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Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Neo-Pop-Band«, sagte Richards.
    »McCone verliert niemals«, sagte Killian.
    Richards grunzte.
    »Sie werden am Dienstagabend live auftreten. Alle folgenden Sendungen werden aus Videoaufzeichnungen, Filmen und, wenn möglich, Direktübertragungen zusammengeschnitten. Wir sind dafür bekannt, dass wir uns in das reguläre Programm einschalten, sollte ein besonders einfallsreicher Kandidat sein … sagen wir mal sein persönliches Waterloo erreicht haben.
    Die Regeln sind denkbar einfach. Sie – oder Ihre hinterbliebene Familie – gewinnen für jede Stunde, die Sie in Freiheit verbringen, hundert Neudollar. Wir statten Sie zu Beginn der Jagd mit viertausendachthundert Dollar aus, da wir davon ausgehen, dass Sie es schaffen werden, die Jäger achtundvierzig Stunden lang an der Nase herumzuführen. Sollten Sie vorher in ihre Hände fallen, geht der restliche Betrag an uns zurück. Sie erhalten zwölf Stunden Vorsprung. Wenn Sie dreißig Tage durchhalten, gewinnen Sie den Großen Preis. Eine Milliarde Neudollar.«
    Richards warf den Kopf in den Nacken und lachte.
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung« sagte Killian mit einem trockenen Lächeln. »Haben Sie irgendwelche Fragen?«
    »Nur eine«, sagte Richards und beugte sich vor. Jede Spur von Humor war aus seinem Gesicht gewichen. »Wie würde es Ihnen gefallen, wenn Sie da draußen wären und um Ihr Leben rennen würden?«
    Killian lachte. Er hielt sich den Bauch, und ein rollendes Mahagonigelächter erfüllte den Raum. »Oh … Mr. Richards … Sie müssen schon ent… entschuldigen …« Und wieder brach er in unbändiges Lachen aus.
    Endlich tupfte er sich die Augen mit einem großen weißen Taschentuch ab und schien die Beherrschung wiedergewonnen zu haben. »Sehen Sie, Mr. Richards, Sie besitzen nicht nur Sinn für Humor, Sie … ich …« Er unterdrückte einen erneuten Lachanfall. »Sie müssen mir verzeihen. Sie haben meine Lachmuskeln gereizt.«
    »Das sehe ich.«
    »Haben Sie weitere Fragen?«
    »Nein.«
    »Sehr gut. Vor der Sendung gibt es eine Teambesprechung. Sollte Ihr faszinierender Kopf noch weitere Fragen ausbrüten, halten Sie sie bitte bis dahin zurück.« Damit drückte er auf einen Knopf an seinem Schreibtisch.
    »Ersparen Sie mir die billige Hure«, sagte Richards. »Ich bin verheiratet.«
    Killian zog die Augenbrauen hoch. »Ehrlich? Treue ist bewundernswert, Mr. Richards, aber von Freitag bis Dienstag ist eine lange Zeit. Und wenn Sie bedenken, dass Sie Ihre Frau vielleicht nie wiedersehen …«
    »Ich bin verheiratet.«
    »Wie Sie wollen.« Er nickte der jungen Frau zu, die schon in der Tür stand, und sie verschwand wieder. »Gibt es etwas, was wir für Sie tun können, Mr. Richards? Sie wohnen in einer Privat-Suite im achten Stock, und man wird Ihre Essenswünsche erfüllen, soweit sie im Bereich des Vernünftigen liegen.«
    »Eine Flasche guten Bourbon. Und ein Telefon, damit ich meine Frau anrufen k…«
    »Eh, nein, tut mir leid, Mr. Richards. Das mit dem Bourbon wird erledigt, aber sobald Sie dieses Formular unterschrieben haben …« Er schob es zusammen mit einem Füller zu ihm hinüber »… sind Sie bis Dienstag für niemanden mehr zu sprechen. Wollen Sie sich das mit dem Mädchen noch einmal überlegen?«
    »Nein«, sagte Richards und kritzelte seine Unterschrift auf die gestrichelte Linie. »Aber Sie machen besser zwei Flaschen Bourbon draus.«
    »Selbstverständlich.« Killian stand auf und hielt ihm wieder die Hand hin.
    Richards übersah sie wiederum und marschierte hinaus.
    Killian sah ihm mit leerem Blick hinterher. Er lächelte nicht.

… Minus 086 Countdown läuft …
     
    Die Empfangsdame sprang eilig aus ihrem Schützenloch, als Richards durchging, und reichte ihm einen Umschlag. Auf der Vorderseite stand:
    Mr. Richards,
    ich vermute, dass Sie bei unserer Unterhaltung eine Sache nicht erwähnen werden, nämlich dass Sie sofort dringend Geld brauchen. Korrekt?
    Entgegen allen Gerüchten zahlt die Spiele-Organisation keine Vorschüsse. Sie dürfen sich nicht als Kandidat mit all dem Glanz betrachten, den dieses Wort mit sich bringt. Sie sind nichts weiter als ein einfacher Arbeiter, der für einen gefährlichen Job extrem gut bezahlt wird.
    Aber die Spiele-Organisation hat auch keine Regel aufgestellt, die mir verbietet, Ihnen eine persönliche Anleihe zukommen zu lassen. In diesem Umschlag finden Sie zehn Prozent Ihrer Vorauszahlung – jedoch nicht in Neudollars, worauf ich Sie hinweisen sollte, sondern in Spiel-Zertifikaten,

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