Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen einschätzen und überzeugen

Menschen einschätzen und überzeugen

Titel: Menschen einschätzen und überzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiziana Bruno , Gregor Adamczyk , Martina Gessner
Vom Netzwerk:
h., wie wir uns selbst wahrnehmen. Wir haben einen ganz bestimmten Eindruck von unseren Eigenschaften und Fähigkeiten und davon, wie wir auf andere wirken.
    Unser Selbstbild entscheidet über unser Selbstwertgefühl. Haben wir ein positives Selbstbild, verfügen wir über ein positives Selbstwertgefühl. Ein negatives Bild von uns selbst geht mit Minderwertigkeitsgefühlen einher. In der Folge meiden wir soziale Kontakte und entwickeln Ängste. Unser Selbstwert ist also die subjektive Bewertung unserer eigenen Persönlichkeit. Was wir tun, wird immer auch von unserem Selbstwert gesteuert: Er bestimmt die Zufriedenheit mit uns selbst und beeinflusst, ob wir Erfolg oder Misserfolg haben. Er bedingt, wie wir anderen gegenüber auftreten und was wir von uns zeigen. Wenn wir uns als Versager betrachten, werden wir immer wieder Aktivitäten kreieren, in denen wir versagen können.
    Wie wir unseren Selbstwert schützen
    Reden andere schlecht über uns oder kritisieren uns, fühlen wir uns oft in unserem Selbstwert getroffen. Grundsätzlich versuchen wir dann, unser Selbstwertgefühl zu stärken bzw. zu schützen. So entspringt manch irrational erscheinende Reaktion dem Bedürfnis, den eigenen Selbstwert zu erhöhen.
    Beispiel: Angriffe auf den Selbstwert
    Herr Mertens und Frau Bauer reden seit längerem nicht mehr miteinander. Herr Mertens hatte im Gespräch mit einer gemeinsamen Kollegin Frau Bauer als „Klatschtante“ bezeichnet. Dies war Frau Bauer zu Ohren gekommen. Im Gegenzug enthält sie nun Herrn Mertens wichtige Informationen vor. Sie empfindet sein Lästern als unverschämt und (unbewusst) als Angriff auf ihren Selbstwert.
    Auch Sie werden schon beobachtet haben, dass manche Kollegen nicht mehr miteinander sprechen und vielleicht nur noch schriftlich kommunizieren. Arbeitsprozesse verzögern sich, die Qualität leidet. Der im Selbstwert getroffene Mitarbeiter will mit seinem veränderten (destruktiven) Verhalten demonstrieren, dass er Macht ausüben kann. Er will sich bewusst am anderen rächen, ihn treffen oder ihm Schaden zufügen, um selbst wieder besser dazustehen. Im Umgang mit anderen sollten wir dieses Grundbedürfnis, den Selbstwert zu schützen, immer im Auge behalten.
    Wichtig
    Viele (Handlungs-)Entscheidungen werden nicht wirklich aufgrund rationaler Überlegungen getroffen, sondern haben vielmehr mit der Beziehungsqualität zwischen den Beteiligten zu tun. Überprüfen Sie daher immer wieder, wie es um diese bestellt ist, und sprechen Sie Ihre Eindrücke offen aus.
    Gestalter oder Opfer
    Welchen Einfluss schreiben Sie sich selbst zu? Sind Sie eher der Aktive, der Gestalter, der sich seiner Wirkkraft bewusst ist, oder der Passive, der sich eher als Opfer betrachtet und kaum Einfluss auf die Umwelt nehmen kann? Der GestalterhatSätze wie „Nur wer fleißig und diszipliniert arbeitet, kann Erfolg haben“ verinnerlicht, während ein Mensch in der Opferhaltung davon überzeugt ist: „Ich kann eh nichts machen“.
    Beispiel: Aktiv und passiv
    Herr Fischer und Herr Weiß besitzen beide ein Restaurant mit anschließendem Biergarten. Da der Sommer gerade verregnet ist, bleibt der Biergartenbetrieb weit unter den Erwartungen. Herr Fischer beschließt, besondere Events anzubieten, um dennoch Kunden in sein Lokal zu locken. Herr Weiß zieht sich dagegen in die Jammerrolle zurück, weil er das Wetter ja nun wirklich nicht beeinflussen kann.
    In der Gestalterrolle nehmen Sie nicht nur die widrigen Umstände wahr, sondern suchen nach Auswegen. Sie nehmen Dinge, die Sie nicht ändern können hin, und lenken Ihre Aufmerksamkeit auf die Bereiche, die Sie steuern können. In der Opferrolle sind Sie dagegen nur auf die negativen Aspekte fokussiert – und damit blockiert. Dass diese gegenläufigen Einstellungen gerade im beruflichen Kontext zu Konflikten führen können, liegt auf der Hand. Die einen sehen sich dann als diejenigen, die die Firma retten, die anderen werden als Blockierer gesehen, die nur ständig jammern und sich nicht verändern wollen.
    Einstellungen bei beziehungsorientierten Menschen
    Gemeinsam ist den menschenorientierten Personen, dass sie positive Beziehungen zu anderen Menschen unterhalten wollen, denn Beziehungen werten sie als Bereicherung. BeimExtravertierten zeigt sich diese Einstellung in einem großen Bekanntenkreis, während der Introvertierte eher einen kleinen vertrauten Freundeskreis und den Familienzusammenhalt pflegt. Gemeinschaftliches Handeln empfinden beide

Weitere Kostenlose Bücher