Menschen im Mond
nicht, was es bedeutet, aber Sie werden es noch begreifen, falls Sie Schwierigkeiten bereiten. Sie werden vor allem dafür sorgen, daß uns endlich wieder unser Fahrzeug zur Verfügung steht. Bis jetzt haben wir nur Ausreden gehört. Die Rakete wird entweder innerhalb einer Stunde hier sein, oder wir werden sie uns holen. Ist das klar?“
„Keine Ausreden!“ antwortete Mabambolo fast höhnisch. „Technische Schwierigkeiten! Unsere Techniker besitzen zuwenig Erfahrung.“
„Wir werden sie ihnen verschaffen“, versprach Philip Dooley kalt.
Und dann brachte er es fertig, Mabambolo zu einem Geständnis zu zwingen. Dieser gab zu, den König umgebracht zu haben, um sich den Weg frei zu machen. Er hatte James B. Connor erschossen, während dieser schlief, nicht zuletzt in der Hoffnung, in seinen Taschen eine der Kugeln zu finden, die im Königsschloß so gewirkt hatten. Er hatte sie als Waffe gegen die Männer verwenden wollen, sobald er ihre Hilfe nicht mehr benötigte, denn auch er hatte nie beabsichtigt, sie zur Erde zurückzulassen. Er hatte die technischen Schwierigkeiten frei erfunden, um zu verhüten, daß die Männer wieder in den Besitz ihres Fahrzeugs kamen. Die Rakete befand sich direkt unter dem Flugplatz in einer unterirdischen Halle und konnte jederzeit wieder nach oben befördert werden. Doch waren die Mondtechniker tatsächlich außerstande, sie zu bedienen.
Das genügte.
Minuten später verließen die vier Männer die Halle. Dudley Digges trug Mabambolo unter dem Arm. Den zweiten Mondmann hatte Mabambolo mit Aufträgen weggeschickt.
Die vier Männer marschierten eine Stunde lang durch die Straßen der Stadt, die Hände an den Waffen und bereit, schneller zu sein, als irgendwelche Angreifer. Sie bekamen jedoch niemand zu sehen. Die Straßen blieben still und leer, als wäre die Stadt restlos ausgestorben.
Sie erreichten den Platz, auf dem sie gelandet waren, ohne Zwischenfall. Die Rakete stand auf einem versenkbaren Stück Boden, als wäre sie die ganze Zeit über dort gestanden. Sie war unbeschädigt und immer noch verschlossen. Auch im Innern war keine Veränderung feststellbar. Bill Brown setzte sich sofort in seinen Liegesessel, ließ die Düsen anlaufen und überzeugte sich, daß alles in Ordnung war, während er gleichzeitig die Rakete von dem Fahrstuhl herunterbrachte.
Er atmete tief auf, als er sich zu den anderen umdrehte, und seine Erleichterung spiegelte sich in den anderen Gesichtern.
„Ich halte es für das Beste, wenn wir sofort starten“, meinte Philip Dooley.
„Wollten Sie nicht hierbleiben?“ erkundigte sich Robert Monnier verbindlich wie immer.
„Jetzt nicht mehr. Ich übersehe die Situation nicht mehr. Es ist besser, wenn ich die Regierung verständige. Bringen Sie Mabambolo hinaus, Digges.“
Dudley Digges rührte sich nicht. Nach einer Pause sagte er langsam:
„Noch nicht, Leutnant. Ich glaube, wir brauchen ihn noch. Oder nicht, Chef?“
Bill Brown schwieg. Die anderen schwiegen auch.
„Ich denke, wir brauchen ihn noch“, entschied Bill Brown endlich mit einer gewissen Schwerfälligkeit, um sich dann an Philip Dooley zu wenden. „Sie wollen also nicht hierbleiben?“
„Nein.“
Bill Brown überlegte, während seine Augen in dem Gesicht Dooleys suchten. „Das ist so eine Sache. Was meinen Sie, Monnier?“
„Was soll das?“ fragte Philip Dooley scharf.
„Keine Aufregung, Leutnant“, dämpfte Monnier höflich. „Sie wissen ja, daß ich nicht mit leeren Händen zurückkommen kann. Die Herren von der IDC würden äußerst erstaunt sein, wenn ich nicht wenigstens einige Proben des hiesigen Diaselens mitbringen würde. Und wenn ich nicht irre, möchten die anderen Herren auch nicht mit leeren Händen abreisen.“
„Ich verstehe“, sagte Philip Dooley verächtlich. „Ein bißchen plündern, nicht wahr? Aber meinetwegen, solange unsere Rückkehr nicht gefährdet wird.“
Die anderen schwiegen. Nach einer spürbaren Stille raffte sich Bill Brown zu einer gewissen Munterkeit auf.
„Unsere Rückkehr gefährden? Wieso denn? Sind wir Anfänger? Also ich denke, am einfachsten ist es, wenn wir uns einmal die Schatzkammer des Königs ansehen. Dort finden wir alles, was wir brauchen. Was meinen Sie, Mabambolo?“
„Oh, Sie finden bestimmt alles, was Sie wünschen.“
„Sie sind hoffentlich noch bei Verstand, Brown“, vergewisserte sich Philip Dooley. „Die Schatzkammern liegen unter dem Schloß. Wenn Sie dort ein dringen, liefern Sie sich den Mondleuten
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