Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Bewegung.«
    Die Schubzylinder fuhren hoch. Der Wagen hob sich etwas und beschleunigte. Er fuhr noch einmal etwas langsamer, wurde dann aber vermutlich durchgewinkt Richards wurde ein bisschen geschüttelt, als der Wagen aufstieg, kurz durchsackte und dann vorwärtsschoss. Er atmete seufzend aus und stöhnte leise beim Atmen. Er musste nicht mehr niesen.

… Minus 059 Countdown läuft …
     
    Die Fahrt kam ihm viel länger als anderthalb Stunden vor und sie wurden noch zweimal angehalten. Einmal schien es sich um eine reine Routineführerscheinkontrolle zu handeln. Beim nächsten Mal hörte er, wie ein Polizist Bradley in schleppendem Tonfall erzählte, dass diese verdammten Kommunistenrocker diesem Kerl Richards halfen und dem anderen vermutlich auch. Laughlin hatte noch niemanden getötet, aber es hieß, er habe in Topeka eine Frau vergewaltigt.
    Danach gab es nur noch das monotone Säuseln des Fahrtwindes und die Schmerzensschreie seiner kalten und verkrampften Muskeln. Er konnte nicht einschlafen, aber sein geschundener Geist schob ihn bald in ein halbbewusstes Dösen. Gott sei Dank produzierten die Luftautos kein Kohlenmonoxid.
    Jahrhunderte nach der letzten Straßensperre schaltete der Wagen in einen niedrigeren Gang und schlängelte sich langsam eine Ausfahrtrampe hoch. Richards blinzelte träge und fragte sich, ob er sich jetzt übergeben würde. Zum ersten Mal in seinem Leben war ihm beim Autofahren schlecht geworden.
    Es folgte eine schwindelerregende Serie von Schleifen und Sinkflügen, Richards vermutete, dass sie sich an einem Verkehrsknoten befanden. Fünf Minuten später dominierten wieder die typischen Geräusche einer Stadt. Er versuchte wiederholt, seinen Körper in eine andere Lage zu bringen, aber es war unmöglich. Schließlich gab er es auf und wartete nur noch benommen darauf, dass es vorbei war. Sein rechter Arm, der unter seinen Körper gezwängt lag, war vor einer Stunde eingeschlafen. Jetzt fühlte er sich an wie ein Stück Holz. Wenn er ihn mit der Nasenspitze berührte, spürte er lediglich den Druck an seiner Nase.
    Sie fuhren nach rechts, dann ein Stück geradeaus, und schließlich bogen sie noch einmal ab. Richards hatte das Gefühl, dass ihm der Magen in die Brust rutschte, als der Wagen plötzlich steil hinuntersank. Das Echo des Schubzylinders ließ darauf schließen, dass sie sich jetzt in einem geschlossenen Raum befanden. Sie hatten das Parkhaus erreicht.
    Ein kleiner, hilfloser Seufzer der Erleichterung schlüpfte ihm über die Lippen.
    »Haben Sie Ihre Karte, Mister?«, fragte eine Stimme.
    »Klar, hier, Freund.«
    »Auffahrt fünf.«
    »Danke.«
    Sie bogen nach rechts ab. Der Wagen fuhr eine Steigung hinauf, blieb einen Augenblick stehen und bog nach rechts ab und dann nach links. Sie schalteten in den Leerlauf, dann setzte der Wagen mit einem sanften Stoß auf, der Motor erstarb. Endstation.
    Einen Augenblick geschah gar nichts, dann der hohle Klang, als sich Bradleys Tür öffnete und wieder schloss. Seine Schritte näherten sich dem Kofferraum, und das Licht vor Richards’ Augen verschwand, als der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde.
    »Bist du noch da, Bennie?«
    »Nein«, krächzte er. »Du hast mich an der Staatsgrenze verloren. Mach dieses gottverdammte Ding auf.«
    »Einen Augenblick. Es ist gerade niemand hier. Dein Wagen steht direkt neben uns, auf der rechten Seite. Kannst du schnell rauskommen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Versuch es. Auf geht’s.«
    Der Kofferraumdeckel hob sich und ließ dämmriges Garagenlicht einfallen. Richards erhob sich, stützte sich auf einen Arm und legte ein Bein über den Wagenrand, weiter kam er nicht. Sein verkrampfter Körper schrie vor Schmerzen. Bradley packte einen Arm und zog ihn heraus. Seine Beine gaben nach. Bradley hakte sich unter der Achsel ein und führte und schob ihn zum zerbeulten grünen Wint auf der rechten Seite. Er zog die Fahrertür auf, schob Richards hinein und knallte sie wieder zu. Einen Moment später schlüpfte Bradley auf den Sitz neben ihm.
    »Herrgott«, sagte er leise. »Wir sind hier, Mann. Wir haben es geschafft.«
    »Yeah«, sagte Richards. »Gehen Sie auf Los. Ziehen Sie zweihundert Dollar ein.«
    Sie rauchten in den Schatten, ihre Zigaretten glühten wie Augen. Eine Zeit lang sprach keiner von beiden.

… Minus 058 Countdown läuft …
     
    »Bei der ersten Straßensperre hätten sie uns fast erwischt«, sagte Bradley, während Richards sich den Arm massierte, um wieder etwas Gefühl darin

Weitere Kostenlose Bücher