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Menschen im Mond

Menschen im Mond

Titel: Menschen im Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Keyen
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allmählich füllte.
    „Ganz schöner Verein“, brummte Dudley Digges bedenklich, nachdem er sich das eine Weile angesehen hatte. „Lange dauert es nicht mehr, dann überlaufen sie uns. Was meinen Sie, Leutnant?“
    „Wir werden schießen müssen“, erwiderte Philip Dooley ausdruckslos. „Im übrigen können wir doch wohl jederzeit aufsteigen?“
    Dudley Digges drehte sich weiter herum und warf ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Etwas später, während er seine Waffen kontrollierte, murmelte er:
    „Können schon, Leutnant, aber wir müssen auf die beiden anderen warten. Und wir müssen das Portal freihalten. Wenn wir die Mondmenschen bis hier heranlassen, sitzen die beiden in der Falle und können nicht wieder heraus.“
    „Vielleicht können sie das jetzt schon nicht mehr. Sie hätten schon längst zurück sein müssen.“
    Dudley Digges überlegte sich das, dann schüttelte er den Kopf.
    „Das kann man nicht sagen, Leutnant. Wir wissen noch nicht einmal, wie lange sie brauchen, um an die Schätze heranzukommen. Und der Chef würde schießen. Das ist keiner von denen, die leicht in die Knie gehen.“
    „Also gut“, sagte Philip Dooley gleichgültig, „öffnen Sie die Schleuse. Es ist besser, wenn wir jetzt sperren.“
    Sie begannen, vor die Füße der anrückenden Mondleute zu schießen.
    Sie konnten sich sogar weiter dabei unterhalten.
    „Sie sind vermutlich gegen dieses Mondklima empfindlich, Digges“, plauderte Philip Dooley beiläufig. „Sie haben sich verändert. Solange ich Sie kenne, waren Sie immer ein guter Mitarbeiter, aber jetzt scheinen Sie nicht mehr das richtige Gefühl für Ihre Pflicht zu haben.“
    Dudley Digges grinste verlegen.
    „Hm, das Klima ist es nicht, Leutnant. Die Steine, verstehen Sie. Unsereins hat nur einmal in seinem Leben eine Chance.“
    „Ich weiß, aber ich frage mich, ob es wirklich eine Chance ist. Glauben Sie nicht, daß sich manche Leute fragen werden, warum Chiefsergeant Dudley Digges plötzlich seinen Abschied nimmt? Und wenn dann dieser Digges plötzlich den Millionär spielt und riesige Diamanten vorweist …“
    Dudley Digges wurde es unbehaglich zumute.
    „Na ja, aber die Welt ist groß. Ich brauche ja nicht gerade in den Staaten zu leben. Und andere Leute sind auch reich. Wenn Sie uns nicht verraten …“
    „Verraten? Sie wissen, daß ich Meldung machen müßte. Und wenn Sie sogar soweit gehen, daß Sie meine Befehle nicht ausführen …“
    „Wieso denn?“ fragte Dudley Digges mürrisch. „Sie wissen doch, daß ich alles für Sie tue. Wenn aber Mr. Brown nun einmal General ist, dann muß ich ihm gehorchen, sonst nimmt er mich hoch, wenn wir zur Erde zurückkommen. Und wenn es ein General für richtig hält, von hier eine Kleinigkeit mitzunehmen …“
    „Schenken Sie sich das“, unterbrach Philip Dooley kalt. „Ich bin davon überzeugt, daß Sie sich genug Gründe zurechtgelegt haben. Wir werden die Splitterbomben brauchen.“
    Die Sperrlinie hielt nicht mehr. Die graue Flut schoß plötzlich nach vorn, als hätten die Zehntausende einen Befehl erhalten. Die Mondmänner begannen zu laufen, und bevor die erste Bombe hinausflog, wimmelte es um die Rakete herum von ihnen, und jetzt kamen die zierlichen Gestalten sogar aus dem Portal herausgeströmt.
    „Gehen Sie an Ihren Platz. Wir müssen aufsteigen“, befahl Philip Dooley eisig.
    „Na na. Die sind wohl ein bißchen verrückt? Haben die noch immer nicht gemerkt, daß sie gegen uns nicht ankommen?“
    Unten sah es nicht danach aus. Die Flut brandete heran.
    „Sie haben es noch nicht gemerkt“, höhnte Philip Dooley kalt. „Und sie werden es nicht merken. Wahrscheinlich sind sie trainiert worden und wollen auch Helden sein. Falls es bei Ihnen nicht weit genug reicht, Digges – sie werden mit ihren bloßen Händen die Rakete kippen.“
    „Wir können immer noch die Lithiumbomben einsetzen, Leutnant.“
    „Die Lithiumbomben nützen uns erst etwas, wenn wir aufgestiegen sind. Also los.“
    Er beugte sich aus der Deckung heraus und warf die nächste Nervenbombe in das graue Gewoge hinunter.
    „Wir müssen auf die anderen warten“, blieb Dudley Digges stur.
    „Auf die anderen?“ fuhr Philip Dooley ihn an. „Sehen Sie denn nicht, was los ist? Sie haben das Portal und die Halle. Die beiden kommen nicht mehr heraus, selbst wenn sie noch leben.“
    Dudley Digges lauschte auf die Geräusche, die aus dem Schloß kamen.
    „Die leben noch. Das war eben eine Bombe.“
    „Ach, das wird nichts

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