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Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Titel: Mensch ohne Hund: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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Beschloss, eine letzte Zigarette am Fenster zu rauchen und dann auf jeden Fall zu versuchen einzuschlafen. Der nächste Tag war ein Freitag. Doppelstunde in Sport zu Beginn, aber das wollte er schwänzen. Er hatte zwar im Halbjahreszeugnis schon eine Verwarnung wegen seiner Fehlstunden bekommen, aber zwei Stunden in einer stinkigen Schwimmhalle waren wahrlich kein passender Auftakt für einen Freitag. Zumindest nicht nach Kristoffer Grundts Vorstellungen von der Welt und ihren Bedingungen.
    Seiner momentanen Vorstellung hinsichtlich der Welt und ihrer Bedingungen, sollte man hinzufügen. Er war sich wohl bewusst, dass er augenblicklich nicht ganz so lebte, wie er gern gelebt hätte. Dass er eine Phase durchlief, wie es der Sozialarbeiter vorsichtig Klassenlehrer Stahke im Zusammenhang mit besagter Konferenz zu erklären versucht hatte. Wie konnte man nur Stahke heißen?
    Er lehnte sich hinaus in den Novemberschauer und zündete die Zigarette an. Glücklicherweise lag der Balkon des ersten Stocks direkt über seinem Fenster, so dass zumindest die Zigarette nicht nass wurde.
    Olle Rimborg?
    Das war … nach zwei Zügen kam der erste Faden, ja, ja, der positive Einfluss des Nikotins auf das Denkvermögen … das war irgendetwas mit Oma. Etwas, das sie gesagt hatte … wann nur? Bei der Beerdigung? Ja, natürlich, das war es. Sie hatten vor der Kirche gestanden – es war übrigens das einzige Mal, dass er sie im letzten Jahr getroffen hatte, deshalb war es nicht schwer, sich das auszurechnen -, und sie hatte etwas von jemandem gebrabbelt, der Rimborg hieß.
    Und dann hatte sie gesagt, dass er zurückgekommen war.
    Er war zurückgekommen. Wer zum Teufel war er ? Oma war zwar etwas gaga bei der Beerdigung von Onkel Walter gewesen, aber über diesen Olle Rimborg hatte sie ziemlich deutlich geplappert, und darüber, dass jemand in der Nacht zurückgekommen sei. Jemand anderes, nicht Olle Rimborg. Richtig hartnäckig war sie gewesen, die Oma, also war wohl etwas an der Sache dran. Obwohl sie so verwirrt gewesen war.
    Dachte Kristoffer Grundt, während er heftig an seiner Zigarette zog. Was hatte sie noch gesagt? Nicht, dass das eine Rolle spielte, aber wo er sowieso keinen anderen Film hatte … wo er sowieso nichts anderes zu tun hatte, als an einem regnerischen, hoffnungslosen Novemberabend heimlich aus dem Fenster zu rauchen, dann konnte er ebenso gut seine Denkmaschine ein wenig anstrengen … Ja, genau! Jetzt kam es wieder! Olle Rimborg arbeitete am Empfang im Hotel von Kymlinge. So war es... zumindest, wenn man Oma glauben durfte, und er war derjenige, der gesagt hatte, dass jemand zurückgekommen sei … und das Ganze war irgendwie wichtig, also, Oma hatte versucht, ihm das zu erklären, aber sie war so durcheinander gewesen, dass er ihr eigentlich gar nicht richtig zugehört hatte, es war ein wenig peinlich gewesen. Ja, so war es, jetzt erinnerte er sich, dass er die arme Oma als ein wenig peinlich empfunden hatte.
    Und dann … dann taucht dieser Name zwei, drei Monate später auf seinem Fernsehbildschirm auf, wenn das nicht merkwürdig ist? Als hätte er nur darauf gewartet. Olle Rimborg hat offensichtlich nicht nur einen Arbeitsplatz, er ist sowohl Hotelportier als auch irgendeine Art von Filmmitarbeiter, wenn es stimmte, dass …
    Der nächste Zug geriet ein wenig zu tief, es surrte in seinem Kopf, und schon hatte er schwupps Henrik wieder bei sich.
    Hej Brüderlein, sagte Henrik.
    Selber hej.
    Rauchen ist nicht gut.
    Danke. Das weiß ich.
    Wie geht es dir?
    Danke, gut.
    Stimmt das wirklich?
    Mm …
    Henrik nistete sich eine Weile bei ihm ein, ohne etwas zu sagen.
    Okay, Brüderlein, kam schließlich. Es ist mir scheißegal, wie es um deinen Lebenswandel steht. Vielleicht ist es ja wirklich nur eine Phase, wie behauptet wird. Aber ich hätte es gern, wenn du dich ein wenig für diesen Olle Rimborg interessieren könntest.
    Was?, fragte Kristoffer.
    Das mal nachprüfen würdest, sagte Henrik. Das kann nichts schaden.
    Und warum?
    Du weißt, dass ich dir gewisse Dinge nicht erzählen kann, darüber haben wir ja früher schon gesprochen.
    Ja, ich weiß, aber …
    Kein Aber. Wenn du etwas Nützliches tun willst, außer rauchen, Bier trinken und die Schule vernachlässigen, dann überprüfe mal diesen Olle Rimborg. Du hast doch schon rausgekriegt, wo er zu finden ist, oder?
    Ja, sicher, aber … versuchte es Kristoffer noch einmal.
    Dann ist das abgemacht, entschied Henrik. Und drück jetzt diese verfluchte Zigarette

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