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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Ihre
Anschuldigungen zurücknehmen und dann wieder alles in Ordnung ist.”.
    „Ich
hatte nie handfeste Beweise. Ihr ungehöriges Handeln hat mich dazu
gebracht, sie zu befragen. Und dann ist es wohl aus dem Ruder
gelaufen.”. Er brummt kurz, schweigt und antwortet dann
    „Dann
haben Sie ja sicher auch keine Probleme damit, wenn ich, als Zeichen
meines guten Willens Mr Summers gegenüber, Ms Miller weiterhin in
Ihrem Klüngeldienst belasse? Wir wollen doch kein falsches Signal
nach außen setzen.”. Ich beiße mir fest auf die Unterlippe, bis
sie blutet und antworte dann vollkommen wertungsfrei
    „Wenn
Ms Miller keine Probleme damit hat, soll es mir recht sein.”.
    „Dann
meldet sich einer meiner Mitarbeiter im Laufe des Abends bei Ihnen,
wann Sie Ms Miller am Elysium abholen können.”.
    „Sehr
wohl, Primogen.”. Und er wünscht mir keinen weiteren guten Abend
oder lässt sich zu sonst einer Grußformel hinreißen, sondern legt
dann einfach auf. Ich blicke kurz auf den Telefonhörer und kann nur
hoffen, dass ich eine Gelegenheit erhalte, meinen Ruf bei Mr von
Hohentannen wieder zu verbessern.

    Andrew
will gerade in sein Gästezimmer gehen, bleibt dann aber stehen und
sieht mich an.
    „Neuigkeiten?”,
fragt er mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich will jetzt aber nicht
über Vanessa oder sonst einen Störenfried reden, also gehe ich,
anstatt zu antworten, auf ihn zu. Ich nehme ihn in die Arme, fühle,
wie sich auch seine um mich legen und küsse ihn. Er ist zwar etwas
kleiner als ich, aber dafür kräftiger. Mein Fels in der Brandung.
Hoffe ich jedenfalls.
    Ich
kraule in seinem Barthaar und als ich mich von seinen Lippen wieder
lösen kann und er mich ganz verträumt und glücklich anlächelt,
sage ich
    „Ohne
Bart siehst du besser aus. Und es küsst sich auch angenehmer.”.
    „Möchtest
du, dass ich ihn abrasiere?“, fragt er daraufhin umgehend.
    „Ich
dachte, du magst ihn so?”.
    „Das
ist seit damals eh nicht mehr der Gleiche.“ und streichelt über
meinen Rücken. Ich bin ganz verzückt von diesen Beziehungsritualen.
Es fühlt sich wirklich verführerisch an, wenn man es denn will.
    „Wenn
das so ist... dann mach ihn ab.”.
    „Zu
Befehl, mein Sprecher.“ und ich muss leise lachen.
    „Derweil
kannst du mir erzählen, ob dein Primogen etwas über Vanessa gesagt
hat.”. Er hat es leider nicht vergessen.
    Ich
setze mich zu ihm in das Bad und betrachte ihn dabei. Es fällt ihm
jetzt offensichtlich bedeutend leichter als vor einigen Wochen noch.
Das rote Haar fällt langsam in das Waschbecken und Zug um Zug kommen
seine markant maskulinen Gesichtszüge zum Vorschein. Seine
Schönheit.
    „Sie
wird heute entlassen. Ich habe meine Anschuldigungen zurückgezogen.
Wir können sie später am Elysium abholen.”. Er dreht sich zu mir,
halb bärtig, halb glatt und sagt freudig überrascht
    „Wirklich?
Das sind gute Nachrichten, Melville. Gute Nachrichten. Es liegt aber
nicht nur an uns beiden, dass du... oder?”.
    Doch.
    „Nein,
ich bin einfach zu dem Schluss gekommen, sicher auch dank deiner
Worte, dass es falsch war sie so jagen zu lassen. Aber ich konnte es
nicht einfach akzeptieren und vergessen, was sie getan hat. Verstehst
du das, Andrew?”.
    „Ja,
Melville. Deine Verletzung war wirklich schwer. Wenn sie das wirklich
getan hätte, also dich umgebracht, dann würde ich sie sicher jetzt
selber jagen.”.
    „Das
hast du lieb gesagt.“ und deute dann auf sein Gesicht. Ich will es
endlich sehen, wenn es nackt und weich ist und sehne mich ein wenig
danach, meine Wange an seiner zu reiben. Komisch, warum will ich das?

    Gemeinsam
fahren wir vor. Es regnet stark und Andrew hat ein wenig Mühe, sich
im Straßenverkehr zurecht zu finden. Ich sitze hinten, seit meiner
optisch so dramatischen Veränderung ertrage ich keine Personen mehr
in meinem Kreuz. Nicht zu wissen, was hinter mir geschieht und die
Kontrolle über mögliche Gefahren nicht zu besitzen, behagt mir
nicht. Daniel sitzt vorne neben Andrew. Überhaupt, Daniel, er hat
nicht einmal mit mir gesprochen seit dem Vorfall. Nur das Nötigste
in den Zusammenkünften. Er hat seine Aufgabe mit den Adressen
gewissenhaft ausgeführt und mir die Unterlagen dazu, in meiner
Abwesenheit, auf den Tisch im Erdgeschoss gelegt. Er hält sich an
meine Weisung, mir nicht mehr allein unter die Augen zu treten. Und
ich glaube ihm, dass er mich nicht mehr unbeobachtet lässt. Soll er
ruhig.
    Nur
schleppend kommen wir voran, doch wir lauschen, jeder in

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