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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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abgewechselt, hatte keinen Moment zum Atemholen gelassen, keinen Augenblick Zeit, um Kraft zu schöpfen, keinen Wimpernschlag, in dem die Anspannung aller Muskeln und das Rasen des Herzens auch nur ein wenig nachlassen durfte.
    Niemand war ohne Verletzung davongekommen. Jarek hatte nach der Rückkehr zwei Lichte durchgeschlafen. Wie jeder aus seinem Jagdtrupp.
    Hier in der Höhle war es leichter. Sie hatten die einzige Stelle, von der aus ihnen Gefahr drohte, direkt vor sich und konnten sehen, wenn sich ein Reißer näherte. Aber die Jäger blieben in dem Bereich, der vom fahlen Licht der Monde gerade noch erhellt wurde. In das Dunkel hinter ihnen würde niemand treten.
    Den Angriff eines Kolopaares hatten sie bereits zurückgeschlagen. Kobar hatte eines der kniehohen, grau gefleckten Schleichtiere mit dem Pfeil getroffen und es war mit seinem Jagdpartner geflohen. Sie würden nicht wiederkommen, sondern verzweifelt versuchen, eine möglichst große Strecke zurückzulegen, und viele Aaser würden dem Geruch der Blutspur folgen, in der Hoffnung, dass das verletzte Tier irgendwann verendete.
    Es würde nichts von ihm übrig bleiben.
    Es blieb nie etwas übrig auf Memiana.
    Ein Rascheln ließ Jarek aufschauen, aber es war nur eine Familie dunkler Schadlinge. Die fingerlangen Sechsbeiner mit der harten, schwarzen Rückenschale trippelten in einer Reihe vor der Höhlenöffnung vorbei und verschwanden zwischen den Steinen. Sie würden dort nach den letzten Resten der Schwärmer suchen, die Jarek erschossen hatte oder die von dem Schwarm zerquetscht worden waren.
    Jarek spürte die Erschöpfung, doch er durfte in seiner Wachsamkeit nicht nachlassen, auch wenn ihm die Kälte trotz des dichten, weichen Mantels in die Knochen kroch. Er wusste, dass bei der Jagd auf den Großen Höhler Schlimmeres auf ihn wartete. Er kannte so viele Lieder darüber und hatte immer wieder Berichte gehört. Es würde kälter sein, hoch oben im Raakgebirge. Sehr viel kälter.
    Jarek zog die Schnüre der Kapuze ein wenig fester, klappte den Hebel des Splitters auf und pumpte noch ein paarmal nach, bis er die Druckkammer nicht weiter füllen konnte.
    „Nicht mehr lange“, sagte Kobar leise. „Wir haben es bald überstanden.“
    Jarek sah seinen Bruder von der Seite an, sah dessen zuversichtliches, aufmunterndes Lächeln und nickte. „Ja. Bald.“
    „Werden sie über uns singen?“, fragte Gilk, ganz gegen seine Gewohnheit sehr leise und zaghaft.
    „Oh ja, das werden sie“, antwortete Kobar. „Noch nie hat ein Jagdtrupp einen Angriff von Salaschwärmern überlebt.“
    Pfiri nickte langsam, Rieb lächelte und auch Gilks Gesicht zeigte nun wieder das breite Grinsen, das jeder an ihm kannte und liebte. Jarek gab dem Jüngsten einen freundschaftlichen, aufmunternden Schubs mit der Schulter, den dieser erwiderte.
    „Ja“, sagte Gilk. „Was Größeres gibt es nicht, oder?“
    „Doch“, erwiderte Jarek, bevor er darüber nachdenken konnte.
    „Was denn?“, fragte Rieb.
    „Die Jagd auf den Großen Höhler“, antwortete Jarek leise.
    Alle schwiegen, aber er fühlte wieder Kobars wissenden Blick auf sich.
    „Ja“, sagte Pfiri. Sie schaute durch das Netz hinaus in die graue Landschaft. „Der Große Höhler.“
    Jarek wusste, dass der richtige Augenblick gekommen war. Er hatte nicht darüber nachgedacht, wann er es erzählen wollte, sondern hatte die Überlegungen immer wieder weggeschoben, wie er diese große Mitteilung aussprechen sollte, doch jetzt war er sich sicher. Jetzt wäre es richtig, es auszusprechen, hier in diesem Graulicht, in dieser Höhle, so nahe und doch noch so weit entfernt von der Ansiedlung, die er für immer verlassen wollte.
    „Ich muss euch etwas sagen“, begann er und alle Augen richteten sich auf ihn. „Etwas Wichtiges.“
    „Was denn?“, frage Gilk neugierig.
    Jarek suchte zwischen all den Sätzen, die er sich während des ganzen Jagdzugs immer wieder überlegt hatte, nach dem richtigen Anfang. Doch dann spürte er, wie sich auf seinen Armen, auf seinen Schultern, entlang des Rückgrats und dann auf den Beinen geradezu ruckartig alle Haare aufstellten.
    „Klauenreißer!“, sagte Jarek, ohne die Stimme zu heben. „Hinter uns!“
    Genau in diesem Moment ließ das grollende Knurren den felsigen Boden erzittern. Aus dem Dunkel sprang das riesige Raubtier hervor, dessen matter Pelz in vielen Schattierungen von Schwarz gestreift war. Das kopfgroße Maul war weit aufgerissen, die doppelten Reihen der fingerlangen,

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