Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
Vom Netzwerk:
ja mal loslassen und dann siehst du ja, was passiert.”. Ich
folge ihrem Vorschlag und löse meine Hand aus ihrer.
    Ich
stehe am Straßenrand, neben meinem Wagen. Ich bin allein, wie konnte
ich nur auf die Idee kommen, allein hier raus zu fahren? Ich sehe
mich um und überlege bereits, wieder einzusteigen und die anderen
anzurufen. Ich erschrecke leicht, als jemand meine Hand greift. Ich
drehe mich herum und sehe Sheryl, wie sie mich anlächelt.
    „Und?”.
Ich erinnere mich an den Versuch, ihre Fähigkeiten zu testen und
antworte
    „Ja,
es ist merkwürdig, aber überzeugend.”.
    „Dann
können wir ja jetzt.” und im Verbund machen wir uns auf den Weg.
Wir brauchen uns diesmal nicht im Dickicht zu verstecken, sondern
gehen direkt an der Straße entlang auf den Haupteingang des Geländes
zu. Der kalte Wind bläst uns in die Gesichter und erste Spuren von
Frost glänzen auf dem Asphalt.
    Wir
kommen zügig voran, doch niemand traut sich ein Wort zu sagen. Wir
gehen am massiven Zaun entlang, es sieht aus, wie das letzte Mal.
Auch damals ging ich Hand in Hand... doch ich wische den Gedanken an
Andrew wieder schnell aus meinem Bewusstsein. So wie die Fähigkeiten
der beiden, bemühe ich mich für heute Nacht auch Andrew zu
vergessen.
    „Komisch.
Ist das normal?“, flüstert Sheryl und wir anderen können es auch
sehen. Das große Haupttor steht weit offen und ermöglicht den
ungehinderten Eintritt.
    „Sie
könnten trotzdem hier sein, passt auf.“, mahnt Vanessa aber an und
ich sehe mich bereits etwas panisch nach diesen furchterregenden
Kreaturen um. Es wirkt alles ruhig... vielleicht zu ruhig.
    Wir
gehen weiter und versuchen uns von niemandem überraschen zu lassen.
Die Betonhülle des Gebäudes ist bereits fertig errichtet und
schwere Stahltüren sind an dem Hauptgebäude auszumachen. Wie das
letzte Mal, stehen wieder Fahrzeuge davor und wir sind entsprechend
gewarnt.
    Gustav
geht voran und überprüft die Türen und auch zu seiner
Überraschung, kann man sie einfach öffnen.
    „Ist
das eine Falle?“, frage ich leise.
    „Hoffentlich
nicht...”, sagt Vanessa nur und da zieht uns Gustav auch schon
weiter hinein. Kaltes Neonlicht leuchtet den Eingang aus. Überall
liegen Stahltstreben und Säcke voll Zement. Als würden jeden Tag
Bauarbeiter eintreffen und weiter arbeiten. Sicher ist dem auch so,
doch wer weiß, ob sie dies freiwillig tun. Doch dieser Fakt ist mir
im Grunde egal, es geht um eine andere Frage. Wer trägt für all das
die Verantwortung?
    Wir
gehen weiter durch Flure und Absperrungen, Gustav scheint genau zu
wissen, wo wir hin müssen. Ich frage lieber nicht warum, sondern
vertraue auf seine malkavianische Hellseherfähigkeit.
    Wir
gelangen an eine weitere Stahltür, diesmal steht sie sperrangelweit
offen und gibt die Sicht auf ein Treppenhaus frei. Mit einem
Handzeichen deutet Gustav nach unten und wir nehmen die ersten
Treppenstufen. Kaum biegen wir um die erste Ecke, können wir alle
einen Aschehaufen am Boden erkennen. Einschusslöcher in den Wänden
und der Duft von Blut lässt uns alle das Schlimmste vermuten.
    „Wurde
hier gekämpft?“, fragt Vanessa.
    „Sieht
so aus. Aber wer war der Angreifer?“, fragt Daniel zurück. Wir
wissen es nicht und ich muss sie antreiben und sage
    „Wir
gehen weiter.”.
    Zwei
Etagen tief führt die Treppe und Gustav öffnet auch hier wieder
eine offene Tür. Nur das es den Anschein macht, als ob sie aus ihrem
Rahmen gesprengt worden ist. Aus den Fassungen gelöste, aber an
Drähten noch freihängend leuchtende Lampen erzeugen eine
gespenstige Stimmung, ein großer Flur mit vielen abgehenden Räumen
zeigt sich uns. Die großen Stahltüren mit Sichtfenstern sind alle
geöffnet und Schleifspuren am Boden deuten auf ein fremdes
Eingreifen hin. Wir treten in den Gang und immer wieder fällt unsere
Sicht auf Asche am Boden, Blutspritzern an der Wand und weit
verteilte Munitionshülsen. Wir gehen in jeden Raum, doch alle sind
leer. Niemand ist zu sehen.
    „Kommen
wir zu spät?“, fragt Sheryl und ich sage
    „Selbst
wenn, es muss Unterlagen geben, die uns weiterhelfen.”. So gehen
wir zurück in die Räume, die mit Tischen und Überwachungselektronik
ausgestattet sind. Gustav tippt ein wenig auf einem Kontrollpult
herum, dann löst er plötzlich seine Hand von Daniel. Dieser
erschrickt erst und sagt
    „Gustav,
was tust du?”, doch er kann uns ja nicht mehr hören. Sheryl sagt
schließlich
    „Es
ist okay, er hat die Sicherungssysteme deaktiviert. Wir

Weitere Kostenlose Bücher