Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
Vom Netzwerk:
diese letzten zwei Wochen von dem Dienst
im Clanshaus auszunehmen, damit ich mich auf die Ernennung
vorbereiten kann. Was genau ich plane, sage ich ihm nicht, aber er
honoriert meine Bemühungen und gestattet mir die Auszeit. Und ich
muss mich selbst dazu zwingen, es nicht übertreiben
zu können. Denn komplett auf diese Erlebnisse
verzichten kann ich nicht... und ich will es auch nicht. Ich kann
diesem Streben nach Dominanz und absoluter Kontrolle nicht entsagen.
    Und
die einzige Möglichkeit, dies alles zu realisieren, ist die Flucht
in die professionelle ‘Sklavinnen’-Szene. So wie es möglich ist,
sich gegen Bezahlung Berufsdominas zu unterwerfen, kann man auch das
Gegenstück kaufen. Jedoch ist das Auffinden solcher dienstbarer
Frauen oder Männer bedeutend schwieriger und ungleich teurer. Wenn
man denn Qualität erwartet... und das tue ich!
    Über
eine fast schon seriös wirkende Kontaktquelle, finde ich zu einer
dieser seltenen und scheinheilig als ‘Hausmädchenservice’
getarnten Handelsadressen.
    Ich
beschließe meine eigene Wohnung als Treffpunkt zu vereinbaren und
zur Sicherheit für meine Auserwählte meine Adresse auch zu
hinterlegen. Und falls ich es nicht schaffen sollte, nun ja, ich
hatte eh vor, nach meiner Ernennung, wenn ich nicht mehr in Benedicts
Haus lebe, einige neue Immobilien zu erwerben. Doch meinen richtigen
Namen verwende ich nicht. Ich fühle mich zu sehr der Maskerade
unterworfen, als dass ich die Gefahr eingehe, meinen Namen bei solch
einem Experiment zu gefährden.
    In
einem vorhergehenden Telefonat kläre ich meine Mindestansprüche,
meine Bedürfnisse. Wie bei einem Verkaufsgespräch, sachlich und
nüchtern. Ich erhalte, aufgrund meiner Bedingungen, dass ich sie
fesseln schlagen, in sie eindringen und auch ritzen darf, natürlich
nur bis zu einem gewissen Grad, einen Ordner mit Portraits auf meine
extra geschaffene Emailadresse. Es sind zwar nur vier Frauen zur
Auswahl, die diese Vorlieben akzeptieren, aber ich erkenne eine
darunter, die meiner Phantasie bereits jetzt schmeichelt. Ich sage
das Geschäft zu, ein Teil der Bezahlung im Voraus, den Rest, wenn
sie sich verabschiedet. Ich bin gespannt, ob ich es schaffe.

    Zwei
Nächte später ist es soweit. Ich sitze im Wohnzimmer, die Beine
übereinandergeschlagen und betrachte die große Uhr an der Wand. Ich
habe bereits alles vorbereitet, sämtliches Werkzeug gereinigt und
desinfiziert. Der Umschlag mit dem Bargeld ist auch sicher verwahrt.
Ich tippe mit meinen Fingern immer wieder unregelmäßig auf meine
Knie, es sind nur noch fünf Minuten. Ich stehe wieder auf, ich kann
nicht mehr ruhig sitzen.
    Ich
war heute extra jagen, um mich nicht mit leichtem Durst auf sie zu
stürzen. Ich will mich ja nicht gleich überfordern. Und ich
versuche mich, mit Gedanken an den netten jungen Mann vom Anfang
dieser Nacht, abzulenken, um nicht andauernd auf die Uhr zu gucken.
    Ich
erschrecke fast, als ich mein Telefon höre. Mit einem Kontrollblick
auf die Uhr bemerke ich, sie ist auf die Minute pünktlich. Ich gehe
an das Telefon.
    „Ja
bitte?”.
    „Mr
Welsh, Natasha wäre jetzt da, kann ich sie zu Ihnen hinauf lassen?”.
Ich habe meinen Portier in dieses kleine Arrangement mit aufgenommen.
Er denkt sicher, sie wäre eine einfache Prostituierte, aber mir ist
das egal. Ich möchte, dass sie wie ein Gast zu mir kommt. Und das
geschieht in diesem Haus nun mal per Ankündigung.
    „Ja,
du kannst sie in den Fahrstuhl lassen, Jim, ich empfange sie oben.”.
    „Selbstverständlich,
Mr Welsh, ich wünsche einen angenehmen Abend.”. Seine Stimme
klingt zwar einen Hauch zu betont doppeldeutig, aber sicher hat er
einfach nur seinen Spaß daran.
    Ich
gehe zur Fahrstuhltür und aktiviere die Kamera, die sich innerhalb
des Fahrstuhls befindet. Da sehe ich sie, sie frischt gerade ihren
Lippenstift auf und hebt ihren BH noch einmal
an. So ist es recht, mach dich hübsch für mich. Ich
entriegele meine Seite der Türen und warte, dass sie endlich in
meinem Stockwerk ankommt.

    „Guten
Abend, Sir. Ich bin hier, weil Sie nach mir verlangt haben.”, sind
die ersten Worte, die sie sagt, direkt nach dem sie mich erblickt.
Sie nimmt ihre Rolle augenblicklich ein und ich bin dankbar, dass ich
kein gekünsteltes Vorgespräch mit banalen Themen absolvieren muss.
    „Ich
rechne es dir positiv an, Sklavin, dass du so überaus pünktlich
erschienen bist. Komm!”. Ich reiche ihr die Hand und führe sie aus
dem Fahrstuhl heraus, direkt in mein Wohnzimmer. Sie hält

Weitere Kostenlose Bücher