Mensch versteh mich doch
Tierfotoagentur.de/J. Hutfluss)
Die häufigsten Probleme, die im Zusammenhang mit Futter stehen können, sind Allergien sowie Gelenk- und Knochenerkrankungen. Allergieauslöser ist nachweislich meistens Getreide, vor allem Weizen, Soja und Mais, aber auch andere Bestandteile des Futters kommen als Verursacher infrage. Symptome einer Futtermittelallergie sind unter anderen Juckreiz, stumpfes Fell, Schuppenbildung, Durchfall, Erbrechen, ekzemartige Hautveränderungen und übermäßiges Lecken. Aber nicht nur der Körper kann auf Futter allergisch reagieren, auch sogenannte Zerebralallergien – also das Gehirn betreffende Allergien – werden beschrieben. Diese können im Gehirn zu Fehlfunktionen führen und sich in verschiedensten Verhaltensauffälligkeiten äußern.
Häufiges Kratzen kann auf eine Futtermittelallergie hindeuten. (Foto:Tierfotoagentur.de/I. Felgenhauer)
Wer eines der beschriebenen Probleme bei seinem Hund beobachtet, sollte dessen Ernährung kritisch prüfen und eine Ernährungsumstellung in Betracht ziehen. Bei Verdacht auf eine Allergie können eine Ausschlussdiät (verdächtige Inhaltsstoffe werden über einen gewissen Zeitraum weggelassen und es wird beobachtet, ob sich eine Verbesserung einstellt) oder ein Allergietest beim Tierarzt Klarheit bringen.
Eine gute Möglichkeit, die Futterzusammensetzung selbst zu bestimmen, ist die Rohfütterung. Meine eigenen Hunde werden mit Rohfleisch, Gemüse, Kartoffeln und einigen Zusätzen wie Kräutern und Algen sowie hochwertigen ungesättigten Ölen und Mineralien gefüttert. Das Verhältnis von Fleisch zu Gemüse und Kohlehydraten sollte bei der Rohfütterung in der Regel 2:1 betragen. Neben Kartoffeln sind übrigens glutenfreie Pseudogetreide wie Amaranth oder Buchweizen geeignete Kohlehydratlieferanten.
Bei Verhaltensauffälligkeiten kann man probeweise über einen gewissen Zeitraum den Anteil an Kohlehydraten erhöhen und den Fleischanteil verringern, sodass das Verhältnis nun ein Drittel Fleisch zu zwei Drittel Kohlenhydraten beträgt. Manchmal bringt das eine Verbesserung. Zeigen sich durch eine Futterumstellung auch nur kleinste positive Veränderungen im Verhalten, lohnt es sich, diesen Weg weiter zu verfolgen.
Wichtig
Futterumstellungen sollten immer über einen längeren Zeitraum vorgenommen werden. Einen plötzlichen Wechsel vertragen viele Hunde nicht. Verringern Sie über mehrere Tage hinweg nach und nach die Menge an gewohntem Futter und fügen Sie im selben Maß neues Futter hinzu. So kann sich der Hundekörper langsam an die Umstellung gewöhnen.
Wir gehen mit unserem Hund eine Art Lebenspartnerschaft ein und „vereinbaren“ Regeln, an die er sich halten soll. (Foto: Tierfotoagentur.de/M. Wegner)
Ein kleines Wort zu Dominanz, Rudelchef und Rangordnung
Ein kleinesWort zu Dominanz, Rudelchef und Rangordnung
Ich schreibe bewusst: „Ein kleines Wort“, denn gerade in dieser Frage gehen die Meinungen stark auseinander. Dieses Thema ausführlich zu behandeln, bedarf es eines eigenständigen Buches, und es wurde darüber auch schon viel geschrieben und veröffentlicht. Ich persönlich bin der Ansicht, dass Hunde nicht permanent versuchen, ihre Position in ihrem „Menschenrudel“ zu verbessern. Wir bilden mit unserem Hund kein Rudel (wir sind nicht seinesgleichen), sondern eine soziale Gemeinschaft. Wir gehen eine Art Lebenspartnerschaft mit ihm ein und stellen im Zusammenleben eine soziale Struktur auf, eine Art Rangordnung oder besser gesagt Hausordnung, an die er sich halten soll: nicht die Katze jagen, das Geschäft nicht im Haus erledigen, Besucher nicht anspringen und vieles mehr. Wobei wir bedenken sollten, dass wir mit menschlichen Maßstäben messen. Manche der von uns unerwünschten Verhaltensweisen sind aus Sicht unseres Hundes vollkommen normale Reaktionen. Wir dürfen von ihm deshalb kein menschliches Verständnis für unsere Regeln erwarten, sondern müssen ihm durch geeignete Übungen und in seiner Sprache vermitteln, dass sich das Einhalten unserer Hausordnung lohnt.
Hunde sind Opportunisten und von Natur aus immer auf ihren eigenen Vorteil aus. Das bedeutet aber nicht, dass sie unbedingt die Herrschaft übernehmen wollen. Wenn wir Vertrauen schaffen, indem wir ihnen einen sicheren Platz in der Familie zuweisen und ihnen klare Strukturen bieten, haben sie gar keinen Grund, unsere Position infrage zu stellen.
Wem gehört das Sofa?
Im Zusammenhang mit sogenannten „Dominanzproblemen“ wird häufig
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