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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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an einer Seite eine Öffnung hatte, sodass man das Innere des Runds betreten konnte.
    Hama ging auf diese zwischen den Felsen geheimnisvoll und fast unheimlich wirkende Sitzgruppe zu, blieb stehen und sah seine Schützlinge an. „Dies ist der Kreis der Memo. Hier werdet ihr den ersten und wichtigsten Schritt zur Aufnahme in unser Volk tun. Nehmt bitte Platz.“
    Jarek verspürte ein erwartungsvolles Kribbeln im Bauch, als er den Rückenbeutel und den Splitter abnahm und sich auf einen der Steine setzte. Er sah, dass es den anderen genauso ging. Alle waren nervös und angespannt. Yala wählte den Platz rechts von ihm, woraufhin Mareibe sich sofort links neben ihn setzte und Carb selbstverständlich nicht von ihrer anderen Seite wich. Adolos Augen huschten zwischen Carb und Yala hin und her und er entschied sich für den Stein neben der Vaka. Hama betrat das Innere des Tisches und stellte sich vor die fünf zukünftigen Memo, die nun im Halbkreis vor ihm saßen.
    „Unser Volk hat viele Geheimnisse“, begann er. „Manche würden sie gerne in Erfahrung bringen, aber wir wissen sie so gut zu schützen, dass sie einem Memo auch mit Gewalt nicht zu entlocken wären. Nichts von dem, was ihr erfahrt, nachdem ihr in das Volk aufgenommen seid, werdet ihr mit einem anderen Menschen teilen können, der kein Memo ist. Nie werdet ihr einem Fremden die Lage unserer Stadt mitteilen können oder die Zahl unserer Köpfe, unsere Gebräuche, unsere Geschichte, unsere Ziele. So sind unsere Geheimnisse für immer geschützt.“
    Alle lauschten gespannt. Bis auf Jarek. Der sah Hama überrascht und nachdenklich an. Der hatte ihm mitgeteilt, wie er Mindola, die Stadt der Memo, finden würde, ohne dass er ihn vorher in irgendeiner Weise in das Volk aufgenommen hatte. Hama bemerkte seinen Blick und lächelte beruhigend. „Es gibt Ausnahmen, Jarek. Aber du kannst unbesorgt sein. Sobald du ein Memo bist, wirst auch du nichts mehr weitergeben können.“
    Mareibe sah Hama an, dann Jarek und zog die Augenbrauen zusammen. „Das ist ungerecht“, sagte sie.
    Alle sahen sie überrascht an.
    „Was hast du denn?“, fragte Yala etwas besorgt.
    „Von mir erwartet ihr, dass ich immer alles sage. Und ich habe euch alles verraten. Ich habe aufgehört zu lügen und das fällt mir verdammt schwer, weil ich mein halbes Leben lang nur gelogen habe. Ich versuche es jetzt mit der Wahrheit. Aber für Euch gilt das nicht, Hama. Und für Jarek auch nicht. Ihr habt ein Geheimnis. Und das ist nicht gut.“ Mareibe machte ein unglückliches Gesicht und bekam nach kurzem Zögern Unterstützung von Carb.
    „Ihr wollt, dass wir Euch vertrauen. Aber Ihr vertraut uns nicht. Ich will auch wissen, was los ist. Was soll das heißen? Was Ihr zu Jarek gesagt habt?“ Carb sah Hama herausfordernd an.
    „Gleiches Recht für alle, das wäre auch mein Wunsch“, schloss sich Adolo an.
    Hama lächelte gütig. „Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ihr die wunderbarste Gemeinschaft von zukünftigen Memo seid, die ich jemals gefunden habe?“
    „Nein“, antwortete Yala. „Bisher nicht. Wahrscheinlich war es noch nicht an der Zeit.“
    Hama lachte fröhlich und die anderen schmunzelten. Der alte Memo wechselte mit Jarek einen kurzen Blick, dann sah er seine versammelten Schützlinge wieder alle an. „Als wir in tödlicher Gefahr waren, hatte ich Jarek den Weg in unsere Stadt beschrieben. Falls mir etwas zugestoßen wäre, hätte er euch sicher dorthin geführt.“
    Carb atmete hörbar überrascht ein, Mareibe sah Jarek ungläubig an, Adolo beschränkte sich auf eine hochgezogene Augenbraue.
    Yala dagegen fragte: „Ihr habt Jarek verraten, wo die Stadt zu finden ist?“
    „Ja, das habe ich. Aber sobald Jarek aufgenommen ist, werde ich die Beschreibung des Weges noch einmal für alle wiederholen und danach wird er genauso wenig in der Lage sein, einem Fremden etwas davon zu sagen, wie ihr. Sind damit eure Bedenken ausgeräumt?“ Hama sah seine Schützlinge fragend an.
    „Ja“, bestätigte Mareibe.
    Carb und Adolo nickten, aber Yala runzelte die Stirn. „Noch nicht ganz, Hama. Wieso konntet Ihr das? Ich meine, wie konntet Ihr Jarek von der Stadt erzählen? Eben habt Ihr behauptet, ein solches Geheimnis könne ein Memo einem Fremden gar nicht mitteilen. Ihr seid ein Memo. Jarek ist es nicht. Noch nicht.“
    Jarek musste Yala ansehen. Er war beeindruckt. Ihr Verstand und ihre Fähigkeit, was sie gehört hatte, in Verbindung mit etwas zu bringen, das sie

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