Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
Vom Netzwerk:
sienirgendwo zu entdecken. Seine Nerven summten, während er die Waffe hin und her schwenkte und Augen und Ohren aufsperrte – dann hörte er rechts von sich ein Geräusch. Ein Killer tauchte auf, zerrte Rydell an sich und presste ihm eine Pistole mit Schalldämpfer gegen die Schläfe.
    Matt überlegte fieberhaft, was er machen sollte – bis er etwas Hartes im Kreuz spürte.
    «Fallen lassen. Und zwar hübsch langsam.»
    Sie waren in eine Falle getappt. Für den Bruchteil einer Sekunde kam ihm der Gedanke, gegenzuhalten, aber der Mann hinter ihm bremste ihn mit einem kurzen, harten Hieb hinters Ohr aus, der ihn in die Knie sacken ließ. Er ließ seine Waffe fallen und konnte nur noch verschwommen sehen. Er blieb einen Moment lang unten und wartete darauf, dass er sich wieder fing. Jemand kletterte hinten aus dem Transporter. Er erkannte ihn nicht sofort. Es war Maddox – und er war nicht allein. Er zerrte jemanden aus dem Laderaum, drückte ihm eine Pistole gegen den Hals.
    Matt blinzelte.
    Es war Danny.
    Er war hier. Er war wirklich hier.
    Und er lebte.
    In Matts Bauch überschlug sich etwas. Er schob sich auf die Füße, und der Adrenalinrausch ließ ihn Dannys Gesicht überdeutlich sehen. Sein Bruder lächelte ihn schmerzlich an. Matt nickte und konnte nicht verhindern, dass sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, obwohl ihre Lage nicht besonders gut aussah.
    Maddox quittierte Matts Anwesenheit mit einem Schulterzucken, aber bei Rydells Anblick war ihm die Überraschung anzusehen.
    «Donnerwetter», entfuhr es ihm, sichtlich erfreut. «Und da behaupten die Leute, es gäbe keinen Weihnachtsmann.»
     
    «Was machen sie denn?», fragte Gracie aufgeregt.
    Auf dem Monitor war zu erkennen, wie die beiden Gestalten, von denen sie wussten, dass es Rydell und Matt waren, ihre Waffen wegwarfen und vom Lieferwagen zurücktraten. Sekunden später kamen dicht beieinander zwei weitere Gestalten aus dem Lieferwagen, die eine hinter der anderen.
    «Ist das eine Pistole?», fragte Gracie mit zugeschnürter Kehle.
    «Moment.» Dalton bediente fachmännisch die Joysticks und brachte die Skycam ein Stück dichter heran.
    Maddox’ ausgestreckter Arm wurde größer. Er hatte eindeutig eine Waffe in der Hand. Und sie war auf Matt und Rydell gerichtet.
     
    Danny stöhnte unter Maddox’ Griff. «Tut mir leid, großer Bruder. Ich konnte dich nicht warnen.»
    «Egal.» Matt sah, dass seine Hände mit Kabelbinder gefesselt waren.
    Danny funkelte Rydell an. «Was will der denn hier?», fragte er Matt.
    «Wiedergutmachung leisten», sagte Matt nüchtern.
    Danny schüttelte spöttisch den Kopf. «Kommt ein bisschen spät, hm? Sie werden wohl kaum Tote wieder zum Leben erwecken.»
    Rydell schwieg.
    Maddox schwenkte seine Waffe hin und her, um Matt und Rydell in Schach zu halten.
    «Tut mir ja leid, dass ich diese glückliche Wiedervereinigung abkürzen muss, Jungs, aber wir müssen los. Warum also sagst du deiner Nervensäge von Bruder nicht Lebewohl, Danny-Boy.» Er richtete die Waffe auf Matt und nickte anerkennend. «Schön, dich kennengelernt zu haben, Kleiner. Hast dich gut geschlagen.»
    «Nicht gut genug», gab Matt schroff zurück.
    «Nein, glaub mir, du warst richtig gut.»
    Maddox hob die Waffe ein paar Zentimeter für einen Kopfschuss. Sein Gesicht spiegelte keinerlei Emotion wider. Matts Herz setzte aus bei dem Gedanken, dass er gleich von einer Kugel zerfetzt wurde – dann ruckte Maddox nach hinten, als aus dem Nichts etwas in ihn hineinkrachte, etwas Großes und Schwarzes, das mit einem leisen Sirren aus dem Nachthimmel geflogen kam und seinen Arm hart zur Seite schlug. Die Pistole flog davon, und Maddox brüllte auf. Die Rotorblätter aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff durchtrennten Haut und Muskeln, dunkles Blut spritzte, und er fiel zu Boden.
    Matt setzte sich sofort in Bewegung, als die Skycam in die offene Ladetür des Transporters krachte – er rammte dem Killer hinter sich den Ellenbogen in den Leib, brüllte«Los!», wirbelte herum, stieß die Schusshand des Mannes weg und schickte ihn mit einem Seitwärtshaken zu Boden, der ihm den Kiefer ausrenkte. Matt warf sich auf ihn und wollte ihm die Waffe entringen, aber seine Finger lagen wie ein Schraubstock um den Griff, er wollte nicht loslassen. Sie kämpften darum wie ausgehungerte, tollwütige Hunde um einen Knochen, bis sich ein Schuss löste und den Killer in den Bauch traf.
    Rydells Gegenwehr war nicht annähernd so schnell und effektiv

Weitere Kostenlose Bücher