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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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ausschließen? Befeinden sich vielleicht mächtige Zivilisationen, die den Raum um den Kern bewohnen? Sie erwähnten die Vernichtung von Saaten und die Vergiftung von Flüssen in den vormaligen Kriegen der Menschen. Sind Überfalle auf Sterne nicht in gewisser Weise ein Äquivalent dazu? Aktionen gemäß der Macht des Akteurs ... “
    „Gut, handeln wir gemäß unserer Machthaben wir einstweilen Angst“, sagte, sich verabschiedend, Kamagin und lächelte freundschaftlich, damit ich seine Entgegnung nicht als Beleidigung auffaßte.
    Olga wurde von Irina aufgehalten, dann trat sie zu Mary. „Bist du zufrieden mit meiner Tochter, Eli?“ erkundigte sie sich.
    „Es fragt sich, ob sie mit mir zufrieden ist“, tat ich scherzend ab. „Sie mag mich nicht besonders, aber Streit haben wir nicht. Was meint Oleg?“
    „Der hat an Irina nichts auszusetzen. Allerdings erklärte er das sehr trocken. Mich beunruhigt, daß Oleg und Irina uneins sind.“
    „Das liegt an Ellon“, mischte sich Mary ein.
    „Irina geht in ihrer Arbeit im Labor völlig auf, sagte ich ausweichend. „Wahrscheinlich kann sie Oleg nicht soviel Aufmerksamkeit widmen wie früher.“
    Oleg hatte befohlen, die Tanew-Annihilatoren in Gang zu setzen. Wir jagten in den Überlichtraum hinaus. Der Rote mit seinem vergehenden Planeten blieb hinter uns zurück.

Zweiter Teil
      
- Die Untergehenden Welten -
       
     
    1
     
    Oleg rief mich in den Kommandeursaal.
    Das Schiff führte Oshima, Oleg sprach mit Ellon Wichtiges mußte sich tun, wenn Oleg den Wunsch verspürt hatte, Ellon zu sich zu bestellen, und jener bereit war, das Laboratorium zu verlassen.
    Auf den Sternenbildschirmen war es dunkel, im unendlichen Dämmer der unendlichen Nebel zeigte sich der Kern, bis zu ihm waren es höchstens noch dreitausend Lichtjahre. Seitlich flimmerte der kleine Fleck einer kugelförmigen Sternansammlung. Die Landschaft setzte mich nicht in Erstaunen ich hatte sie die ganze letzte Woche gesehen.
    „Wir haben eine Grube vor uns im Raum“, sagte Oleg. „Die Gerade zum Kern ist länger als der Umweg auf einer Kurve. Und die Gerade ist unstetig. Je näher wir dem Kern kommen, desto weiter fort ist er.
    Der Kern kann sich nicht entfernen, folglich fallen wir in ein Loch in der Metrik.“
    Von Löchern und Einbruchstellen im Raum hatte ich schon gehört, diese Theorie war im Kurs für Astronavigation behandelt worden. Daß der Raum euklidisch nur in der Abstraktion ist, war jedem bekannt. Aber noch nie war ein galaktischer Reisender solchen „Löchern in den Löchern“, wie sie genannt wurden, begegnet. Man vermutete, daß in eins von ihnen das Sternbild Hyaden glitt, es entfernte sich auf unbegreifliche Weise von seiner Umgebung. Oleg hatte eine Expedition zu den Hyaden führen sollen, um der Hypothese auf den Grund zu gehen, aber diese Expedition wurde, wie ich bereits erwähnte, unserer Fahrt zum Kern wegen abgesagt.
    „Bedeutet dies, daß wir, obwohl wir den Kurs beibehalten, nicht zum Kern gelangen?“ fragte ich.
    „Das Licht des Kerns passiert die Grube“, antwortete Oleg. „Ob wir das im Überlichtbereich schaffen?
    Was geschieht, wenn sich dort kein physischer Raum findet, der in den Tanew-Annihilatoren annihiliert werden kann? Dann fallen und fallen wir ins Bodenlose!“
    „Soweit ich mich Ngoros Theorie entsinne“, sagte ich, „läßt sich ein Loch in der Metrik auch durch eine Zeitverzögerung an diesen Stellen erklären.“
    „Das wäre noch schlimmer, Admiral“, entgegnete der Demiurg. „Eine Zeitverzögerung ist genauso ein Loch, bloß kommt man aus dem noch schlechter heraus als aus einem räumlichen. Ich bin entschieden gegen das Eintauchen in die Lücke!“
    „Der Umgehungskurs führt durch die kugelförmige Ansammlung. Einen anderen Weg gibt es nicht“, sagte Oleg nachdenklich.
    Ich wies auf die Sternenbildschirme. Nirgends war der Kosmos mit Brettern vernagelt. Warum nicht links an der kugelförmigen Ansammlung vorbeifliegen oder über oder unter ihr? Drohte denn auch dort Gefahr?
    „Das ist es ja, daß Gefahr droht. Der Kosmos ist nirgends mit Brettern vernagelt, da hast du recht, Eli. Aber die Schiffsmaschine weist darauf hin, daß die Umgebung des Kerns reich an ebensolchen Metriklücken ist wie die, die sich vor uns aufgetan hat. Wir legen den Kurs nach der Gesamtheit der Sterne fest, nicht nach einem willkürlich gewählten. Und plötzlich haben die Sterne, die sich rechts und links vom Kurs befanden, begonnen, sich sehr rasch zu

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