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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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„Ich vertraue Euch.“ Sie legte ihren linken Arm mit geöffneter Hand auf den Tisch. „Tut es.“
    Hama nahm ein feines Messer mit einer dünnen Klinge aus der Tasche seines Mantels und ein kleines, reich verziertes, daumengroßes Gefäß aus Aaro, das er aufschraubte. Er tauchte das Messer hinein, nahm Mareibes Hand in seine, machte den ersten Schnitt und etwas zischte auf ihrer Haut, als sich die Wunde sofort wieder schloss und das Blut, das hervortreten wollte, eine feine Linie bildete. Mareibe zuckte nicht mit den Wimpern. Ihr Blick lag auf ihrem Arm und sie verfolgte aufmerksam, wie nach und nach unter Hamas Messer das Muster auf ihrem Handgelenk entstand.

    „So einen Wall habe ich noch nie gesehen“, meinte Adolo verwundert und Jarek und die anderen konnten ihm nur zustimmen. Hama hatte ihnen gesagt, dass sie in einer Unterkunft für reisende Memo das Graulicht verbringen würden. Jarek hatte ein Bauwerk erwartet, wie er sie vom Weg entlang des Pfades kannte, mit hohen, glatten Mauern und einem Turm und mit einfach ausgestatteten Schlafbauten. Doch diesen Schutz hier hatte Jarek nicht als von Menschen gefertigt erkannt, nicht einmal als sie dicht davor gestanden hatten.
    Hama hatte sie direkt auf eine Felswand zugeführt, in der sich ein schmaler Riss auftat. Dem waren sie gefolgt, bis der Spalt sich überraschend erweitert und sie in eine Höhle geleitet hatte, die jedoch nicht finster war, sondern angenehm hell bis in alle Ecken und von einem kunstvoll geformten Ferator verschlossen war.
    Die Höhle hatte gute zwanzig Schritt im Durchmesser und in die hoch über ihnen liegende Decke waren zahlreiche kleine Gitter eingelassen, durch die das Licht fiel und die Schlafplätze erhellte, die dick nicht nur mit Salasteinen, sondern sogar mit mehrfachen Mahldecken und geschlossen vernähtem Tuch versehen waren, in das der müde Reisende vollständig schlüpfen konnte.
    Es gab in einer Ecke eine kleine Nahrkammer, die mit Vorräten an Fleisch, Kaas, Wasser in Flaschen und Litpaasaqua gefüllt war.
    In einer Nebenhöhle befanden sich ein Absitz, tief in den Fels geschlagen, und eine Waschgelegenheit, die als Besonderheit über eine glatt polierte Feraplatte an einer Wand verfügte, in der man sich selbst sehen konnte. In Maro gab es einen solchen Spiegel nur im Bau von Tabbas, dem Ältesten des Vakaclans. Aber hier hing einer in einer Unterkunft für Reisende! Es war erstaunlich.
    Ein weiterer, ebenfalls von oben erhellter Gang führte zu einer anderen Höhle, die ein hohes Gittertor nach draußen aufwies. Hier hatten die Tiere der Kronreiter Platz, wenn sie ein Graulicht im Schutz der Höhle verbrachten.
    „Das ist kein Wall im üblichen Sinne“, erklärte Hama lächelnd. „Dies ist eine Cava, eine Unterkunft für reisende Memo. Und für sonst niemanden. Unsere Stadt soll geheim bleiben und so auch der Weg dorthin. Hätten wir überall gewöhnliche Wälle errichtet, wären die irgendwann entdeckt worden und Neugierige würden ihnen folgen und versuchen herauszufinden, wer sie gebaut hat, wer sie nutzt und wohin die Menschen reisen, denen sie gehören. Aber so wird das nicht passieren.“
    Jarek nickte bei dieser Erklärung, während er die bequeme und dauerhaft gefertigte Einrichtung bewunderte. Sogar die Sitzplätze am Tisch neben der Nahrkammer verfügten über kleine Polster aus Mahldecke und Rückenlehnen. Er nahm alle Bilder in sich auf und legte sie in eine der neuen Kammern seines Verstandes.
    Die Wirkung des Lohkbalsams hatte nicht sofort eingesetzt, wie Jarek sich das vorgestellt hatte.
    Er war anfangs enttäuscht gewesen, weil er auf eine atemberaubende Veränderung gewartet hatte, aber er hatte nur das Brennen der leuchtend roten Linien auf seiner Haut gespürt und den anderen angesehen, dass es ihnen nicht viel anders ergangen war. Aber Hama hatte nichts erklärt, sondern sich auf den Weg gemacht und sie waren ihm gefolgt.
    Sie hatten den Talkessel nicht wieder durch den Eingang verlassen. Hama hatte sie zu einer Ansammlung von Felsen geführt, die aussahen, als seien sie von den steilen Wänden irgendwann herabgestürzt. Dahinter hatte sich jedoch ein schmaler Durchgang verborgen, der in vielen Windungen durch ein sehr enges Tal und schließlich mehr als zweitausend Schritt vom Eingang zum Kreis der Memo entfernt auf die Ebene geführt hatte.
    „Ihr dürft mich nun alles fragen, was euch in den Sinn kommt“, hatte Hama gesagt.
    Selbstverständlich war Mareibe die Erste gewesen, die gesprochen

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