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Menschenherz - Band 1-3

Menschenherz - Band 1-3

Titel: Menschenherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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entdeckt, obwohl sie wirklich gut getarnt waren. „Sehr aufmerksam!“
    Ihre Nasenflügel blähten sich vor unterdrückter Wut.
    Er setzte sich auf und sie zuckte zusammen, bereit, jeden Moment die Treppe hinunter zu springen.
    „ Oh Lilly!“ Adam machte eine abwehrende Bewegung. „Die Kameras waren deine Idee.“
    „ Lüg mich nicht an!“ Ihre Stimme klang so drohend, dass er sich eine Sekunde lang fragte, ob sie wusste, dass sie die ganze Zeit über beobachtet und jeder ihrer Schritte aufgezeichnet wurde.
    „ Wird alles aufgezeichnet, was ich tue?“ Sie biss die Zähne so fest zusammen, dass sie wie eine Furie wirkte.
    Er musste sich keine große Mühe geben, um betroffen zu wirken. „Diese Kameras dienen deinem Schutz.“ Und bevor sie widersprechen konnte, fuhr er kleinlaut fort: „Und die Kamera im Bad ist ausgeschaltet.“
    „ Sag es ihr!“ , flüsterte seine innere Stimme leise und er fragte sich, wie sie reagieren würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr.
    „ Wird alles überwacht, was ich tue?“ Nie zuvor hatte er jemanden so wütend gesehen.
    Ohne nachzudenken log er: „Nein!“ Sein Gehirn schaltete sich an, als er ihren Gesichtsausdruck sah und er korrigierte sich. „Ja!“
    Ihr Ausdruck verwandelte sich von wütend zu entsetzt. „Wildfremde Leute beobachten mich?“
    Er nickte stumm
    Er erkannte, dass sie noch wütender wurde und murmelte kleinlaut: „Es ist zu deinem Schutz.“
    „ Sag es ihr!“, verlangte sein Gewissen.
    Er stand auf. Sie bewegte sich nicht von der Stelle. „Vertrau mir!“, bat er leise.
    Sie sog höhnisch die Luft ein. „Wieso?“
    „ Vertrau mir!“, wiederholte er, dieses Mal dringender, verzweifelt.
    Sie schenkte ihm einen giftigen Blick und wandte sich zum Gehen. Er griff nach ihrem Handgelenk, um sie zum Bleiben zu zwingen. Sie wirbelte herum und schlug mit der freien Hand zu. Im letzten Moment konnte er ihre Hand vor seinem Gesicht auffangen.
    „ Du kontrollierst mich?“ Ihre Stimme war schrill und hysterisch. Sie kämpfte gegen seine Hände. „Du besitzt die Frechheit mich überwachen zu lassen und zu behaupten, es sei zu meinem Besten?!“
    Sie schlug um sich und nur mit Mühe gelang es ihm, sie an einer Flucht zu hindern. Schließlich hatte er sie so fest im Griff, dass sie sich nicht mehr wehren konnte, ohne sich selber weh zu tun.
    „ Ich habe dich noch nie um etwas gebeten, Lilly!“, er senkte seine Stimme. „Jetzt bitte ich dich: Vertrau mir.“
    Abrupt ließ er sie los. Sie wirbelte herum und starrte ihn an. Ihre Blicke verhakten sich ineinander. Ihr wütender und sein resignierter. „Ich bitte dich darum, mir keine Fragen zu stellen und mir einfach zu glauben, dass es zu deinem Besten ist.“
    Sie senkte ihren Blick zuerst.
    „ Irgendwann Lilly ...“, meinte er eindringlich, „... irgendwann werde ich es dir sagen und du wirst es verstehen!“
    „ Warum nicht jetzt?“, murmelte sie leise und sah auf.
    Adam schüttelte den Kopf.
    Ohne ein Wort zu sagen oder ihn noch einmal anzusehen, drehte sie sich auf dem Absatz um und ging die Treppe nach unten. Adam ließ sich zurück auf das Sofa sinken.
    „ Er könnte seinen Vater fragen, oder Gabriel.“ Aber noch während er an diese Möglichkeit dachte, hatte er sie schon wieder verworfen. Er würde Lilith nicht zurückhalten können, wenn sie gehen wollte. „Ich würde sie auch nicht bei mir wollen, wenn es nicht freiwillig wäre.“
    Es gab keinen Weg dazu, sie zu zwingen, ihn zu lieben oder bei ihm zu bleiben. Nur ihr freier Entschluss. – Und im Moment war es ihr Wille, weit weg von ihm zu sein. „Was ich ihr nicht einmal verübeln kann.“
    Nachdem er eine Stunde lang die weiße Wand angestarrt hatte und sich all seine Gedanken verknotet hatten, in ihr verknotet hatten, stand er auf. Er musste sie suchen und mit ihr reden. – Und egal, was er sagen musste, um sie zum Bleiben zu bewegen, er würde es sagen.
    Frustriert folgte er dem Weg, den sie genommen hatte, ins Schlafzimmer. Die Tür stand offen, sie war nicht da. Ihr Koffer lag auf dem Bett, gepackt. Bei diesem Anblick schnürte sich ihm der Hals zu. – Er würde sie nicht gehen lassen. Er konnte sie nicht gehen lassen. – Er musste sie gehen lassen.
    Er fand sie im Arbeitszimmer, wo sie – wie am Tag zuvor – am Fenster stand und nach Draußen in die Dunkelheit starrte. Sie stand am selben Fenster und wirkte so, als hätte sie sich nicht von der Stelle bewegt. Als sei der letzte Tag nie gewesen.
    Als hätte sie die Kameras und

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