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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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diesem Moment fiel sein Blick auf den ersten Mini-Jarra, den, den er gleich nach dem Start außer Dienst gestellt hatte … der Untertassenmann war bewusstlos, sein Gefährt nutzlos … jedenfalls für ihn.
    Jay schlug aus dem Stand einen Purzelbaum und schnappte sich die arbeitsunfähige Untertasse, als er wieder auf die Beine sprang. Mit der gleichen glatten, geschmeidigen Zielsicherheit, die ihn zum Schrecken und zum Champion des organisationsinternen jährlichen Frisbee-Turniers der Men in Black gemacht hatte, schleuderte er die Untertasse von sich, genau in die kleine Lücke zwischen Groß-Jarra und dem Untertassenmännchen auf der rechten Flanke.
    Das war der bevorzugte Zielpunkt bei jedem Bowlingspiel, der Punkt, den man treffen sollte, wollte man einen Strike erzielen. Es klappte fantastisch. Jays Untertasse traf Groß-Jarra, der daraufhin erst gegen eine, dann gegen die andere kleine Untertasse prallte. Das war der schönste Abpraller, den er je gesehen hatte, Flipper, kombiniert mit Bowling für Aliens.
    Alle drei Untertassen wirbelten unkontrolliert herum. Die beiden Kleineren prallten mitten im Flug aneinander und jagten sich gegenseitig in einem prachtvollen Feuerball in die Luft, während ihr Schöpfer gegen einen Haufen ausrangierter Schiffsteile krachte.
    Jarra hüpfte immer noch wie ein Gummiball auf und nieder, als Jay bereits in das wartende Raumschiff stürmte, sich auf das Schaltpult stürzte und eine Reihe Schalter betätigte. Das Wimmern der warmlaufenden Motoren erstarb, und die Computerstimme verkündete:
    »Start abgebrochen.«
    Vielleicht hatte Jay es sich nur eingebildet, doch in seinen Ohren hatte die künstliche Stimme erleichtert geklungen.
    Er löste Lauras Fesseln und half ihr auf die Beine, ehe er sie aus dem Raumschiff hinausführte. Gemeinsam näherten sie sich dem Haufen Ersatzteile, auf dem Jarra lag. Der Außerirdische hatte eine verdammt harte Landung hinter sich. Einer seiner eigenen Tentakel hatte ein klaffendes Loch in den Boden seiner nun nicht mehr fliegenden Untertasse gerissen. Treibstoff sickerte aus der Öffnung.
    Leicht entzündlicher Treibstoff.
    »Nimm das Mädchen«, sagte Jarra benommen zu Agent Jay. »Lass mich gehen.«
    Jay starrte ihn angewidert an. Der Typ stahl nicht nur das Ozon der Erde, er klaute ihm auch noch den Text. Da konnte er den Spieß ebenso gut umdrehen.
    »Tolles Geschäft«, antwortete er.
    Er versetzte der Lötlampe einen sachten Tritt, worauf sie auf das glänzende Treibstoffrinnsal zurollte, das aus dem Leck tropfte. Ein Funke blitzte auf und entzündete das Rinnsal. In atemberaubendem Tempo jagte die kleine Flamme über die brennbare Flüssigkeit zurück zu Jarra und hinauf in den zerstörten Rumpf der Untertasse des boshaften Aliens.
    Eine kurze Pause, dann eine Explosion, die Jarra mit solcher Wucht in Stücke riss, dass seine Einzelteile in einem Regen aus glühendem Metall und ehemaligem Alien in alle Richtungen davonflogen.
    »Eine Büroklammer hier, ein Stück Draht da«, sagte Jay, während er Laura wegführte, was einerseits Spott über seinen soeben verstorbenen Widersacher ausdrücken mochte, andererseits auch als schlichte Bestandsaufnahme der Einzelteile Jarras gelten konnte, die wieder auf die Erde prasselten.
    Jarra war nicht der Einzige, der ein Vergnügen gern ein wenig in die Länge zog. Sicher, es hatte sich für ihn nicht ausgezahlt, aber das wusste Serleena nicht. Und selbst wenn sie es gewusst hätte, hielt sie viel zu viel von ihren eigenen mörderischen Fähigkeiten, um auch nur einen Augenblick lang anzunehmen, jemand könnte sie so einfach ausschalten, wie Jay es mit Jarra getan hatte.
    Während Jay seinen Gegner in einen Regen diverser Metallsplitter verwandelt hatte, war Serleena damit beschäftigt gewesen, Kay zu würgen. Die Wurzeln, die aus ihren Händen sprossen, spannten sich um seine Kehle, während sie ihn hoch in die Luft hielt und zufrieden zusah, wie er um sein Leben kämpfte.
    Ach, aber auch die größte Freude musste einmal ein Ende haben.
    »Ich muss los, Kay«, sagte sie. Schärfere, gemeinere Wurzeln schossen aus ihren Fingern hervor. Sie verlagerte ihren Griff, hielt Kay um den Brustkorb fest, während weitere Wurzeln sich um seinen Leib schlangen. Einen Moment lang sah es aus, als wollte sie es einem aztekischen Hohepriester gleichtun und ihm das noch pochende Herz aus der Brust reißen. Vermutlich konnte Kay sich glücklich schätzen, dass Serleena die Geschichte der Erde für ihren Alltag

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