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Mensch, Martha!: Kriminalroman

Mensch, Martha!: Kriminalroman

Titel: Mensch, Martha!: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Klöck
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als wäre sein Krankenhausaufenthalt durch eine
ansteckende Krankheit bedingt. Martha hat sich nicht geirrt. Das rote
Flanellhemd steht ihm wirklich sehr gut. Er lacht verlegen. »Martha
Morgenstern, lass uns wegfahren.«
    »Wohin?« Martha bringt das
Wort fast nicht hervor. Ihr Mund ist trocken wie nie zuvor in ihrem
Leben.
    »Zu dir, Martha Morgenstern.
Ich muss hier mal raus.«
    Er hängt sein rechtes Bein
über den Handgriff der Krücke, greift nach hinten und zieht eine
Flasche Chianti von Antinori hervor, die mit dem Flaschenhals im
Hosenbund steckte.
    »Du hast doch sicher
Weingläser. Und ich kann das Glas halten, ohne dass ich deine Hilfe
brauche.« Er dreht erst die eine, dann die andere Hand im
Handgelenk.
    Die Ameisen zwischen den
Schulterblättern erwachen aus einer Art Koma. »Wo hast du den Wein
her?« fragt sie. Es fällt ihr nichts Besseres ein.
    Er schielt in Richtung
Schwesternzimmer. »Connections!«
    Martha deutet auf sein rechtes
Bein. Der Fuß steckt in einer gestrickten Socke. »Ich wohne im
dritten Stock. Altbau. Es gibt keinen Lift.«
    »Ich werde es schaffen.«
    Die Ameisen haben von ihrem
Oberkörper Besitz ergriffen. Sie sind im Nacken, hinter den Ohren,
am Hals, auf der Brust. »Du hast keine Jacke. Es ist kalt draußen.«
    »Ich werde es überleben.«
    Martha fährt sich mit der
Zunge über die trockenen Lippen.
    »Martha Morgenstern, nimm mich
mit.«
    »Spielst du dann mit mir
MEMORY? Allerdings ohne Gänse!« schaltet sich Rebekka ein. Sie
kann das Hin und Her der Erwachsenen nicht verstehen. »Ich
schummle auch nicht. Ehrenwort!«
    Er lacht. Weil er Rebekka auf
seiner Seite weiß. »Also, Martha Morgenstern, was ist?«
    Martha nickt. Das Kribbeln
fällt nach unten in die Mitte ihres Körpers.
    Rebekka hat die Kiste mit Weihnachtsschmuck
vergessen. Sie spielt mit ihm fünf Partien MEMORY, von denen er
keine einzige gewinnt. »Du konzentrierst dich nicht richtig! Ich
merke das genau!« tadelt sie.
    Martha bestellt Pizza beim
Pizzaservice und öffnet den Wein erst, als Rebekka im Bett ist.
    »Warum wolltest du, dass dich
Rebekka weiterhin im Krankenhaus besucht? Wolltest du testen, ob
ich dir vertraue?« fragt Martha nach dem ersten Glas.
    Er schüttelt den Kopf. »Nein.
Ich wusste, dass du mir vertraust, als du nach dem Unfall im
Krankenhaus aufgetaucht bist. Als du dein Leben aufs Spiel gesetzt
hast, um mir einen Schluck zu trinken zu geben.«
    »Wie konntest du das wissen?
Du warst ganz weggetreten.«
    »Ich habe es einfach gewusst.«
Er gießt Martha nach. »Ich hatte Angst. Nicht nur vor den Spritzen
und dem Fadenziehen. Ich hatte Angst, alleine zu sein. Rebekka ist
ein Teil von dir. Ich wollte in deiner Nähe bleiben.«
    Die Krücken bleiben im Wohnzimmer liegen. Mit
Marthas Hilfe humpelt er ins Schlafzimmer. »Es ist noch nicht ganz
so, wie ich es mir vorgestellt habe«, sagt er.
    Martha hat Bedenken, sie könnte
ihm irgendwo weh tun und ist deshalb ganz vorsichtig und behutsam. Er
lässt es zu, dass sie die Regie übernimmt, und sie nimmt sich viel
Zeit für ihn. Keiner von beiden verschwendet in dieser Nacht einen
Gedanken an Pfefferminztee aus der Schnabeltasse.
    »Martha Morgenstern, das
darfst du nicht mit mir machen!« stöhnt er irgendwann. »Ich bin
ausgehungert und du servierst mir kleine Portionen auf großen
Tellern.«
    »Dafür gibt es mehrere Gänge.
So ist das bei nouvelle cuisine.«
    Gegen Morgen zeigt er ihr dann,
was er unter guter Hausmannskost versteht.

Danksagung
    Ich bedanke mich bei ...
    Rudi, dem ersten Leser der
Geschichte.
    Er unterstützte mich mit
Engelsgeduld beim schwierigsten Teil der Arbeit, der Übertragung in
den Computer. Schließlich fand er, die Martha bräuchte einen
gebundenen Rücken und setzte entsprechende Hebel in
Bewegung.
    Stephan, der mir täglich
bereitwillig Einblick in die Denk- und Handlungsweisen von
Menschen wie Rebekka Morgenstern oder Stephan Stadler gewährt.
    Patricia, die seit 35 Jahren
ein offenes Ohr für die echten und erfundenen Plots in meinem Leben
hat. Sie ist eine beste Freundin und umsichtige Lektorin. Sie
verschenkt Rosenlotion und ist eine wahre Fachfrau für die Falltüren
der deutschen Sprache.
    Lennart, dem Martha ihre
Planstelle auf dem Kommissariat für Sexualdelikte verdankt. Er gab
mir Tipps und Informationen, wie dort die Arbeit getan wird.
    Hans, der gleich mit dabei war,
als es darum ging, Mensch, Martha! zwischen zwei Buchdeckel zu
fassen.
    Tim, der beim Setzen des Textes
ganz nebenbei ein Co-Lektorat

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