen Geschmack fürs Erste. Wir gehen heute Abend einkaufen. Kaffeeautomat und Toaster sind in der Küche und die Kaffeekapseln in der Schublade darunter.“
„Hatte ich schon gefunden, danke. Und danke für das hier, das passt wunderbar.“
„Ich habe um 11 Uhr einen Friseurtermin in Beverly Hills. Wir sollten um viertel nach neun los.“
„Alles klar. Bis dann! “
Maggie frühstückte und überlegte dann, was sie anziehen sollte. Sie wollte für den Geschäftstermin etwas Passendes finden und entschied sich für einen knielangen, hellgrauen Rock mit weißer Bluse. Und d azu schwarze Peeptoes aus Wildleder. Generell bevorzugte Maggie
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