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Menschenkenntnis

Menschenkenntnis

Titel: Menschenkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gessner
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Ihres Gegenübers ist dabei ein zentraler Schlüssel zum Verständnis. Lassen Sie sich jedoch Zeit für Ihren Beobachtungs- und Einschätzungsprozess, denn mit einem zu schnellen Urteil werden Sie Menschen meist nicht gerecht.
    In diesem Kapitel lesen Sie,
auf welche körpersprachlichen Signale Sie achten, und wie Sie diese einordnen können ,
was unsere Stimme und unser sprachlicher Ausdruck über uns verraten ,
wie wir andere wahrnehmen und einschätzen, und welche Fehler dabei entstehen können .
    Körpersprache - der Schlüssel zum Verständnis
    Durch unseren Körper drücken wir aus, wer wir sind, was wir denken und fühlen - meist mehr noch als über unsere Worte. Im Umgang mit anderen Menschen ist es also sehr hilfreich, auch diese Sprache zu verstehen. Wenn wir offen und interessiert hinschauen, gibt sie uns Aufschluss über die Persönlichkeit des anderen sowie über seine aktuelle Verfassung.
    Situative Einflüsse
    Was uns innerlich gerade bewegt, wird über unsere Haltung, Mimik, Gestik nach außen transportiert. In der Regel passiert dies unbewusst. Unser Körper setzt unmittelbar um, was in uns abläuft. Sind wir verärgert oder erstaunt, wird unser nonverbaler Ausdruck dies genauso zeigen, wie er auch unsere Entspannt- und Zufriedenheit spiegelt. Körpersprache ist somit weitestgehend unverfälscht.
    Andererseits können bestimmte Körperhaltungen und Gesichtszüge auch bewusst eingenommen werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wenn Sie Ihren Verhandlungspartner mit Ihren Argumenten oder Ihren potenziellen Arbeitgeber von Ihren Qualitäten überzeugen wollen, werden Sie sich vorher gut überlegen, wie Sie sich hinsetzen, wie viel Gestik Sie verwenden, wann Sie lächeln und wann Sie Ihrem Gesprächspartner ernst in die Augen schauen. Und in einer Wettbewerbssituation werden Sie sich körpersprachlich anders verhalten aus bei einem Essen mit Freunden.
    Wichtig
    Bei der Einschätzung anderer Menschen ist es unumgänglich, die aktuellen Rahmenbedingungen der Situation und mögliche Motive des anderen zu berücksichtigen.
    Darüber hinaus dürfen nicht nur einzelne Signale interpretiert werden. Es genügt z. B. nicht, Körperhaltung und Gestik zu studieren, ohne dabei Mimik und Stimme einzubeziehen. Die verschiedenen Aspekte der Körpersprache müssen miteinander verknüpft und ganzheitlich gedeutet werden, um der wahren Verfassung eines anderen näher zu kommen.
    Beispiel: Verschränkte Arme
    Claudia sitzt in der Besprechung mit übereinandergeschlagenen Beinen und verschränkten Armen. Bei einer schnellen Interpretation könnte man zum Ergebnis kommen, dass sich Claudia ablehnend verhält. Betrachtet man aber zusätzlich ihre Mimik und Kopfhaltung, so entsteht eher der Eindruck von Interesse und Konzentriertheit. Sie verfolgt die Themen aufmerksam und bringt sich hin und wieder ein. Die ganzheitliche, etwas längere Betrachtung ergibt nun folgende Erklärung: Claudia fröstelt es womöglich, da das Fenster im Besprechungsraum die ganze Nacht offen geblieben war. Ihre Körperhaltung bedeutet daher maximal einen Schutz vor Kälte.
    Ausdruck unserer Persönlichkeit
    Wenn Sie Ihre Mitmenschen länger und in verschiedenen Situationen beobachten, werden Sie feststellen, dass jeder einzelne seine eigene Körpersprache ausgebildet hat. Sie werden immer wieder gleiche Haltungen, Gesten und mimische Ausdrücke erkennen. Diese gehen mit den Einstellungen, Motiven und Werten einher.
    Beispiel: Selbstsicher - selbstunsicher
    Ein von sich selbst überzeugter Mensch mit klaren Meinungen und Vorstellungen wird eher eine aufrechte Körperhaltung, einen festen Schritt und eine unterstützende Gestik an den Tag legen. Ein selbstunsicherer Mensch wird uns eher mit gesenkten Kopf und ausweichendem Blick begegnen.
    Im Folgenden werden einzelne Aspekte der Körpersprache herausgegriffen, die Ihnen helfen, die Persönlichkeit anderer besser einschätzen zu können.
    Die Körperhaltung
    Unsere Körperhaltung ist zum Teil von der Persönlichkeit abhängig, zum Teil situativ bedingt. Sie wird im Wesentlichen von unserer Muskulatur gesteuert. Bei einer unterspannten Haltung ist die Muskulatur schlaff, die Schultern hängen nach unten, sämtliche Bewegungen wirken desinteressiert und antriebslos. Beobachten Sie diese Haltung bei einem Menschen oft, kann es sich um jemanden handeln, dem es an Durchsetzungskraft und Energie mangelt. Er erscheint gleichgültig, passiv oder gar unterwürfig.
    In einer überspannten Haltung sind die

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