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Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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DEN FLUGHAFEN NICHT BETRETEN!«, warnte ihn die verzerrte, dröhnende Stimme. »LASSEN SIE DIE FRAU FREI UND KOMMEN SIE HERAUS!«
    »Was nun?«, fragte sie. »Es ist eine Pattsituation. Sie brauchen nur zu warten, bis …«
    »Wir wollen sie noch ein wenig provozieren«, sagte Richards. »Mal sehen, wie weit sie mit ihrem Bluff gehen. Beugen Sie sich hinaus. Sagen Sie ihnen, dass ich angeschossen und halb verrückt sei. Sagen Sie ihnen, dass ich mich der Flughafenpolizei ergeben werde.«
    » Was wollen Sie tun?«
    »Die Flughafenpolizei ist weder der Landes- noch der Bundespolizei unterstellt. Seit den UN-Verträgen von 1995 ist sie international. Es gab mal das Gerücht, dass man so etwas wie Amnestie kriegen könne, wenn man sich ihr ausliefere. So was Ähnliches wie freies Parken bei Monopoly. Das ist natürlich kompletter Quatsch. Sobald man in ihren Händen ist, übergibt sie einen den Jägern, und die Jäger tragen einen mit den Füßen voran nach draußen.«
    Sie zuckte zusammen.
    »Aber vielleicht nehmen sie es mir ab, dass ich es glaube. Oder dass ich mir selbst weisgemacht habe, dass es stimmt. Erzählen Sie ihnen, was ich eben gesagt habe.«
    Sie lehnte sich nach draußen, und Richards’ Körper verkrampfte sich. Wenn es einen »unglücklichen Unfall« geben sollte, der Amelia ausschalten würde, dann war jetzt der richtige Augenblick dafür. Ihr Kopf und ihr ganzer Oberkörper waren schutzlos den Mündungen von über tausend Gewehren ausgesetzt. Ein winziges Zucken an einem Abzug, und die gesamte Farce war mit einem Schlag vorüber.
    »Ben Richards will sich der Flughafenpolizei ausliefern!«, rief sie. »Er hat zwei Schussverletzungen!« Sie warf einen ängstlichen Blick über die Schulter, und ihre laute, klare Stimme durchbrach die plötzliche Stille, die das immer kleiner werdende Flugzeug hinterlassen hatte. »Er ist die Hälfte der Zeit nicht mehr bei Verstand, und Herrgott, ich habe solche Angst … bitte … bitte … BITTE! «
    Die Kameras summten und zeichneten alles auf, innerhalb weniger Sekunden gelangten die Bilder in einen Live-News-Feed und wurden an alle Haushalte Nordamerikas und der halben Welt geliefert. Das war gut. Das war prima. Richards spürte wieder eine Spannung in sich, die seine Glieder erfüllte. Er hatte angefangen zu hoffen.
    Wieder herrschte einen Augenblick Stille; hinter der Verkehrsinsel fand eine Konferenz statt.
    »Sehr gut«, sagte Richards leise.
    Sie sah ihn an. »Glauben Sie etwa, es fällt mir schwer, ängstlich zu klingen? Was immer Sie auch denken mögen, wir machen hier keine gemeinsame Sache. Ich möchte Sie nur endlich loswerden.«
    Zum ersten Mal fiel Richards auf, wie vollkommen ihre Brüste sich unter der blutbefleckten, schwarz-grünen Bluse rundeten. Wie vollkommen und kostbar sie aussahen.
    Plötzlich zerriss ein donnerndes Getöse die Stille, und sie schrie auf.
    »Das ist bloß der Panzer«, sagte er. »Alles in Ordnung, bloß der Panzer.«
    »Er fährt zurück«, sagte sie. »Sie lassen uns durch.«
    »RICHARDS! SIE FAHREN JETZT DIREKT ZU PARKPLATZ 16! DIE FLUGHAFENPOLIZEI WIRD SIE DORT IN EMPFANG NEHMEN!«
    »Also gut«, sagte er tonlos. »Fahren Sie los. Ungefähr achthundert Meter hinter dem Tor halten Sie wieder an.«
    »Sie sorgen dafür, dass ich umgebracht werde«, sagte sie hoffnungslos. »Ich muss nur aufs Klo, und Sie sorgen dafür, dass ich umgebracht werde.«
    Das Luftauto hob sich zehn Zentimeter in die Luft und fuhr langsam an. Als sie durch das Eingangstor kamen, duckte Richards sich in der Erwartung eines Überfalls, aber nichts geschah. Die glatte Asphaltstraße machte eine gemächliche Kurve auf die Hauptgebäude zu. Ein Schild mit einem Pfeil informierte sie, dass sie sich auf dem Weg zu den Terminals 16-20 befanden.
    Polizisten standen oder knieten hinter gelben Barrikaden.
    Richards wusste, dass man den Luftwagen bei der kleinsten verdächtigen Bewegung in Stücke reißen würde.
    »Halten Sie jetzt an«, sagte er, und sie tat es.
    Die Reaktion kam prompt. »RICHARDS! FAHREN SIE SOFORT WEITER ZU PARKPLATZ 16!«
    »Sagen Sie ihnen, dass ich ein Megafon haben will«, sagte Richards leise zu ihr. »Sie sollen es zwanzig Meter vor dem Wagen auf die Straße legen. Ich will mit ihnen reden.«
    Sie rief seine Botschaft zur Wagentür hinaus, und dann warteten sie. Einen Augenblick später trabte ein Mann in einer blauen Uniform auf die Straße hinaus und legte ein Megafon mit elektronischem Verstärker auf den Boden. Er blieb einen

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