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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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habe mich geirrt. Wie soll die Menschheit bestehen können gegen diese Wesen, die sich unkontrollierbar unter sie mischen? Diese Wesen, die stärker und ohne alle Skrupel sind? Was könnten wir mit unseren schwachen Kräften tun?“
    Er erinnerte sich an Zwischenfälle, von denen er gehört hatte, an vorläufig noch unbedeutende Tumulte hier und dort. Er erinnerte sich gewisser öffentlicher Verlautbarungen, in denen Spezialisten wie Guido Schaeffer zugaben, daß Fehler unterlaufen wären, aber gleichzeitig versicherten, sämtliche Maßnahmen seien getroffen, um am Ende alles zu befriedigenden Ergebnissen für jedermann zu führen. Das hörte sich vertrauenerweckend an, gewiß. Wie aber, wenn man insgeheim Zweifel hegte, ob nicht schon mancher dieser berühmten Wissenschaftler aus naheliegenden egoistischen Gründen die eigene alte Körperlichkeit gegen eine neue aus dem widerstandsfähigeren Material eingetauscht hatte?
    „Ich bin dafür“, erwiderte Ed langsam und betont und hielt Barbaras ernstem, fragendem Blick stand, „vernünftig zu sein und vernünftig zu handeln. Was wir mit unseren schwachen Kräften dagegen tun können, ist dies: Wohin wir auch kommen, überall und jederzeit für die Vernunft, aber gegen Haß, Furcht und Wut zu agitieren! Vor unseren Freunden, vor Leuten, die wir dafür gewinnen müssen, daß sie uns anhören, in den Straßen und Parks, überall. So unbedeutend unser Bemühen erscheinen mag, vielleicht kann es hellen!“
    Feierlich reichten sich die drei Freunde die Hände und begannen einen genauen Plan auszudenken.
     
    3. Kapitel
     
    Nach Hause zurückgekehrt, fand Ed Dukas in einem populärwissenschaftlichen Magazin einen Artikel, den er mit besonderer Aufmerksamkeit las. Es ging darin um die Frage, ob es möglich wäre, mit Hilfe von Vitaplasma auch Lebewesen von ganz neuer, bisher unbekannter Form zu erschaffen, nach einem Entwurf oder einer Art Konstruktionszeichnung, wie es beim Bau von Maschinen oder Apparaten geschah. Ein Lebewesen mit dem Herzen hier, den Lungen und den übrigen Organen an den entsprechenden Stellen, mit einem natürlich funktionierenden Nervensystem. Und vielleicht mit einem festen Schuppenpanzer um den langen Kriechkörper. Der Verfasser sah keinen Grund, weshalb es nicht möglich sein sollte …
    Welch gräßlicher Gedanke! Doch Ed hatte den Verdacht, daß diese Absurdität bald Wirklichkeit werden könnte.
    Gegen Abend stellte sich ein Besucher bei ihm ein – Tom Granger, der in einer viel vernünftigeren Stimmung zu sein schien als vorhin bei der Begegnung im Park. „Es tut mir leid, daß ich mich danebenbenommen habe“, sagte er. „Beleidigen wollte ich Sie bestimmt nicht.“
    „Schön“, entgegnete Ed kühl. „Doch dürften Sie kaum gekommen sein, bloß um mir das zu erzählen.“
    Lächelnd erwiderte Granger: „Sie durchschauen mich, Dukas. Sie sind klug genug, um zu wissen, daß es mir wertvoll erscheint, Mitchell Prells Neffen für meine Auffassung zu gewinnen. Und daß, selbst wenn ich Prells Neffen nicht für mich gewinnen kann, es mir schon ein Gewinn sein mag, ihn etwas näher kennenzulernen. Ja, wirklich, Dukas, bereits dieser Umstand kann eine Handvoll Vorteile für mich bedeuten, wenn es zur endgültigen Auseinandersetzung zwischen Menschen und Androiden kommt.“
    „Sie machen mir Spaß, Granger“, lachte Ed seinem Besucher ins Gesicht. „Sie glauben offenbar, daß ich Mitchell Prell insgeheim hasse. Doch vergessen Sie nicht, er war das Idol meiner Jugend. Und ich hänge auch heute noch getreulich an ihm. Aber selbst wenn ich schwärzesten Haß gegen ihn empfände, könnten Sie mich doch nicht auf Ihre Seite ziehen. Ihre Art zu denken gefällt mir nicht. Vor der Mondkatastrophe gab es nichts als Bewunderung für die Wissenschaft und all die Macht und Herrlichkeit, die sie uns verleih. Nachher aber fühlten diejenigen sich unschuldig und betroffen, die bisher ihre Bewunderung am lautesten hinausgebrüllt hatten, und fingen nun an, doppelt so laut zu brüllen. Prell sei schuld! Ihresgleichen, Granger! Vielleicht beurteile ich Sie falsch, ich hoffe es sogar. Doch sollen Sie erfahren, was ich denke: nicht die Androiden oder irgendeine andere neue und unvermeidliche Entwicklung stellen die große Gefahr dar. Nein, Leute Ihrer Art sind die wirkliche Gefahr! Redegewandte Großmäuler, die Verwirrung, Abneigung und Haß verbreiten …“
    „Ich kämpfe für eine vernünftige Kontrolle der wissenschaftlichen Fortschritte und ihre

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