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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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unglaublich verworrener Knäuel geschmeidiger kleiner Leiber um Lauras Körper geknotet, die in der Mitte der sich windenden Masse feststeckte.
    Kein Grund zur Klage für die Wurmkreaturen. Näher konnten sie einem weiblichen Wesen gar nicht kommen, nachdem sämtliche einschlägigen Vermittlungsagenturen der ganzen Stadt sie auf ihre Sogar-für-uns-zu-schräg-Liste gesetzt hatten.
    »Hi, Jay.«
    »Jay!«
    »Hör auf, meinen Hintern zu befummeln.«
    »Entschuldige, ich dachte, das wäre dein Gesicht.«
    Laura nahm die ganze Geschichte einschließlich ihrer unglaublich verwickelten Lage mit einer gehörigen Portion sportlicher Fairness und noch mehr Humor gelassen hin.
    »Sie können das wirklich gut«, erzählte sie Jay. »Sie haben keine Wirbelsäulen. Oh, und sie haben mir von Oprah erzählt. Aus Chicago? Ist sie vielleicht in Chicago gelandet?«
    Unter anderen Umständen hätte Jay vermutlich selbst versucht, Laura mit einigen Beispielen aus dem gesammelten Klatsch und Tratsch über prominente ›Erdlinge‹ zu beeindrucken, doch dies war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort dazu. Zu viel stand auf dem Spiel, zu viele Dinge warteten darauf, sich zu schnell zu ereignen.
    »Laura«, sagte er. »Trägst du ein Armband mit einem Glücksbringer?«
    »Ah, ja.« Die unerwartete Frage verblüffte Laura. Mit einiger Mühe gelang es ihr, den zugehörigen Unterarm aus dem Bündel Wurmkreaturen zu befreien und einen Blick auf das fragliche Schmuckstück zu werfen.
    Es war derselbe funkelnde Gegenstand, den die schöne Prinzessin Lauranna Kay im Augenblick ihres Todes in die Hand gedrückt hatte.
    »Ben hat es mir geschenkt«, sagte sie. »Ich habe es schon, seit ich …« Etwas machte sie stutzig, etwas Neues, ebenso unerwartet wie beunruhigend.
    Der Talisman in Form einer Pyramide hatte angefangen zu … zu …
    »Leuchtet er?«, mischte sich Kay schroff in das Gespräch ein, und seine Worte drückten weniger eine Frage als etwas Unausweichliches aus.
    »Er leuchtet.« Lauras zustimmende Stimme erfüllte das Wageninnere. »Das hat er noch nie getan.«
    »Lass das Armband nicht aus den Augen«, befahl Jay.
    »Jay, was ist …«
    Ihm blieb keine Zeit, ihr zu antworten. Sein Gefühl sagte ihm, dass ihm keine Zeit mehr für irgendetwas blieb, dass er zu ihr musste, sie beschützen, sie beruhigen, alles für sie in Ordnung bringen musste. Für sie beide.
    »Wir sind unterwegs.«
    Er beendete die Verbindung, als der Mercedes mit quietschenden Reifen beschleunigte und einen Streifen Gummi auf der Straße zurückließ. Noch ein Tastendruck, und er hatte eine Verbindung zu Frank hergestellt.
    »Frank, wir haben das Licht gefunden.« Jays Stimme drang so klar und deutlich aus dem Kommunikator des kleinen Mopses in der MIB-Zentrale, dass sämtliche Mobil- und Digitaltelefonsysteme dagegen verblassten. »Wir sind unterwegs zum Appartement der Würmer. Versuch, die Notschalttafel zu erreichen und die Abriegelung aufzuheben.« Ein Klicken, und die Verbindung war tot, noch ehe Frank die Anweisung bestätigen konnte.
    Andererseits war Frank so oder so nicht in der Lage, irgendetwas zu bestätigen. Gefesselt und geknebelt lag er in Form eines ordentlichen, kleinen und verdammt wütenden Mopsbündels am Boden, während der Kommunikator in Serleenas Hand ruhte. Für einen Moment starrte sie das Gerät an, während ihre Gedanken um die Information kreisten, die Jay ihr durch seine unvorsichtige Botschaft direkt in den Schoß hatte fallen lassen wie das größte und beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten. Dann:
    »Scrad!«
    Während Serleenas scharfer Befehlston durch die Räume der Zentrale der Men in Black hallte, fegten Kay und Jay im Eiltempo durch die dunklen Straßen von New York City.
    »Warum haben Sie nicht einfach gesagt: Ich liebe dich?«, fragte Kay seinen Partner.
    »Ich kann Frank nicht ausstehen«, entgegnete Jay, um der Frage auszuweichen, obwohl er viel zu scharfsinnig war, zu glauben, dass er Kay auch nur für einen Augenblick würde hinters Licht führen können.
    Konnte er auch nicht.
    »Laura«, sagte Kay ruhig. »Sie sind scharf auf sie, und so lange Sie bei den MIB sind, ist das ein Fehler.«
    »Sie irren sich.« Jay tat sein Bestes, die Illusion zu nähren, dass er Kay täuschen konnte, dass er ihn von der richtigen Spur abbringen konnte.
    »Darum haben Sie sie nicht neuralisiert«, fuhr Kay unbeirrt fort. »Sie sind weich geworden.«
    »So wie Sie?«, konterte Jay giftig. Immerhin, vielleicht war Angriff ja

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