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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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optische System einfallen lassen, das auf Tripelprismen basiert. Damit können die Partikel sehr ausführlich miteinander kommunizieren, praktisch ohne dabei Energie zu verbrauchen. Es hat den Körnern buchstäblich Leben eingehaucht.» Er atmete gequält aus. «Es war notwendig, dass die Form – das Zeichen – an derselben Stelle blieb. Aber die Staubteilchensind natürlich so klein, so leicht, dass sie in der Luft herumschweben wie Löwenzahnsamen. Also mussten wir dafür sorgen, dass sie miteinander kommunizieren konnten. Mehrere hundert Mal in der Minute. Wenn ein Staubkorn, das gerade leuchtet, abtreibt, schaltet es sich ab, und dasjenige, das am nächsten an der Stelle ist, wo es eben noch geleuchtet hat, geht an und nimmt seinen Platz im Gesamtgefüge ein. So bleibt das Bild an Ort und Stelle, obwohl die Partikel beständig ihre Position verändern. Wenn man berücksichtigt, dass das Zeichen sich beständig verändern soll, um einen lebendigen Eindruck zu machen, ist das verdammt viel Rechenleistung für eine Maschine, die gerade mal so groß wie ein Staubkorn ist.» Er sah Matt schuldbewusst an. «Das hätten wir ohne Danny nie hingekriegt.»
    «Tja, in diesem Fall war es wohl völlig richtig, dass Sie ihn die ganze Zeit über gefangen gehalten haben», konterte Matt.
    «Denken Sie, das wäre mir leichtgefallen? Denken Sie, ich habe das alles bloß aus einer Laune heraus gemacht? Ich habe alles dafür riskiert. Und wie es aussieht, werde ich mit meinem Leben dafür bezahlen.»
    «Die Möglichkeit besteht, ja», bestätigte Matt trocken.
    «Ich hatte keine andere Wahl. Es musste etwas unternommen werden. Das Ganze gerät außer Kontrolle, und niemand schert sich darum.»
    «Meinen Sie die globale Erwärmung?», fragte Jabba. «Darum geht es doch, oder?»
    «Worum wohl sonst?» Rydell stieß sich vom Wagen ab. «Begreifen Sie das denn nicht? Die Leute da draußen – siehaben keine Ahnung. Ihnen ist überhaupt nicht klar, dass sie jedes Mal, wenn sie in ihre Autos steigen, den Planeten wieder ein Stück töten. Ihre eigenen Enkelkinder töten.» Er gestikulierte wild, voller Leidenschaft. «Damit wir uns nicht falsch verstehen, wir nähern uns dem Punkt, an dem es keine Umkehr mehr gibt. Wenn das geschieht, ist es zu spät, etwas zu unternehmen. Das Wetter wird sich dramatisch ändern, und dann ist es aus mit uns. Und das geschieht schneller, als man denkt. Wir sind es unseren Kindern und Kindeskindern schuldig, etwas zu unternehmen. Irgendwann in den nächsten hundert Jahren werden die Menschen auf einem sehr unwirtlichen Planeten leben, und sie werden zurückschauen und sich fragen, warum zum Teufel wir nichts unternommen haben. Allen Warnungen zum Trotz. Tja, und ich unternehme etwas. Jeder, der in der Lage ist, etwas zu tun, sollte das. Es wäre kriminell, es nicht zu tun.»
    «Also haben Sie beschlossen, ein paar anständige Menschen zu töten, damit die Leute aufmerksam werden», sagte Matt.
    «Ich sagte doch, dass das nicht geplant war.»
    «Trotzdem sind Sie immer noch dabei.»
    Damit musste Matt ins Schwarze getroffen haben, denn Rydells Antwort ließ auf sich warten. «Was soll ich denn Ihrer Meinung nach tun? Alles hinwerfen und Maddox und seine Leute anzeigen? Alles vergeuden, woran wir die ganzen Jahre gearbeitet haben, einen Plan verwerfen, der alles ändern könnte?»
    «Haben Sie das je in Erwägung gezogen?»
    Rydell dachte nach und schüttelte den Kopf.
    Matt nickte knapp. Rydell entglitten die Gesichtszüge, und er wandte sich ab.
    «Was ist mit Pater Hieronymus?», fragte Jabba. «Er steckt da doch nicht auch mit drin, oder?»
    «Das weiß ich nicht. Auch er war ursprünglich gar nicht vorgesehen. Das ist auf deren Mist gewachsen. Da müssen Sie sie schon selbst fragen.»
    «Spielt keine Rolle», mischte Matt sich ein. «Ich will Danny da rauskriegen.» Er wandte sich an Rydell. «Wo ist er?»
    «Das weiß ich nicht. Wie ich schon sagte, hält man mich nicht mehr auf dem Laufenden.»
    Matt hob die riesige Pistole und richtete sie mitten auf Rydells Stirn. «Neuer Versuch.»
    «Ich sagte Ihnen doch, dass ich es nicht weiß – nicht mehr», rief Rydell. «Aber wenn sich das Zeichen das nächste Mal zeigt, dürften Sie ihn in der Nähe finden.»
    «Was?», keuchte Matt auf.
    «Darum brauchten wir ihn doch lebend. Damit er die Mikro-Anpassungen in Echtzeit vornehmen kann. Vor Ort.»
    «Vor Ort?», fragte Jabba. «Er muss dort sein? Per Fernsteuerung reicht nicht?»
    «Das ginge schon, aber

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