Mensch versteh mich doch
beispielsweise ein Spielzeug oder ein Leckerchen. Verknüpfen Sie diesen Tausch mit dem Kommando „Aus“.
Bereits der Welpe sollte lernen, das Kommando „Aus“ zuverlässig zu befolgen. (Foto: Tierfotoagentur/B.Schwob)
Ein Jagdhund im Einsatz. Der Jagdtrieb muss immer kontrollierbar sein. (Foto: Tierfotoagentur/K. Fischer)
Wenn der Jagdtrieb erwacht
Wenn der Jagdtrieb erwacht
Bitte überlegen Sie sich schon vor der Anschaffung eines Hundes gut, welche Rasse zu Ihnen passt. Wie schon in den ersten Kapiteln beschrieben, sollten Sie den Veranlagungen des Hundes gerecht werden können. Sind Sie kein Jäger und haben auch keine jagdlichen Ambitionen, wohnen aber in einer wildreichen Gegend, dann ist ein Jagdhund sicherlich keine gute Wahl. Probleme mit dem Jagdverhalten wären programmiert. Entscheiden Sie sich in diesem Fall präventiv für eine Rasse mit geringem Jagdtrieb.
Viele Hunde entdecken die Jagd irgendwann einmal aus Langeweile. Vorbeugend sollten Sie also bei jedem Hund, ob Jagdhund oder nicht, auf ausreichend Beschäftigung achten. Finden Sie heraus, was Ihren Hund begeistert, und sorgen Sie regelmäßig für seine geistige und körperliche Auslastung.
Wenig hilfreich sind dabei planloses Stöckchen- oder Ballwerfen, denn hiermit bringen wir unserem Hund unbewusst das Jagen bei. Er lernt, hinter etwas herzurennen. Und wenn wir nicht darauf achten, dass er das Geworfene immer zurückbringt, lernt er auch noch, mit seiner „Beute“ zu verschwinden oder sie zu zerbeißen. Da ist es nicht verwunderlich, dass er bei einem Hasen oder auch bei Joggern oder Radfahrern auf ähnliche Ideen kommt. Spielen Sie also stattdessen lieber kontrollierte Apportierspiele.
Wie arbeitet man nun aber mit einem Hund, der bereits Spaß am Jagen gefunden hat? Das Antijagdtraining ist sehr komplex und lässt sich nicht auf wenige Seiten reduzieren. Ich möchte deshalb hier nur einige Anregungen geben und darauf hinweisen, dass man bei einem Jagdproblem unbedingt die Hilfe eines Profis in Anspruch nehmen sollte.
Die folgenden Übungen verbessern die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund und lasten seine natürlichen Triebe aus. Somit hilft dieses Training nicht nur bei Jagdproblemen, sondern auch, wenn Ihr Hund sich aus anderen Gründen häufig zu weit von Ihnen entfernt oder gar wegläuft.
Grundgehorsam verbessern:
Ein guter Grundgehorsam ist die erste Voraussetzung für ein erfolgreiches Antijagdtraining.
Das Abrufen ist hierbei das Wichtigste. Es muss in jeder Situation möglich sein. Funktioniert dies nicht, bietet sich Schleppleinentraining an. So können Sie am zuverlässigen Befolgen Ihres Kommandos arbeiten, ohne dass der Hund weglaufen kann. Grundsätzlich funktioniert das Schleppleinentraining so: Ihr Hund läuft an einer etwa 15 Meter langen Leine, die auf dem Boden mitschleift. Sie lassen ihn nun so weit vorauslaufen, bis er fast die gesamte Länge der Leine genutzt hat, und rufen ihn erst zurück, wenn sich nur noch das Leinenende auf Ihrer Höhe befindet. Kommt er sofort, wird er überschwänglich belohnt. Kommt er nicht, „angeln“ Sie ihn mit der Leine – ohne ihn durch Rucken oder Ähnliches zu bestrafen – und belohnen ihn, wenn er bei Ihnen ist. So lernt Ihr Hund, dass er einen vorgegebenen Abstand nicht überschreiten darf und dass auf sein Kommen immer eine Belohnung folgt. Wie man das Schleppleinentraining richtig aufbaut und wie man die Leine später wieder loswird, können Sie in einer guten Hundeschule lernen.
Das zuverlässige Befolgen des „Komm“-Signals lässt sich gut an der Schleppleine trainieren. (Foto: Animals-digital/Th. Brodmann)
Tipp für ein Nasenspiel
Es gibt nahezu unendlich viele Ideen für Spiele, die den außerordentlich guten Geruchssinn des Hundes ansprechen. Man kann damit ganze Bücher füllen. Tipps finden Sie im Anhang dieses Buches. Ich möchte Ihnen hier eines unserer Lieblingsspiele vorstellen. Wir nennen es „Wo ist Herrchens Spieli?“, weil es nur von Herrchen gespielt wird:
Nehmen Sie ein tolles neues Spielzeug auf den Spaziergang mit, das von nun an nur für dieses Spiel eingesetzt wird. Wir nehmen einen Ball an einer Kordel, aber es kann auch etwas ganz anderes sein. Legen Sie das Spielzeug am Wegesrand aus, ohne dass Ihr Hund zusieht, aber so, dass er es leicht finden kann. Schicken Sie ihn dann, zum Beispiel mit den Worten „Wo ist das Spieli?“, auf die Suche. Ist er fündig geworden, spielen Sie zur Belohnung kurz mit ihm. Wiederholen Sie
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