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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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Black enthüllt, und es so aussehen zu lassen, als wäre es das billigste Science-Fiction-Filmchen aller Zeiten, so dass niemand es für glaubwürdig halten konnte, abgesehen natürlich von Exzentrikern, Spinnern, Geisteskranken und Verschwörungstheoretikern?
    Ein Sternenhimmel, der aussah wie ein schwarzes Tuch, auf das weiße Punkte mit einer im Dunkeln leuchtenden Farbe aufgetragen worden waren, füllte den Bildschirm aus, während Peter Graves mit seiner Erzählung fortfuhr:
    »1978. Der grausame Krieg von Zartha wütet bereits seit fünfzig Jahren. Auf der einen Seite die Zarthaner, rein und unschuldig, auf der anderen ihre Feinde, die kylothianischen Eroberer …«
    Bücher sind über diese Momente der Filmgeschichte, in denen der kreative Geist willig, das Budget aber schwach war, geschrieben worden. In der bemerkenswerten amerikanischen Tradition, mit dem auszukommen, was vorhanden ist, wenn das eigentlich Gewünschte sich außer Reichweite befindet, waren an solchen Augenblicken stets Unmengen von Klebeband beteiligt, dessen Nutzung dem geneigten Zuschauer üblicherweise nicht verborgen bleibt.
    Im besten Fall führt das zu Szenen, in denen ein römischer Zenturio die Hand zum Salut erhebt und seine Armbanduhr klar und deutlich zu sehen ist.
    Die Schlachtszenen aus der ›Dokumentation‹ des Krieges von Zartha waren für jeden cineastischen Fehlersucher eine Kombination aus heiligem Gral, Paradies und Schlaraffenland.
    Ja, sie waren tatsächlich so schlecht. Verglichen mit dem, was die Agenten auf Newtons Fernsehschirm verfolgen durften, stand Ed Wood qualitativ auf einer Stufe mit Steven Spielberg. Die Art, wie die Produzenten dieser Gräueltat den Angriff einer fliegenden Untertasse dargestellt hatten, war … war … war …
    »Eine Wunderkerze auf einer Frisbeescheibe«, bemerkte Jay. »Gruselig.« Dann setzte er sich neben Kay, während Peter Graves seinen Vortrag fortsetzte:
    »Aber die Zarthaner besaßen einen unschätzbaren Reichtum: Das Licht von Zartha. Eine Energiequelle, so Furcht einflößend, dass sie allein gereicht hätte, den Zarthanern zum Sieg und zum Wiederaufbau ihres Reiches zu verhelfen … oder die totale Zerstörung herbeizuführen, sollte sie den Kylothianern in die Hände fallen. Die Zarthaner beschlossen, das Licht auf einem unbedeutenden blauen Planeten, dem von der zugehörigen Sonne aus gesehen dritten, zu verstecken. Eine Abordnung Zarthas machte sich auf die Reise, angeführt von der Hüterin des Lichts …«
    »Lauranna«, murmelte Kay leise, einen Augenblick, ehe Peter Graves fortfuhr:
    »… Prinzessin Lauranna.«
    Jay und Newton drehten sich um und starrten Kay an, der inzwischen völlig gefesselt den Vorgängen am Bildschirm folgte. Die sanfte, aufrichtige Stimme des Erzählers sprach weiter:
    »Lauranna flehte die Men in Black an, ihr zu helfen, das Licht auf der Erde zu verstecken, aber diese durften sich nicht einmischen.«
    Nun zeigte das Video einen Haufen Schauspieler, mehr schlecht als recht als Men in Black, Zarthaner und Kylothianer kostümiert, die in einem jener nicht näher definierbaren, aber genretypischen Maisfelder standen, die zu den beliebtesten Drehorten für Science-Fiction-, Horror-, Action- und Abenteuerstreifen zählten. Im Zweifelsfalle trifft man sich eben am helllichten Tag irgendwo im Nirgendwo einer Agrarregion. Man weiß ja nie, was sich so alles in den Cornflakes versteckt, auch wenn Selbige immer noch auf dem Feld stehen und friedlich vor sich hin wachsen. Eine geheimnisvolle Dechiffriervorrichtung vielleicht, oder ein Rudel geheimer Regierungsagenten samt den Außerirdischen, mit denen sie es Tag für Tag zu tun haben. Der einzige Unterschied ist, dass man für die Dechiffriervorrichtung bei E-Bay eines Tages vielleicht einen anständigen Preis erzielen könnte.
    Kay starrte auf die sonnengeflutete Szenerie. »Nein«, sagte er klar und deutlich zu dem Fernsehgerät. »Nacht.«
    Etwas blitzte in seinem Kopf auf.
    Da war es wieder, tief vergraben unter den wiederhergestellten Erinnerungen. Und es war schmerzhaft lebendig.
    Es war Nacht, und er stand mitten in einem Maisfeld irgendwo im Mittleren Westen. Die Stängel überragten ihn, waren hoch genug, den MIB-Van und das goldene, tränenförmige Raumschiff vollständig vor neugierigen Blicken zu verbergen. Ganz in der Nähe hob sich reliefartig ein Maissilo vor der Dunkelheit ab. Die anderen Agenten in seiner Begleitung waren nicht länger unbedeutende Schauspieler in billigen

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