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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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Boden.
    Jarek roch die schwere Süße, noch bevor Pfiri den ersten Paasbeutel herausgeholt hatte. Die schlanken jungen Frauen konnten am weitesten in den Bau der Flugreißer hineinreichen, deshalb hatten sie die Aufgabe übernommen, den Robel auszunehmen. Pfiri zog einen der wabbeligen, handgroßen Beutel nach dem anderen hervor. Sie waren gefüllt mit der klebrigen und begehrten Masse, der wertvollsten Beute, die man mit hinter die Mauern bringen konnte.
    Die Zwillinge arbeiteten rasch. Pfiri reichte die Paasblasen an Rieb weiter, die sie Gilk zuwarf. Der stapelte sie an der Felswand. Später würden sie alles in ihre Rückenbeutel packen und sich schwer beladen an den Abstieg machen.
    Aus dem Spalt drang immer lauter das dumpfe, wütende Summen der Kaana, doch sie konnte ihnen nicht gefährlich werden. Das Muttertier war tief in dem Robel eingeschlossen und passte nicht mehr durch die engen Windungen des Eingangs.
    „Das nützt dir gar nichts“, murmelte Pfiri. „Wärst du nicht so fett, könntest du dich wehren!“
    Kobar lächelte. Jarek sah ihm an, dass er die Beutel mitzählte. Hundertsiebenundachtzig waren es bereits. Es war ein sehr erfolgreicher Jagdzug.
    „Und wir kommen wieder und holen wieder euren Paas“, sagte Gilk. „Wir kommen. Alle. Was?“ Er schaute Jarek auffordernd an.
    Es war nicht die Zeit für die ganze Wahrheit, das wusste Jarek. Er konnte nicht erzählen, was er beschlossen hatte, nicht während eines Jagdzugs, bei dem niemand etwas brauchen konnte, das seine Aufmerksamkeit von dem ablenkte, was für das Überleben wichtig war.
    Die anderen würden irgendwann sicher wiederkommen und den Robel der Salaschwärmer ein weiteres Mal ausnehmen.
    Jarek nicht.
    Nach dem nächsten Markt würde er die Ansiedlung Maro verlassen. Er würde Jäger für seinen eigenen Trupp suchen und dann ins Raakgebirge klettern, hoch hinauf in die Kälte, um den Großen Höhler zu jagen. Jeder Jäger, der einen eigenen Clan gründen wollte, musste diesen Weg gehen. Jarek würde Pfiri und Rieb fragen, ob sie ihn begleiten wollten, und er wusste, sie würden keinen Augenblick zögern.
    Von der Jagd nach dem gefährlichsten und größten Reißer ganz Memianas kam nur einer von zehn Jägern zurück. Doch alle träumten davon, dass sie einmal an einem solchen Jagdzug teilnehmen durften. Wer den riesigen, geflügelten Reißer erlegte, der fertigte aus den schimmernden Schuppen des gefürchteten Tieres den Brustpanzer, der das Zeichen eines freien Clanführers der Xeno war. Dann zog er mit seinen Jägern rund um Memiana und bot seine Dienste in Städten an. So lange, bis er einen Kontrakt erhielt und der Clan, der seinen Namen tragen würde, als Wächter, Beschützer und Jäger eine neue Heimat fand.
    Jarek würde Maro verlassen und er würde nicht wiederkehren. Entweder weil er den Großen Höhler besiegte. Oder weil er und seine Jäger nicht mehr am Leben waren.
    Jarek spürte Kobars Blick und drehte sich um. Der Ältere beobachtete ihn jetzt mit wachen Augen und fragte halblaut: „Was ist?“
    Jarek hätte es wissen müssen. Kobar, dem großen Jäger, blieb nichts verborgen. Der Bruder, der ihm alles beigebracht hatte, was er über die Jagd wusste, kannte ihn wie sonst niemand. Er spürte jede Stimmung Jareks, ob er bester Laune war, besorgt oder nachdenklich.
    Jarek betrachtete Kobar und fand in sich den Gedanken, dass er ihn genau so immer in Erinnerung behalten würde. Da waren Kobars dunkle, wache Augen unter den leicht zusammengekniffenen Brauen, mit denen er die nähere und weitere Umgebung beobachtete. Die Augen, denen jede Bewegung zwischen den Steinen auffiel. Die schwarzen Haare mit dem langen, siebenfach geflochtenen Zopf, der das Zeichen des ältesten Sohnes eines Clanführers war. Der sehnige, kraftstrotzende Arm mit dem dünnen Lederband, an dem die Figuren hingen, von ihrer Schwester Ili aus Stein geschnitzt. Das Armband war nötig, weil an der Schnur, die der Bruder doppelt um den Hals trug, kein Platz für weitere Trophäen mehr war. Jarek würde Kobar vermissen und er wäre der Erste gewesen, den er gefragt hätte, ob er ihn auf die Jagd nach dem Großen Höhler begleiten würde, doch das war unmöglich. Kobar musste keine solche Jagd antreten. Kobar würde als ältester Sohn einmal den Clan der Thosen weiterführen.
    Es waren die jüngeren Söhne, die das Wagnis eingingen.
    Immer.
    „Was hast du?“, fragte Kobar noch einmal und da war dieses kleine Lächeln, das Jarek immer das Gefühl gab, er

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