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Menschen im Mond

Menschen im Mond

Titel: Menschen im Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Keyen
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überwölbten Raum hinein und brach sich tausendfach auffunkelnd an den Schätzen des Mondes.
    Mabambolo verschwand, ohne daß die beiden Männer es bemerkten.
    Sie drangen zögernd in die Schatzkammern ein.
    Sie sahen nur das, was der gleitende Schein ihrer Lampen bloßlegte, aber selbst das schon übertraf alle ihre bisherigen Vorstellungen. Die Mondkönige mußten seit Jahrtausenden Schätze angesammelt haben. Sie sahen Tausende und aber Tausende von Geräten, figürlichen Darstellungen, Götterstatuen und Gegenständen aller Art aus Gold, Platin und unbekannten Substanzen, durchsetzt mit den prächtigsten Edelsteinen, sie sahen ganze Gewölbe voll Diaselen und Hunderte von Truhen und offenen Kisten, die bis obenan mit geschliffenen und ungeschliffenen Edelsteinen aller Art angefüllt waren.
    Bill Brown blieb stehen und sagte rauh:
    „Ich halte es für besser, wenn wir umkehren. Das scheint noch in alle Ewigkeit so weiterzugehen.“
    „Einverstanden“, erwiderte Robert Monnier heiser.
    „Gut. Wir nehmen uns weiter vorn mit, was wir brauchen. Ihr Diaselen wird ja keine Mühe bereiten, aber bei meinen Steinen müssen wir uns schon an die Kisten halten, die noch tragbar sind.“
    Robert Monnier nickte. Sie gingen zurück. Als sie den Ausgang vor sich sahen, blieb Brown wieder stehen.
    „Dort vorn ist der Ausgang. Nehmen wir zuerst Ihren Anteil.“
    Monnier nickte abermals und kehrte wieder um. Zwei Gewölbe weiter zurück wies er auf das aufgestapelte Diaselen.
    „Am besten einige Blöcke, das ist am rationellsten.“
    „Sicher“, grinste Bill Brown. „Daran haben Sie Ihr Leben lang zu beißen. Ein Glück, daß das Zeug nicht schwer ist. Nein, die nicht, Monnier. Wir bringen sie nicht in die Rakete. Der Einstieg ist nicht breit genug. Hier, das ist das richtige Format.“
    Sie luden sich jeder einen rohgeschnittenen Block auf und trugen ihn hinaus. Der Transport durch den Gang bis zur Treppe bereitete einige Schwierigkeiten. Sie mußten rückwärts hinaus und die Blöcke hinter sich herziehen.
    Nachdem sie die Halle durchquert hatten, wollte Monnier zur Rakete hinaus, aber Bill Brown hielt ihn noch vor dem Ausgang fest und wies auf die Wand neben dem Portal.
    „Ich denke, wir werden das Zeug hier stapeln, bis wir alles oben haben. Dann können wir die Rakete in einem Zug beladen.“
    Robert Monnier blickte ihn forschend an.
    „Sie wollen niemand in Versuchung bringen, nicht?“
    „Kluges Kind! Nichts gegen Digges, aber Dooley hat ihn ganz schön in der Hand. Eine Kiste voll Diamanten wiegt zwar immer noch schwerer als ein Befehl Dooleys, aber wenn er eine Kiste voll schon sicher an Bord hat – also wie gesagt, man soll niemand in Versuchung führen.“
    Sie setzten das Diaselen ab und gingen zurück. Sie brauchten unten nicht lange zu suchen. Bill Brown wählte eine kleine Truhe aus, die bis zum Rand mit ungewöhnlich großen Diamanten angefüllt war. Sie füllten sich außerdem noch ihre Taschen aus einer Nachbartruhe und trugen dann die Truhe nach oben. Sie besaß ihr Gewicht und holte den Männern den Schweiß aus der Poren.
    Trotzdem kehrten sie sofort um, nachdem sie die Truhe oben abgesetzt und ihre Taschen geleert hatten. Je mehr sie in die Rakete laden konnten, desto besser. Der Verlust von Gorman und Connor bedeutete einen Zuladungsgewinn von drei Zentnern, den sie nach Möglichkeit ausnützen wollten.
    Als sie wieder nach oben kamen – diesmal mit einer Truhe voll auserlesener Smaragde – hörten sie draußen das schnelle Tacken von Schüssen. Das veranlaßte sie, vor das Portal zu treten.
    Die Rakete stand noch immer fünfzig Meter vor dem Portal. Um sie herum war der Platz noch leer, aber hundert Meter jenseits der Rakete schob sich eine halbkreisförmige Flut von Mondmännern heran. Das Gelände war jetzt bis zur Stadt hinüber ein grauer, unruhiger See von Köpfen. Das waren nicht Tausende, sondern Zehntausende, die sich da zusammendrängten. Sie schienen jedoch keine Angriffsabsichten zu haben. Das war mehr eine Menge, die stehen und warten wollte, aber durch immer neue Zuströme von hinten weiter nach vorn gedrückt wurde.
    „Das sieht übel aus“, sagte Robert Monnier.
    „Eine Kiste voll bringen wir schon noch herauf“, beruhigte Bill Brown. „Sie hören ja, daß die beiden noch Warnschüsse abgaben. Sie haben noch nicht einmal die Nervenbomben geworfen. Das bedeutet, daß wir noch eine Menge Zeit haben.“
    „Hm, wie Sie meinen.“
    Die beiden Männer kehrten um und stiegen

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