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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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paarmal. „Du hast mich gefunden. Auf deine eigene Weise. Und das ist gut so.“
    „Heißt das, ich darf bleiben?“, flüsterte sie und schluckte heftig dabei. „Ich darf trotzdem ein Memo werden?“
    „Ich wünsche mir im Augenblick nichts mehr als das!“ Hama breitete die Arme aus und die junge Solo, die in ihrem kurzen Leben schon so viel erlitten hatte, warf sich dem alten Memo in die Arme und schluchzte hemmungslos.
    Carb trat hinzu, bückte sich und nahm Hama Mareibe ab, die jetzt ihn mit aller Kraft umarmte, als wolle sie ihn nie wieder loslassen.
    Adolo zögerte einen Moment, dann trat er hinzu und legte Mareibe die Hand auf die Schulter. „Das war jetzt aber endlich alles? Oder kommt im Graulicht die nächste Überraschung?“, fragte er und Mareibe schüttelte den Kopf, dass ihre Haare wehten.
    Jarek ging zu den Dreien, fuhr Mareibe mit dem Handrücken über die Wange und wischte ihre Tränen ab. „Du hättest mir gefehlt. Sehr gefehlt“, sagte er und spürte, dass auch seine Augen feucht wurden.
    Mareibes Blick fiel schließlich über Carbs Schulter und traf den Yalas. Alle hielten gespannt den Atem an, als die Vaka näher herantrat. Sie löste Mareibe sanft aus Carbs festem Griff, zog sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr, doch jeder konnte verstehen, was sie sagte: „Bleib bei mir. Kleine Schwester.“

9.
    Entscheidungen

    D er Berg sah aus wie der Schädel eines Fuuchs, nachdem die Aaser und Schadlinge ihr Werk getan hatten, kurz bevor die Knochenbeißer kamen, um die letzten Reste zu zerlegen und in ihre Höhlen zu transportieren. Der Felsen war mindestens fünfzig Schritt hoch und es sah aus, als hätte er den Blick pfadauf über das Land in Richtung des nun nicht mehr sichtbaren Raakgebirges gerichtet.
    „Er beobachtet uns“, sagte Mareibe leise und betrachtete fast ehrfürchtig den gewaltigen Stein über ihnen.
    „Das Gefühl habe ich auch“, bestätigte Yala.
    Jarek hatte ebenfalls den Eindruck, dass in den leeren Augenhöhlen des Riesen Blicke lauerten, die ihnen folgten und jeden ihrer Schritte zählten. Hama lächelte nur und Adolo zuckte die Achseln.
    „Du hast früher zu viele Schreckgeschichten für Kinder gehört“, sagte er zu Mareibe.
    Mareibe schüttelte den Kopf. „Niemand hat mir Schreckgeschichten erzählt.“ antwortete sie ruhig. „Ich habe sie erlebt.“
    „Tut mir leid“, sagte Adolo leise.
    Jarek sah nach oben und sah, dass Sala schon über die Mitte hinausgewandert war. Sie hatten den Fuuchberg fast ganz umrundet und in Jareks Erinnerungen stand die Kammer weit offen, in der er die Beschreibung des Weges abgelegt hatte, die Hama ihm gegeben hatte. Er blieb stehen und schaute den alten Memo an, der ebenfalls verharrte und nickte.
    „Warum halten wir?“, fragte Mareibe.
    „Ich glaube, jetzt ist es endlich so weit“, sagte Yala gespannt. „Wir verlassen den Weg.“
    Hama schaute sich pfadauf und pfadab um, aber es war nirgends ein anderer Mensch zu entdecken. Seit die beiden Spieler wieder pfadauf gezogen waren, hatten sie keinen Reisenden mehr gesehen. Die Wälle waren leer und zum Teil sehr vernachlässigt gewesen. Sie hatten noch ein Graulicht in einer winzigen Ansiedlung verbracht, die nur aus zwanzig kleinen Bauten, einer Schänke und einem Kontor der Vaka bestanden hatte, und später in dem großen Wall gerastet, der seltsamerweise gleich vier hohe Türme hatte und weitläufig war wie eine Stadt.
    Aber unterwegs hatten sie niemanden mehr getroffen, der wie sie zu Fuß gegangen wäre. Die einzigen anderen Menschen auf dem Pfad waren die Memoboten gewesen, die auf ihren Kronen wie immer an ihren vorüber gehuscht waren, ohne das Tempo zu verringern, und nur kurz die Hand zum Gruß gehoben hatten, bevor sie rasch immer kleiner geworden und am Schluss mit dem Horizont eins geworden waren.
    Alle sahen Hama erwartungsvoll an.
    „So ist es“, sagte der Memo. „Ab hier gehen wir abseits des Weges und des Pfades.“
    „Ach?“, fragte Carb. „Ist es an der Zeit?“
    Hama lächelte. „Es ist an der Zeit. Folgt mir.“ Er trat zwischen zwei Felsen hindurch, die sich fast wie ein Tor erhoben, und seine Schützlinge folgten ihm in ein schmales Tal, das sich aber nach weniger als zweihundert Schritt weitete, flacher wurde und schließlich in einem kreisrunden Platz endete.
    In der Mitte lagen behauene Steine, die ebenfalls in einem Kreis angeordnet waren. Sie bildeten Bänke um einen flachen, aus schimmerndem Glimmerspat gefertigten, ringförmigen Tisch, der

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