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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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Licht. Das Armband zeigt uns den Abflugort. Was auch passiert, kommen Sie nicht zurück, um mich zu retten. Das wäre das Ende der Erde …«
    Jay machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch Kay ließ ihm keine Gelegenheit dazu.
    »Ich bin Ihr Vorgesetzter. Das ist ein Befehl. Mich zu retten bedeutet das Ende der Erde«, schnappte er.
    Das war’s. Das war alles. Jay war gut ausgebildet, viel zu gut. Dies waren die Worte, denen er nie widersprechen können würde, denen er sich niemals wiedersetzen können würde, ganz gleich, was ihm sein Gefühl auch sagen mochte.
    »Okay, Jungs«, sagte er zu den Würmern. »Gebt mir Deckung.«
    Mit den stählernen Nerven und Eingeweiden erfahrener Kämpfer taten die Würmer sofort …
     … rein gar nichts.
    Okay, sie zitterten stärker als ein Salat aus Gelatine und Marshmallows in einem Orkan und klammerten sich an der Decke fest wie ein Haufen Pavianbabys, die sich am Bauch der Mutter festkrallten, aber davon abgesehen … nichts.
    »Zu viel Angst«, stammelte Sleeble. »Kann mich nicht bewegen.«
    Jay wechselte einen verärgerten Blick mit Kay. Kay schüttelte nur den Kopf.
    »Was tun die überhaupt für die MIB?«, wollte Jay wissen.
    »Buchhaltung«, entgegnete Kay. »Los!«
    Kay spreizte die Beine, stemmte sich mit den Füßen gegen die Seitenwände der Kabine und ließ sich herabschwingen. Kopfüber, in einem Spagat, der auch die robustesten Zuschauer hätte aufstöhnen lassen, nahm er beidhändig bewaffnet den kleinen Gatbot unter Beschuss.
    Das todbringende Sperrfeuer trieb den kleinen Alienroboter zurück und sorgte für den Freiraum, den Jay brauchte, wollte er das Licht noch früh genug erreichen. Hastig ließ er sich auf den Boden fallen und suchte wild um sich schießend das Weite. Er rannte durch die Haupthalle der MIB-Zentrale zu einem zweiten Fahrstuhl hinüber, der ihn hinauf zum Dach und zu der Startrampe bringen würde.
    Er schaffte es; die Türen schlossen sich.
    Kaum war Jay in Sicherheit, führte Kay die Königin aller Bauchmuskelübungen vor und zog sich aus der Schusslinie des Gatbots hoch.
    »Nicht schlecht«, stellte Geeble fest. Offenbar hatte er eine Auszeit von seiner Furcht genommen, um seiner aufrichtigen Bewunderung Ausdruck zu verleihen.
    »Geht zur Notschalttafel 7 R Delta«, befahl Kay. »Schaltet den Strom ab, dann können sie nicht starten.«
    »Zu viel Angst«, wiederholte Sleeble. »Kann …«
    Wortlos öffnete Kay die Luke in der Kabinendecke.
    »Oh, da lang.« Geeble nickte eifrig. Da lang war besser, denn da lang führte …
    »Weg von den Kugeln«, sagte Sleeble. Ihm musste niemand sagen, dass das eine gute Sache war, eine sehr gute Sache.
    »Kein Problem«, versprach Geeble quietschvergnügt, nun wieder mit Pokermiene. »Houah!«
    Die Würmer schwärmten durch die Luke aus der Kabine, und es war unmöglich festzustellen, ob sie wild darauf waren, ihr verdammt Bestes für die guten alten MIB zu tun, oder ob sie es einfach eilig hatten, sich aus der Schusslinie zu bringen.
    Kay war das egal. Er hatte andere Sorgen.
    Der kleine Roboter, den er aus dem Fahrstuhl getrieben hatte, kam wieder näher, bereit, seinen Job zu erfüllen und alles zu perforieren, was sich ohne Serleenas ausdrückliche Erlaubnis bewegte. Kay sah ihn kommen, führte im Geist schnell ein paar kurze, saubere Kalkulationen durch und zog eine Handgranate aus der Tasche. Einen Augenblick, bevor der Roboter in die Kabine surren konnte, drückte er auf die Keller-Taste. Dann schwang er sich zur Tür hinaus, über den Gatbot hinweg, und warf die Handgranate noch im Flug über seine Schulter zurück in die Kabine.
    Hinter ihm schlossen sich die Fahrstuhltüren. Eine Pause, dann …
    Bumm!
    Rauch drang durch die Ritze zwischen den Türen. Kay vergeudete keine Zeit damit, sich hämisch an seinem Erfolg zu weiden. Häme war nur etwas für die bösen Jungs. Er wurde anderswo gebraucht, also machte er auf dem Absatz kehrt und rannte los.
    Eine zähe graue Neuralwurzel schoss vor und wickelte sich wie eine Wäscheleine um seinen Leib, Wurzeltriebe schlangen sich um seinen Hals. Zurückgerissen wie ein Hund an einem Würgehalsband, sah Kay geradewegs in Serleenas Augen.
    »Schön, dich wiederzusehen, Kay«, sagte sie.
    Sie weidete sich an ihrem Erfolg – hämisch.

Kapitel 19
    Jay verließ den Fahrstuhl gerade rechtzeitig, um eine digitalisierte Stimme sagen zu hören: »Start in vier Minuten.« Er rannte auf das bereit stehende Raumschiff zu, als sich ihm plötzlich

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