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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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denken geben?” und als ich so darüber nach denke, wird
mir klar, dass er im Grunde genommen Recht hat.
    „Es
war nicht meine Absicht, Sie zu Misstrauen zu verleiten, Herr
Metternich. Ich möchte nur meinem Dienst und den Opfern gerecht
werden und die Täter finden. Und Sie stehen halt alphabetisch nach
Marquardt auf der Liste.”.
    „Dann
hätten Sie zuerst den Leyffert anrufen müssen!“. Mit einem leicht
grollenden Ton antworte ich
    „Den
hebe ich mir bis zum Schluss auf.”. Da lacht er plötzlich auf.
    „Ja,
das verstehe ich. Wenigstens da sind wir uns einig.”. Ich lächle
leicht, doch missfällt mir seine herablassende Art ganz und gar.
    „Nun,
Junge...“, wenn ich könnte, würde ich ihm gerne eine schallende
Ohrfeige für jedes ‘Junge’ verpassen.
    „Ich
weiß ja nun, dass du schon Ancilla bist und auch Klüngelsprecher,
aber fünf Jahre? Wirklich?”. Ganz eindeutig sprach er auf mein
Alter als Vampir an. Ich höre mein inneres Tier leise knurren.
    „Ja,
Herr Metternich, aber ich wüsste nicht, wie dies mit unserer Aufgabe
zusammenhängt die Täter innerhalb unserer Domänen zu überführen?”.
    „Jetzt
halt mal die Füße still, Junge.”. Ein letztes Mal ertrage ich
dieses Wort.
    „Sind
Sie jetzt nun bereit mit mir über die Fälle und Ihren möglichen
Hinweis zu sprechen oder nicht, Herr Metternich?“, frage ich ihn
direkt. Eine kurze Stille kehrt auf der anderen Seite der Leitung
ein.
    „Ich
weiß nicht recht, Jungchen...”, da platzt mir der Kragen und ich
fahre ihn an
    „Hören
Sie auf, mich ‘Junge’ zu nennen, das ist eine Missachtung
jeglicher Gesprächs- und Geschäftsgebaren, es ist eine Schande, wie
Sie als Ventrue mit mir reden!”. Dann höre ich nur ein Knacken in
der Leitung, er hat aufgelegt. Ich schreie laut auf und werfe wütend
und zornig mein Handy an die Wand. Laut krachend zerschellt es am
Mauerwerk.
    Ich
balle die Fäuste, gehe auf und ab und versuche mich langsam wieder
zu beruhigen. Ich fluche leise.
    Das
lief verdammt schlecht, du Versager!
    Ich
schüttele den Kopf und bleibe auch endlich stehen.
    Ich
gehe zu den Überresten meines Smartphone und versuche an die SIM
Karte zu kommen. Und es dauert nicht lange, da habe ich sie in der
Hand, unversehrt. Ich gehe zu meinem Schreibtisch und hole eine
Packung mit dem gleichen Modell aus der Schublade. Ich lege die SIM
Karte ein, registriere mein Konto und aktiviere die WLAN Verbindung.
Es ist, als wäre nichts geschehen. Ich muss nur etwas warten.

    Herr
Leyffert aus Offenbach steht noch auf der Liste.
    „Leyffert.”,
er geht direkt ans Telefon. Sehr angenehm.
    „Melville
Lancaster mein Name, Guten Abend Herr Leyffert, ich hoffe, ich störe
Sie nicht?”.
    „Nein,
es passt schon. Ich habe schon von Ihnen gehört, Herr Lancaster. Was
gibt es denn?”.
    „Ich
wollte mich bei Ihnen nach dem Stand der Ermittlungen erkundigen. Die
anderen beiden, waren, nun ja, weniger kooperativ. Sie sind sozusagen
meine letzte Hoffnung.”. Er räuspert sich kurz hörbar und sagt
dann
    „Wir
wissen leider auch nicht viel mehr als nach den ersten Malen. Ein
Abstand von zwei Wochen, wechselnde Domänen. Unbedeutende Opfer.”.
    „Und
vor allem jung, keines älter als drei Jahre.“, gebe ich zu
bedenken.
    „Ja,
das stimmt. Eigentlich alle wurden tagsüber aus ihren Zufluchten
geholt, es könnte sich um Ghule handeln. Vom Sabbat vielleicht oder
aus der Camarilla selbst...”.
    „Oder
es sind einfach nur besonders enthusiastische Menschen.”. Er lacht
kurz auf.
    „Menschen?
Warum sollten sie?”.
    „Ich
bin mir nicht sicher, aber ich denke, wir können Ghule komplett
ausschließen. Was ist mit dem Zeitabstand? Warum alle zwei Wochen?”.
    „Das
wiss--ssen wir auch nich-cht, Herr Lancaster.“ und ich höre, wie
er schwer ausatmet. Trotz dieser kleinen Redeschwäche ist er mir
sympathischer als die anderen zwei Klüngelsprecher. Traurig aber
wahr. Doch leider bringt auch er mich nicht wirklich weiter.
    „Ich
danke jedenfalls, dass Sie mir zugehört haben, Herr Leyffert. Wissen
Sie denn zufällig, um welchen Hinweis es sich bei Herr Metternich
handeln könnte, von dem man so ominös hört?”. Er lacht wieder,
etwas nervöser als zuvor.
    „Nein,
leider nicht. Aber davon gehört habe ich auch schon. Ich frage mich,
wozu es gut sein soll, dass er es uns nicht sagt? Hier sterben
Unschuldige.”. Ich selbst betrachte ja kein Kainskind als
‘unschuldig’, aber dennoch finde ich Herr Metternichs Verhalten
auch

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