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Menschen im Mond

Menschen im Mond

Titel: Menschen im Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Keyen
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wieder hinunter in die Schatzräume.
    Als sie die dritte Truhe nach oben bringen wollten, kamen sie gerade noch die Treppe hinauf bis zu dem breiten Gang, der zur Halle führte. Als sie die oberste Stufe erreichten, wimmelte es plötzlich vor ihnen von Mondmännern, die von der Halle, vom entgegengesetzten Ende und aus irgendwelchen Quergängen heranstürmten.
    Bill Brown reagierte eben noch schnell genug. Er ließ die Truhe einfach fallen, riß die Maschinenpistole herum und schoß los. Robert Monnier kam eine Kleinigkeit später nach. Die Welle der Angreifer flutete zurück.
    „Das habt ihr euch so gedacht“, knurrte Bill Brown. „Jetzt gleich hinterher, Monnier. Wir stehen hier strategisch ungünstig. Sie können den Gang blockieren und uns vielleicht sogar die Treppe hinunterdrücken. Dann ist der Spaß vorbei.“
    Robert Monnier griff wortlos nach dem Traggriff der Truhe.
    Der Gang vor ihnen war jetzt leer, doch wenige Meter vor dem Ende des Ganges änderte sich die Situation wieder schlagartig. Plötzlich wurde die Gangmündung durch Mondmänner blockiert, die offensichtlich zum Angriff entschlossen waren, und hinter ihnen wimmelte es in der Halle von Mondleuten.
    Die beiden Männer setzten die Truhe ab und jagten eine Salve hinaus. Die Gangmündung wurde frei.
    Sie trugen die Truhe einige Meter weiter bis dicht an die Gangmündung heran, aber dann wurde es höchste Zeit, sie wieder fallen zu lassen und zu schießen. Die Flut drängte wieder gegen sie an, und diesmal schienen die Mondleute entschlossen zu sein, nicht locker zu lassen.
    „Verdammt!“ fluchte Bill Brown gereizt. „Jetzt wollen sie uns fertigmachen. Wir müssen hier heraus. Nehmen Sie Deckung!“
    Unmittelbar danach zündete er eine der Nervenbomben und warf sie geschickt um die Gangecke herum. Einige Sekunden später erfolgte die Detonation. Die Bombe hatte an der anderen Seite der Halle ein Chaos geschaffen, und der Schock staute die Mondleute gegen den Gang.
    Robert Monnier kam schon nach. Er warf seine Bombe über die Köpfe der Angreifer hinweg.
    „Deckung!“ brüllte Bill Brown, und riß ihn herunter, denn ihm war plötzlich aufgefallen, daß Monnier reichlich spät und einfach geradeaus geworfen hatte.
    Robert Monnier knickte ein, stolperte, fiel um. Einer der Millionen vergifteter Splitter hatte ihn getroffen.
     
    *                     *
    *
     
    In der Rakete vergingen die Minuten sehr langsam, nachdem Bill Brown und Robert Monnier im Schloß verschwunden waren. Philip Dooley blieb auf seinem Platz stehen und Dudley Digges blieb sitzen, wo er saß. Er malte sich träumerisch aus, was er mit einer Ladung Diamanten alles anstellen konnte, während Philip Dooley Schritt für Schritt überlegte, wie er diesen Männern am besten beikommen konnte.
    Er besaß einen scharfen Instinkt und ein trainiertes Gehirn. Ein kurzes Schweigen, ein Austausch von Blicken und eine leere Redensart genügten für ihn. Bill Brown, Robert Monnier und Dudley Digges hatten etwas untereinander abgesprochen, von dem er nichts 7 wissen sollte. Und er sollte nichts davon wissen, weil es gegen ihn ging.
    Sie waren nicht dumm, wenigstens nicht Brown und noch weniger Monnier. Sie wußten, daß er ihnen Schwierigkeiten bereiten konnte, sobald sie auf die Erde zurückgekehrt waren. Sicher, sie hatten die IDC und einflußreiche Freunde vom Präsidenten an abwärts für sich, aber er konnte das Gesetz, die Behörden und die Öffentlichkeit für sich in Anspruch nehmen. Der korrekte Vertreter seines Staates, der seine Hände sauberhielt! Das zog immer. Und die anderen wollten ja gerade auf ihre Rückendeckung verzichten. Plünderer konnte niemand decken. Wenn sie Diaselen und Kisten voll Juwelen mit zur Erde nahmen, um sich privat zu bereichern, so waren sie darauf angewiesen, daß er, Philip Dooley, schwieg und beide Augen zukniff.
    Sie wußten es.
    Und sie konnten sich ausrechnen, daß er nicht schweigen würde.
    Das bedeutet, daß sie ihn zum Schweigen bringen mußten, bevor sie die Erde wieder erreichten.
    Hart, aber konsequent. Dudley Digges hatte in seiner Einfalt wohl schon kaum soweit gedacht, aber die beiden anderen bestimmt. Und er konnte zunächst nichts dagegen unternehmen, denn er konnte die Rakete nicht bedienen. Digges würde sich aber wohl kaum zwingen lassen, jetzt gleich ohne die beiden anderen zu starten.
    Er verzichtete auf weitere Überlegungen, und Dudley Digges versagte sich weitere Träumereien, als sich vor ihnen das Gelände

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