Menschenkenntnis
erhalten Sie.
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Spiegeln Sie die Gefühle des anderen, die bei Ihnen ankommen. Sie können Ihren Eindruck verbal beschreiben oder konkret nach den Gefühlen des anderen fragen.
Jeder Mensch möchte ernst genommen und verstanden werden. Geht man stattdessen über Signale hinweg, entstehen v. a. bei Gefühlsmenschen Frust, Enttäuschung, Ärger oder Wut. Empathisches Handeln bedeutet im Übrigen nicht, jedes Gefühl oder jede Argumentation voll und ganz nachvollziehen zu können. Aber: Sie bemühen sich darum! Wenn Sie Ähnliches schon selbst erlebt haben oder vom Typ her Ihrem Gesprächspartner näher sind, werden Sie müheloser verstehen. Grundsätzlich sind Sie jedoch ein anderer Mensch und dürfen daher auch vollkommen anders denken und fühlen.
Beispiele: Empathie im Gespräch
Aktiv zuhören:
Wenn ich Sie richtig verstehe, war es Ihnen wichtig, dass …
Ihre Auffassung ist demnach …
Ich höre heraus, dass Sie in der Situation lieber …
Offene Fragen:
Wie sind Sie vorgegangen?
Was würde Ihrer Meinung nach helfen, um …?
Wie sind Ihre Gedanken zu diesem Thema?
Gefühle spiegeln:
Es hat Sie also wütend gemacht, dass…
Sie hatten Angst davor, zu …
Sie fühlen sich benachteiligt gegenüber …
Wichtig
Nehmen Sie andere ernst. Bewerten Sie nicht gleich deren Aussagen, Handlungen oder Gefühle, sondern lassen Sie diese gleichwertig neben Ihren stehen. Mit dem Herzen zuzuhören, hilft dabei.
Wechseln Sie die Perspektive
Die meisten Menschen glauben, dass das, was ihnen gut tut, und das, was sie für richtig halten, auch für andere gelten müsse. Das Eigene wird anderen übergestülpt nach dem Motto: Ich weiß, was jetzt richtig oder gut für dich ist.
Beispiel: Ein gut gemeinter Ratschlag
Veronika fühlt sich seit einiger Zeit gestresst, weil das Unternehmen, für das sie arbeitet, umstrukturiert wird. Als Mensch, der Stabilität und Vertrauen sucht, machen ihr die Veränderungen und die damit einhergehende Unsicherheit schwer zu schaffen. Ihr Mann Viktor rät ihr Folgendes: „Mach doch mal Sport und lenk' dich ab! Das ewige Grübeln bringt dich nicht weiter. Ich geh doch auch regelmäßig ins Fitness-Studio und treffe nette Leute“.
Viktors Rat ist sicherlich lieb gemeint, aber aus der Sicht eines extravertierten, aktiven Menschen formuliert. Da Veronika im Gegensatz zu ihrem Mann introvertiert ist und ihre trüben Gedanken nicht einfach auf dem Stepper tottreten kann, hilft ihr dieser Tipp herzlich wenig. Sie braucht eher unterstützende Gespräche mit guten Freunden, die sie ernst nehmen, oder einen ausgiebigen Spaziergang im Wald, durch den sie innere Ruhe und Zufriedenheit erlangen kann.
Verlassen Sie für kurze Zeit Ihren Standpunkt. Versetzen Sie sich in die Lage und in die Person des anderen, gedanklich und emotional. Mit dem grundsätzlichen Wissen über menschliches Verhalten, den jeweiligen Handlungsanregungen und den individuellen Erfahrungen, die Sie mit diesenMenschen bereits gemacht haben, sollte Ihnen das ganz gut gelingen. Behandeln Sie andere nicht grundsätzlich so, wie Sie selbst behandelt werden wollen! Schlüpfen Sie in die Rolle Ihres Gegenübers und wählen Sie dann ein adäquates Vorgehen. Durch häufigen Perspektivenwechsel lernen Sie auch, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Sie entwickeln für Ihr eigenes Leben neue Handlungsalternativen und bereichern Ihren persönlichen Erfahrungsschatz.
Begegnen Sie anderen mit Akzeptanz
Wir können nicht alle Menschen mögen und mit allen immer konstruktiv umgehen. Und wir können und sollen auch nicht alles gut finden, was andere machen. Was wir aber - auch wenn's manchmal schwer fällt - in Bezug auf andere Menschen herstellen können, ist Akzeptanz für das, was ist. Sie wissen inzwischen, wie unterschiedlich Menschen sind. Also heißt ein erster Schritt für einen konstruktiven Umgang: Akzeptieren Sie den anderen so, wie er ist. Oder wollen Sie nicht mit Ihren Ecken und Kanten akzeptiert werden?
Beispiel: Eine verfahrene Situation
Miriam ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Sie muss öfters auf Kongresse, Vernissagen und Geschäftsessen, um Kundenkontakte zu pflegen oder aufzubauen. Sie mag es, wenn ihr Mann Mirko sie dabei begleitet, zumal sie sich sonst noch seltener sehen würden. Mirko ist Wissenschaftler an der Uni und steht lieber in seinem Labor als bei gesellschaftlichen Ereignissen im Rampenlicht. Miriam und er haben sich schon oft gestritten,weil sie sein ablehnendes Verhalten bezüglich solcher Termine
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