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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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mir gedacht. Also werden wir mit der neuen Aufgabe
weitermachen.”. Ich hoffe, damit ist es mir gelungen ihrem Protest
entgegenzuwirken.
    „Hat
Mr von Hohentannen gesagt, wie es mit mir weiter gehen soll? Soll ich
jetzt wieder nach Hause?“, fragt Daniel unerwarteterweise.
    „Nein,
Daniel, das hat er nicht. Falls du Fragen diesbezüglich hast,
empfehle ich dir, dich an deine Primogenin zu wenden. Sie wird dir
genauere Angaben dazu machen können.”.
    „Willst
du denn gehen?“, fragt Andrew ihn.
    „Nun
ja, ich denke, ich bin für die neue Aufgabe nicht sonderlich
hilfreich. Ich kenne mich hier kaum aus... und es ist ja nicht so,
als ob daheim niemand auf mich wartet.”. Auch wenn sie deutlich
traurig dabei klingt, sagt Vanessa
    „Ja,
du solltest nach Hause dürfen. So eine mistige Aufgabe für eine
fremde Domäne solltest du nicht ausüben müssen. Frag sie am besten
gleich.”. Ich verkneife mir eine Aussage über die angeblich
‘mistige Aufgabe’ und beobachte stattdessen lieber die Stimmung
in meinem Klüngel. Ich bin froh, dass sie es doch einigermaßen
akzeptieren. Es macht jedenfalls den Anschein.
    Daniel
entschuldigt sich und geht auf sein Zimmer, um mit Ms Manister
ungestört reden zu können.
    „Kommt
es dir denn nicht seltsam vor, Melville?“, fragt Andrew leider
weiter.
    „Ich
verstehe die Sorgfalt meines Primogens als unseren eigenen Schutz. Er
hat Recht, wenn denn Gefahr besteht in eine kriegerische
Auseinandersetzung zu geraten, auch qualifiziertes Personal damit zu
beauftragen.”.
    „Aber
wir könnten doch im Hintergrund weitermachen. Wer sagt denn, dass
jetzt auch Daniels Visionen ein Ende finden? Und falls er noch einmal
welche hat, dass London davon überhaupt erfährt.”.
    „Ich
hoffe, du zweifelst nicht gerade den Selbsterhaltungstrieb der
Londoner Domäne an, Andrew. Wenn Daniel in Belgien neue Details
erfährt, wird er sie gewiss an Ms Manister weiterleiten und Sie an
die nötigen Mitglieder der Geißel. So einfach ist das.”.
    „Ich
trau dem Ganzen nicht.”, wirft Vanessa ein.
    „Natürlich
traust du dem Ganzen nicht, du bist auch nicht wirklich von unserem
gemeinsamen Ziel, die Camarilla zu stärken, überzeugt, nicht
wahr?”.
    „Was
soll das denn jetzt heißen?”. Ich antworte nicht auf ihre
Nachfrage, sondern sehe nur, wie Andrew kurz das Gesicht verzieht und
dann an meiner Stelle antwortet.
    „Du
hast damals im Club mit den Tzimisce eine Aussage gemacht, dass du
dich nicht wirklich zu uns gehörig fühlst. Aber ich denke, dass
auch Melville mittlerweile von deiner Loyalität überzeugt ist. Ist
es nicht so, Melville?”, fragt er mit Nachdruck.
    „Ganz
wie du meinst, Andrew.”, antworte ich mit einem kleinen Lächeln
auf den Lippen.
    „Das
ist mir zu blöd hier. Wenn es wieder etwas zu besprechen gibt, sagt
Bescheid. Ich bin in meinem Zimmer.”.
    „Apropos
dein Zimmer...”. Beide sehen mich an.
    „Wenn
sich herausstellt, dass Daniel und seine Visionen für uns nicht
weiter von Belang sind, besteht auch keine Notwendigkeit mehr, dass
wir zusammen wohnen. Es könnte alles wieder seinen gewohnten Zustand
annehmen.”.
    „Zu
Befehl, Mr Lancaster!“, sagt Vanessa daraufhin nur wütend, deutet
einen militärischen Gruß an und macht sich dann auf den Weg in den
Keller. Ich spüre förmlich Andrews stechenden Blick auf mich
gerichtet.
    „Möchtest
du etwas sagen, Andrew?”.
    „Nein,
Melville, alles in Ordnung.”. Sein Sarkasmus ist nicht zu
überhören, doch ich ignoriere ihn einfach.
    „Dann
ist ja gut, Andrew. Ich werde ebenfalls in mein Arbeitszimmer gehen.
Wenn du mich entschuldigst.”.
    „Es
ist allein dein Haus. Tue, was du tun musst.”. Und während ich die
Stufen emporgehe, höre ich wie die Eingangstür laut ins Schloss
gezogen wird und Andrew gerade das Haus verlassen hat. Auf dem Flur
begegne ich Daniel, der auch sofort das Gespräch mit mir sucht.
    „In
meinem Arbeitszimmer, Daniel, nicht zwischen Tür und Angel.”. Er
folgt mir und nimmt auf dem Besucherstuhl Platz, während ich mich an
meinen Marmorschreibtisch setze.
    „Was
gibt es denn, Daniel?”. Er sieht etwas zerknirscht aus.
    „Ich
habe mit Ms Manister gesprochen und Sie war ehrlich gesagt überrascht
und meinte, ich solle auf alle Fälle erst einmal hier bleiben. Sie
will noch einmal mit deinem Primogen reden und die Sache klären.”.
    „Und
wie lange wird diese Klärung dauern?”.
    „Da
sie wohl von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden möchte, sicherlich
eine Woche. Sie ist

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