Mensch versteh mich doch
vielleicht stolz darauf, dass wir unserem Hund beim Spaziergang regelmäßig den Kontakt zu zehn verschiedenen Artgenossen ermöglichen. Für unseren Hund sind so viele Begegnungen aber vielleicht mit Stress verbunden. Manchmal übertreiben wir Menschen es auch mit dem Beschäftigungsprogramm. Zu viel Spiel oder Training führt leicht zu einer Überforderung. Kommt dann noch Leistungsdruck für Hund und Mensch hinzu, wie oft im Hundesport der Fall, ist Stress programmiert. Heftige Reaktionen beim Spiel oder im Hundesport, Beschwichtigungssignale oder Übersprunghandlungen sind deutliche Hinweise auf ein Zuviel.
Hundesport ist eine tolle Sache, aber Achtung: Zu viel Training und Leistungsdruck überfordern den Hund. (Foto: R. Maurer)
Stehlen vom Tisch zählt zu den Unarten, die Hunde häufig zeigen. (Foto:Tierfotoagentur.de/S. Schwerdtfeger)
Hat Ihr Hund also genug Ruhephasen? Fast 16 Stunden des Tages zu verschlafen schadet ihm nichts, es liegt sogar in seiner Natur. Auch in den restlichen acht Stunden braucht er keine ständige Ansprache, und laute Geräusche sind für sein empfindliches Gehör nur in Maßen erträglich. Kinder, die beim Spielen und Schmusen mit dem geliebten Hausgenossen kein Ende finden, ständiger Lärm im Haus durch laute Musik und Stimmen, aber auch tägliche Spaziergänge an lauten, viel befahrenen Straßen können die Lebensqualität Ihres Hundes daher stark beeinträchtigen.
Auf der anderen Seite kann aber auch zu viel Ruhe, also Unterforderung, sehr belastend für einen Hund sein. Besteht die einzige Abwechslung des Tages aus Spaziergängen, bei denen jeder für sich gelangweilt vor sich hin geht, wird sich der Hund wahrscheinlich bald selbst die eine oder andere Beschäftigung suchen, die uns gar nicht gefällt. Betteln, klauen, Teppiche anknabbern sind Beispiele für solche Handlungen, die Ausdruck von Stress sind und sich zu massiven Verhaltensstörungen entwickeln können.
Es gilt also, das richtige Maß zwischen Aktion und Ruhephasen für sich und seinen Hund zu finden.
Achtung
Ein Welpe kann besonders leicht über- oder unterfordert werden. Zu lange Spaziergänge, zu viel Spiel, kein oder zu viel Training, zu viele oder zu wenige Eindrücke, mangelnde Prägung, erzwungener Körperkontakt, Lärm, zu frühes und zu langes Alleinlassen, zu raues Spiel oder auch „Mobbing“ durch ältere Hunde – all diese Einflüsse können sich negativ auf sein restliches Leben auswirken. In den ersten Wochen, die ein Welpe bei Ihnen verbringt, sollten Sie also besonders sorgfältig auf die richtige Mischung zwischen Erholung und aktiven Phasen achten. Bedenken Sie dabei, dass ein Welpe noch mehr Ruhe braucht als ein erwachsener Hund.
Welpen brauchen noch mehr Ruhephasen als erwachsene Hunde. (Foto: Tierfotoagentur.de/K.Lührs)
Ernährung als Problemursache
Ernährung als Problemursache
Grundsätzlich ist eine ausgewogene Ernährung wichtig für alle Lebewesen. Daran sollte also niemals gespart werden. Minderwertiges Futter kann Hunde krank machen oder Verhaltensauffälligkeiten begünstigen.
Minderwertiges Fertigfutter lässt sich meistens schon an den Zutaten erkennen. Achten Sie deshalb auf die Inhaltsstoffe. An erster Stelle in der Zutatenliste sollte immer Fleisch stehen. Fleisch ist das Hauptnahrungsmittel für Hunde und der wertvollste Bestandteil des Futters. Fleisch ist nicht zu verwechseln mit tierischen Nebenerzeugnissen, denn das können auch Schnäbel, Federn oder andere tierische Abfälle sein. Diese dienen als Füllstoffe, tragen aber in keiner Weise zu einer gesunden Ernährung bei. In vielen Fertigfuttersorten ist zudem Getreide als Füllstoff enthalten. Leider steht es sogar häufig an erster Stelle der Zutatenliste, obwohl Hunde von Natur aus keine „Körnerfresser“ sind.
Zusätze wie künstliche Konservierungsstoffe (zum Beispiel BHA, BHT und Etoxiquin), Farb-, Aroma- und Lockstoffe, Tierkörpermehl, Zucker oder Stoffe zur Reduzierung des Kotgeruchs haben in einem sehr hochwertigen Fertigfutter ebenfalls nichts zu suchen.
Unbedingt enthalten sein sollten hingegen hochwertige, ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, eine ausgewogene Mischung an Obst und Gemüse sowie Mineralien, Kräuter und Vitamine in der richtigen Menge. Besonders wichtig ist das Calcium-Phosphor-Verhältnis, das etwa 1,2:1 betragen sollte.
Bei der Rohfütterung kann man die Zusammensetzung des Futters selbst bestimmen und an die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes anpassen. (Foto:
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