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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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stets als irrelevant abgetan hatte.
    Doch dass sie sein Herz nicht herausriss, bedeutete noch lange nicht, dass sie es verschonen würde.
    »Bevor ich dich zerquetsche wie eine Tube Zahnpasta«, zischte sie, »möchte ich, dass dir klar wird, dass all das Blutvergießen und all die Zerstörungen, die nun bevorstehen, nur deiner Dummheit zu verdanken sind.«
    »Es ist damals nicht passiert«, konterte Kay. »Und jetzt wird es auch nicht passieren.«
    Sie verdrehte die Augen. Na klar doch!
    »Du kannst uns nicht aufhalten«, sagte sie.
    Zu ihrer Überraschung akzeptierte ihre Beute ihre eigene Hilflosigkeit nicht, bettelte nicht um Gnade oder hielt wenigstens den Mund.
    Stattdessen, als hätte er die Oberhand – oder Oberwurzel oder was immer –, sagte Kay: »Ich gebe dir eine letzte Chance zu kapitulieren, du schleimige, kylothianische Bestie.«
    Ein grausames Lächeln erschien auf Serleenas Lippen, und ihre Miene sprach Bände. Ach wirklich, das ist einfach zu gut, zu köstlich! Diese Frechheit, diese dumme, blinde Frechheit dieses … dieses … jämmerlichen Erdlings! Offensichtlich hatte sie die Sauerstoffversorgung jenes Organs, das diese Fleischberge für ein Gehirn hielten, schon zu lange unterbrochen. Entweder war er wahnsinnig oder beschädigt, oder er lebte in einer Fantasiewelt.
    Wo auch immer, er würde nicht mehr lange leben.
    »Was willst du tun, um mich aufzuhalten?«, erkundigte sie sich gehässig.
    »Nicht ich«, korrigierte Kay. »Er.«
    Er deutete nach oben. Serleena konnte nicht anders, sie musste hinsehen. Ihre Augen weiteten sich.
    Dort standen Zed und Frank, beide frei, und starrten von Zeds Büro aus auf sie herunter. Zed hielt eine dieser altmodischen, zweiläufigen Schrotflinten in der Hand. Noch während sie ihn beobachtete, ließ er sie fallen …
     … direkt in die Hände von Agent Jay, der mit Laura auf der Schwelle stand. Und jeder Einzelne von ihnen hatte eine Miene aufgesetzt, die so viel besagte wie: Du hast verloren.
    Es gab ein lautes, eindeutiges Geräusch, als der Gewehrhahn der veralteten Waffe gespannt wurde. Dann der Donnerschlag, als beide Kammern sich leerten. Dies war keines der üblichen außerirdischen Spielzeuge aus dem Fundus der MIB, doch die Waffe tat, wozu sie geschaffen worden war.
    Serleena hatte keine Chance, noch einen Ton zu sagen. Sie wurde an Ort und Stelle in Splitter und Späne zerlegt.
    »Die habe ich immer für alle Fälle griffbereit unterm Schreibtisch«, sagte Zed und deutete mit einem Nicken auf die immer noch rauchende Schrotflinte in Jays Händen. Überall regnete es die Splitter Serleenas. Wieder mal die alte Geschichte: Heute noch ein großer Sieger, morgen nur noch Rindenmulch. »Ein Geschenk von Charlie Heston. Los jetzt.«
    Jay und Kay verschwanden zusammen mit Laura. Mit ein bisschen Glück blieb ihnen später noch genug Zeit, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und aufzuräumen, jetzt jedoch tickte die Uhr, blinkte die Pulsar, und die Rettung oder Zerstörung der Erde war nur noch eine Sache von Minuten.
    Genau in diesem Moment rutschte eine Wurmkreatur namens Mannix durch einen Schacht aus dem Belüftungssystem, landete auf dem Stuhl vor der Tastatur der Notschalttafel 7 R Delta und hackte eine ganze Reihe Zeichen in die Tasten, während seine Mitwürmer ihm von oben zusahen.
    »Code ioi deaktiviert«, verkündete Mannix. »Wir haben die MIB gerettet.«
    Die Würmer jubelten.
    Es wurde stockdunkel in der Haupthalle der Zentrale der Men in Black.
    »Würmer«, sagte Kay anstelle einer Erklärung zu Jay und Laura.
    Jays Schlüsselanhänger piepte. Der Mercedes rollte, glücklicherweise mit brennenden Scheinwerfern, in die dunkle Haupthalle. Am Steuer saß der aufblasbare Autopilot, doch kaum kam der Wagen vor Jay, Kay und Laura zum Stehen, wurde er auch schon zurück in sein Fach in der Lenksäule gesogen.
    Jay und Kay hasteten beide in Richtung Fahrertür, wieder ohne darüber nachzudenken, wieder ein reiner Reflex. Einen Moment lang standen sie nur da und starrten einander an, und es schien, als wären sie drauf und dran, ihren Streit wieder aufleben zu lassen.
    Dann warf Jay seinem Partner ohne Widerspruch die Schlüssel zu. Er ist wieder da. Muss ihn wohl nehmen, wie er ist. Wie er war, wer er war. Mein Vorgesetzter. Mein Partner. Mein Freund. Er ging um den Wagen herum zur Beifahrertür. Es war ein gutes Gefühl, Kay wiederzuhaben, dafür könnte er sich damit abfinden, das Privileg des Fahrens abzutreten. So hoch war

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