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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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sich mit einer Neutronenpistole vernichtet. Und ich glaube, es wäre eine unverzeihliche Grausamkeit, ihn abermals wiederherzustellen …“
     
    In der folgenden Nacht zerschmetterten die geheimnisvollen Kriechgeschöpfe dreimal soviel Menschen wie in der vorangegangenen. Aber noch viel, viel mehr Morde wurden mit anderen Mitteln verübt …
    Meldungen wie diese waren an der Tagesordnung:
    Atom-Ausrüstung unbekannter Herkunft aufgefunden! Verborgen in einem Tiefkeller der City, wurde ein geheimnisvoller Energiegenerator entdeckt, der zwar wesentlich kleineren Maßstabs, aber nach dem gleichen Prinzip konstruiert ist wie die Generatoren, die als Antriebsaggregate der Transgalaktischen Raumschiffe Verwendung finden sollen. Allem Anschein nach ist das aufgefundene Gerät für Zerstörungszwecke bestimmt. Sachverständige halten es für eine Strahlenwaffe von so abnorm hohem Wirkungsgrad, daß sie einmütig von Erprobungen abrieten. Was liegt zugrunde? Eine Verschwörung der Androiden? Oder der Menschen? Seitens der Regierung wurden schärfste Ermittlungen verfügt, ebenso die Demontage und sorgfältige Prüfung des Gerätes.
    Und Tom Granger, der sich neuerdings einer offiziösen Bestallung mit nicht recht erkennbaren Vollmachten erfreute, hielt Radioansprachen:
    „…. Androiden – mögt ihr inzwischen auch hundertzwanzig Millionen geworden sein, gemessen an unserer Zahl ist die eure immer noch gering. Ihr könnt gegen uns nicht gewinnen! Wir aber sind bereit, euch in Frieden aufzunehmen und dafür Sorge zu tragen, daß ihr in echte Menschen umgewandelt werden!“
    Gegen Schluß einer dieser Ansprachen rief Ed Dukas im Radiostudio an, um Granger zu erreichen. Es dauerte eine Weile, bis der prominent gewordene Agitator an den Apparat kam. Daß er sich überhaupt dazu herbeiließ, geschah zweifellos nur mit Rücksicht auf Eds verwandtschaftliche Beziehung zu Mitchell Prell.
    „Hören Sie, Granger“, sagte Ed. „Denken Sie nicht, daß ich Sie beleidigen will. Ich meine nur – es kann zu nichts Gutem führen! Das ist keine bloße Vermutung, ich habe die Folgen bereits mit eigenen Augen gesehen! Für einige mögen Sie als der große Führer gelten, Granger. Vielen anderen jedoch bedeuten Sie weit weniger. Tun Sie der Menschheit diesen Dienst: Bitte, Granger, treten Sie für eine Weile ab, verschwinden Sie, gönnen Sie sich einen langen Urlaub an einem stillen, unbekannten Ort!“
    Ed sprach verzweifelt und halbwegs von der Hoffnung erfüllt, daß dieser Appell vielleicht Erfolg haben könnte.
    „Dukas, war das Ihr Name, ja?“ gab Granger spöttisch zurück. „Woher kenne ich Sie, mein Lieber? Richtig, richtig, jetzt fällt es mir ein, der junge Mann, der die große Zukunft bedingungslos anbetet. Tja, Dukas, natürlich will ich gerne mal wieder mit Ihnen plaudern, sobald ich etwas mehr Zeit habe. Ich erkenne ja, daß Sie immer noch ein wenig Belehrung nötig haben. Was waren Sie doch für ein gläubiger Anbeter alles Neuen, Dukas! Aber jetzt ist Ihnen ein wenig angst geworden, wie?“
    „Ja, mir ist angst geworden“, bekannte Ed gefaßt. „Und wenn Sie nicht solch ein Narr und Fanatiker wären, Granger, dann müßten Sie begreifen, daß hundertzwanzig Millionen Androiden nicht schwach sind! Und daß man sie nicht mit herablassenden Redensarten überwältigen kann! Sie …“
    „Ich habe zu tun. Leben Sie wohl, Dukas“, unterbrach Granger und beendete die Verbindung.
    Ed legte den Hörer auf. War solch hochmütiger Unverstand nicht einfach unbegreiflich? War nicht zu befürchten, daß der gleiche hochmütige Unverstand vielleicht doch als Triebfeder vieler blutiger Greueltaten wirkte? Daß Granger aus agitatorischen Gründen mitbeteiligt war an der Erschaffung und dem Einsatz der Vitaplasmamonstren, die Nacht für Nacht immer mehr Menschen zerschmetterten? Sollte man nicht als nächstes herauszufinden versuchen, wer diese Monstren gegen die Menschen losschickte, wer ihren Einsatz dirigierte?
    Beim Nachdenken erinnerte sich Ed des alten Abel Freeman – Freeman mochte es inzwischen vielleicht zu einer Art Führer unter seinesgleichen gebracht haben … Er erkundigte sich nach Freemans Wohnung, mußte aber, als er dorthin kam, feststellen, daß Freeman schon vor längerer Zeit mit unbekanntem Ziel fortgezogen war.
    „Wahrscheinlich ist auch Freeman irgendwohin in die Berge oder die Wälder gegangen, wie so viele seiner Art“, meinte Barbara, als Ed ihr und Les von seinem neuen Plan erzählte. „Wir

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